Dienstag, 22. Dezember 2009
Freitag, 18. Dezember 2009
truth or dare.
Liebster Telefon- und Internetanbieter in Magenta,
könntest Du mir bitte etwas erklären? Ich gehe nämlich davon aus, dieses Mal bin ich wirklich zu unbedarft und dazu gar nicht sicher, ob Du mir die Wahrheit gesagt oder schlicht geschummelt hast?
Du erinnerst Dich an die Telefonanschlussumstellung Deiner Schwiegereltern? Ja, ich weiß, ein leidiges Thema, das nicht nur unsere Beziehung getrübt hat, sondern Dir auch sehr unangenehm ist.
Es ist nämlich so: Seit ein paar Wochen bemerken wir immer wieder sehr störende Nebengeräusche, die ja eigentlich nicht vom nagelneuen, seniorenerprobten Telefon meiner Eltern ausgehen können. Aus diesem Grund rief ich einfach mal bei Dir an und hatte erstaunlicherweise einen freundlichen Techniker dran, der sich gleich meiner annahm und den Anschluss zweimal durchmaß - einmal mit neuem Telefon dran, einmal ohne.
Er scheute nicht einmal einen kostspieligen Anruf auf meinem Handy, um mir die Gegebenheiten zu erläutern: Der Anschluss läuft perfekt, aber nur, wenn das Telefon nicht angeschlossen sei, ergo müsse es daran liegen.
Gut, dachte ich, das kann ich problemlos umtauschen. Was mich aber seitdem fasziniert, ist die Tatsache, dass der Anschluss Deiner Schwiegereltern der reinste Hörgenuss ist. Es klingt weder nach Ferngespräch über drei Kontinente und jegliches Knistern, Rauschen und sonstige störende Geräusche sind verschwunden - seit über einer Woche.
Ich verstehe, wenn Deine Erklärung ein wenig ausführlicher ausfällt, aber die Weihnachtstage stehen ja vor der Tür und in unserer Kuschelbeziehung finden wir sicherlich ausreichend Zeit, um jede meiner Fragen zu klären, oder nicht?
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Mittwoch, 16. Dezember 2009
Woher kommt es? Verknackst.
Gestern habe ich mir den Fuß bzw. den Knöchel verknackst und humpel nun rum, aber wieso eigentlich verknackst?
Nein, es hat nicht geknackt und etymologisch hat es auch mit dem Verb knacken so rein gar nichts zu tun. Sich etwas verknacksen steht umgangssprachlich für verstauchen, verdrehen oder verrenken. Medizinisch sagt man eine Distorsion erleiden und in Österreich scheinbar überknöcheln. Weh tun alle Variationen!
Sich etwas verknacksen stammt von verstauchen und dies wiederum von dem niederdeutschen Verb stuken oder auch dem niederländischen Verb stuiken, was so viel wie jemanden zurechtweisen bedeutet. Unser Verb stochern stammt aus der gleichen Ecke; wir finden es heute noch in den Worten Zahnstocher und etwas schüren. Verstauchen entstand im 17. Jahrhundert als Präfixbildung zu den Verben des 16. Jahrhunderts.
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Dienstag, 15. Dezember 2009
always pay the writer.
Recht hat er! Arbeit kostet Geld. Niemand bewegt sich auch nur einen Meter, ohne dafür bezahlt zu werden, aber Texte gibt es kostenlos? Pay the writer!!
wortfeilchen
PS: Bei Tina gefunden.
Montag, 14. Dezember 2009
vom anderen stern. ein test.
Your Name Comes From Neptune |
You are able to adapt to any situation, surroundings, or groups. You are highly flexible. You tend to hang back and observe before you show your cards. Because of this, you are often seen as mysterious. You are very intuitive and sensitive. You have a deep understanding of the world, even though the world doesn't understand you. At times you feel like you could be psychic. You read people that well. |
Sonntag, 13. Dezember 2009
tückische typo.
Die Typografie/Typographie befasst sich, ganz grob gesagt, mit der Gestaltung von gedruckter Schrift, ergo einem Bereich, der nicht nur Grafiker, sondern auch Texter etwas angeht; schließlich schreiben wir Flyer, Imagebroschüren, Mailings oder auch Pressemitteilungen. Wer nun meint: Pöh, ist mir doch egal, ich schreibe nur fürs Netz, das betrifft mich nicht, liegt falsch, denn auch Internetseiten und deren Texte unterliegen den Regeln der Typografie.
Tina verweist in ihrem Blog auf einen sehr interessanten und hilfreichen Newsletter, den cleverprinting ihr ins Haus schickt. In der aktuellen Ausgabe findet der geneigte Leser die 13 größten Typo-Todsünden beispielhaft und anschaulich erläutert. Falsche Anführungszeichen, Krähentritte, verirrte Bindestriche, verdürrte Versalien finden sich hier ebenso wie Kopfnüsse, Fußtritte und andere Fehler, die vermieden werden sollten.
Die falsche Verwendung des Gedankenstriches ist natürlich ebenfalls vertreten:
Bisher kannte ich cleverprinting nicht, aber Ihr ahnt, wer den Newsletter gerade in diesem Moment abonniert?!
wortfeilchen
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Freitag, 11. Dezember 2009
verlorene Worte | vermaledeit
Vermaledeit. Wer hat das Wort in letzter Zeit gehört? Ich jedenfalls nicht. Leider, denn eigentlich ist es sehr nützlich und klingt dazu noch äußerst liebreizend.
Vermaledeit ist Umgangssprache und steht für verdammt und verflucht, wobei es etymologisch mit Erstem nicht viel zu tun hat. Althochdeutsch firdamnon, mittelhochdeutsch verdam(p)nen stammt von dem Lateinischen damnum, was so viel wie (Geld)buße, Verlust, Schaden oder Nachteil bedeutet. Es kommt aus der Kirchensprache und steht in Verbindung mit dem Ausstoß aus der göttlichen Gnade, also eine Art Fluch von oben.
Zurück zu vermaledeit, das eher für verflucht steht und eine Anlehnung an das lateinische Verb maledictus ist. Maledictus kann mit schlecht sagen, schlecht reden, schlecht heißen und verfluchen übersetzt werden. Hier steckt der (heidnische) Sinn des Verwünschens und Verfluchens drin. Der Gegensatz dazu ist benedicere, was natürlich gutsagen, gutheißen oder auch segnen und lobpreisen bedeutet. Gebenedeien, auch so ein verlorenes Wort, ist die deutsche Entsprechung zu benedicere.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Und noch einmal Blumen.
Gestern am frühen Abend klingelte es an der Tür. Dieses Mal stand ein fremder Mann vor der Tür - und er hatte einen Strauß Blumen in der Hand. Auch ihn schaute ich sehr fragend und misstrauisch an.
Wer? Wieso? Weshalb? Und warum überhaupt? Ebenso lächelnd wie der Nachbar überreichte er mir ein großes Bouquet, wobei mir ein Bouquet garni wahrscheinlich lieber gewesen wäre.
Ich nahm es, dankte, schloss die Tür und wickelte einen Strauß langstieliger, dunkelroter Rosen ohne Schnickschnack aus:
Ach je! Das wird ja immer besser hier. In meinem Alter kann ich so viele Überraschungen doch kaum noch verpacken. Wenn die wieder anonym sind, werf ich sie gnadenlos weg! Oder verschenke sie an eine geneigte Schnittblumenliebhaberin.
Aber sind sie nicht. Ein liebevolles Kärtchen voller warmer Worte, das mir fast Pipi in die Augen trieb, lag dabei. Da denkt man, man kennt sich aus und weiß Bescheid und dann so was.
wortfeilchen
PPS: Und wer jetzt meint, da mache ich mit! Bitte nicht, lieber ein Buch. Danke!
Montag, 7. Dezember 2009
weihnachtsgruß.
Geht auch anders. Gut, ne?
wortfeilchen
PPS: Kommt hier nur nicht ganz so toll rüber, weil eingescannt.
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Freitag, 4. Dezember 2009
Blumen von unbekannt.
Gerade klingelt der Nachbar - in der Hand einen großen Strauß Blumen. Sehr fragend schaue ich ihn an. Die wurden für mich abgegeben und zwar vom teuersten und besten Blumenhändler der Stadt, lautet seine Antwort und grinsend hält er mir ein verpacktes und sehr opulentes Gebinde entgegen.
Es passiert selten. Aber manchmal bin ich dann doch sprachlos. Etwas Anderes passiert auch selten. Ich bekomme selten Blumen. Liegt aber eher daran, dass ich Schnittblumen nicht so sehr mag, weil ich mich immer fühle, als hätte ich den Tod in der Wohnung stehen.
Nachdem ich mich gefasst hatte, wurde ich dann doch neugierig, wer mich denn da so großzügig bedacht hat und packe das Ungetüm in der Hoffnung auf eine Karte aus. Ein schicker, winterlicher Blumenstrauß lächelt mich an, aber tja, was soll ich sagen? Kein Absender. Lediglich meinen Name und meine Adresse kann ich problemlos lesen, allerdings ist mir die Handschrift unbekannt.
Nun habe ich also einen dicken, fetten Strauß Blumen am Schreibtisch stehen, den ich irgendwie misstrauisch beäuge, weil ich nicht weiß, von wem er ist. Meine Gedanken schlagen Purzelbäume, bringen aber keine Lösung. Ich bedanke mich einfach mal für die Überraschung - bei wem auch immer!
wortfeilchen
PS: Man möge mir die Qualität der Fotos verzeihen, aber mehr als die usselige Handykamera steht gerade nicht zur Verfügung.
Nachtrag: Danke Jungs, aber ich will nun nicht wissen, wer von Euch mir schon immer Blumen schicken wollte. Jemand, männlich oder weiblich, hat es schließlich getan.
Nachtrag: Danke Jungs, aber ich will nun nicht wissen, wer von Euch mir schon immer Blumen schicken wollte. Jemand, männlich oder weiblich, hat es schließlich getan.
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Scheinbar vs. anscheinend
Scheinbar und anscheinend werden sehr oft verwechselt - vielleicht schauen wir uns einfach mal die Bedeutung an und der Unterschied wird klar!
Beide Worte klingen sehr ähnlich und in unserer Alltagssprache verwechseln wir sie gerne. Die Differenzierung zwischen scheinbar und anscheinend existiert auch erst seit dem 18. Jahrhundert, während die etymologischen Wurzeln sehr weit zurückgehen und sich ähneln.
Scheinbar bezeichnet etwas, das nicht wirklich so ist, lediglich dem äußeren Eindruck nach so scheint. Die Zeit steht scheinbar still, während natürlich klar ist, dass die Zeit nicht still stehen kann, es erscheint nur so. Synonyme für scheinbar sind zum Beispiel angeblich, vorgeblich, zum Schein, vermeintlich oder auch virtuell, aber nicht anscheinend.
Anscheinend bezeichnet etwas, das dem Anschein oder der Vermutung nach wirklich so ist wie es dargestellt wird. Synonyme für anscheinend sind zum Beispiel möglicherweise, denkbar, vermutlich, offenbar oder auch augenscheinlich, aber nicht scheinbar.
Kleine Zusammenfassung:
Hört jemand scheinbar zu, kann man davon ausgehen, dass er wirklich nicht zuhört. Hört jemand anscheinend zu, wird dadurch ausgesagt, dass er offensichtlich zuhört und nicht nur so tut.
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Mittwoch, 2. Dezember 2009
Holger Steffens: Promi und VIP.
Da hol mich doch der Klabautermann und haue mir den drögen Zwieback um die Ohren!
Holger Steffens, Dortmunder Autor, echter Mann aus dem Pott, schwebt so langsam in ganz anderen Sphären. Warum?
Richtig, anlässlich seines Buches Hand gegen Koje wurde er in Berlin von radioBerlin 88,8 interviewt.
Falls der geneigte Leser nun meint, dies sei so gar nicht erwähnenswert, täuscht Ihr Euch. Betrachtet einfach mal die Auswahl der bisher Interviewten und schon wird klar - die nehmen nicht jeden. Holger Steffens gehört zu den Popsternen! Ich zitiere: Exclusive Interviews mit Prominenten aus Kunst, Kultur und Unterhaltung und anderen interessanten Persönlichkeiten mit spannenden Geschichten. Jeden Sonntag in den Popsternen mit Marion Hanel.
Darum anhören, so lange er noch Bodenhaftung hat, sein Buch noch nicht ausverkauft ist und er noch mit uns Normalsterblichen redet.
wortfeilchen
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Dienstag, 1. Dezember 2009
Viel mehr als nur schöne Worte: Audrey Niffenegger
Eigentlich kann ich gar nichts dafür, denn Doro schenkte mir ein kleines Buch mit dem Titel Die Frau des Zeitreisenden. Ungewöhnlicher Titel, dachte ich, aber schräger, intensiver und ausgefüllter als der Inhalt kann weder eine Geschichte noch Liebe sein. Ich war und bin weiterhin tief beeindruckt.
Unverfilmbar, dachte ich, als dieses Jahr die Verfilmung des Buches in die Kinos kam. Wieder lag ich falsch, denn auch wenn der Film natürlich nicht jedes Details erwähnt, ist er ebenso warmherzig und ergreifend wie das Buch. Nebenbei ist der männliche Hauptdarsteller dazu noch äußerst attraktiv, eigentlich sogar sehr viel attraktiver, als ich ihn mir anhand des Buches vorgestellt habe.
Zeit, mehr über die Autorin Audrey Niffenegger zu erfahren. Eine Fülle an Informationen umschmeichelt mich auf ihrer Webseite: Sie schreibt nicht nur, sie zeichnet, malt und stellt auch Drucke her, die sehr ansprechend und sehenswert sind.
Ganz besonders spannend ist ihr Vorhaben der visual books, die anscheinend eine grafische Erzählung darstellen und hier in Auszügen zu sehen sind. Audrey Niffenegger kombiniert darin Worte mit Zeichnungen und erzählt so eine Geschichte. Sehr interessant, denn so erhält man gleich die bildhaften Vorstellungen der Autorin.
wortfeilchen
Montag, 30. November 2009
verlorene Worte | fürbass
Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, gab es so wunderbare Worte wie fürbass. Vor der neuen Rechtschreibung schrieb es sich zwar fürbaß, aber den schönen Klang hat das gar nicht beeindruckt.
Fürbass bedeutet schlicht weiter oder vorwärts und stammt von dem althochdeutschen Wort furbaz sowie dem mittelhochdeutschen vürbaz. Leider benutzen wir es selten oder kennen es nicht einmal, daher bitte ich um die Rettung von fürbass.
Ich schreite derweil mutig fürbass - gehabt Euch wohl, Ihr Holden!
Freitag, 27. November 2009
beweisfoto: eigentlich bin ich pippi langstrumpf.
Pippi Langstrumpf war und ist meine Heldin. Wie passend, dass ich der Darstellerin Inger Nilsson nicht nur ähnlich sah und sehe, sondern auch charakterlich reichlich Überschneidungen vorhanden sind.
Donnerstag, 26. November 2009
Rezepte: Zimtschnecken
In Schweden gehören sie zu jedem Kaffee, werden in jeder Bäckerei und überall angeboten und gegessen. Auch wenn ich Dänemark oder Norwegen lieber mag, die schwedischen Zimtschnecken sind eine Sünde wert. Kanelbullar heißen sie dort, was übersetzt so viel wie Zimtklopse heißt.
Leider bin ich weit entfernt von Schweden, daher musste ein Rezept für ausgezeichnet leckere Zimtschnecken her. Viele habe ich ausprobiert, aber mit leichten Veränderungen habe ich es gefunden, das perfekte Zimtschnecken-Rezept.
Auf Sweden.se - the official gateway to sweden und meine Rezept-Variation sieht folgendermaßen aus:
Für den Teig:
1 Würfel frische Hefe
120 Gramm Zucker
300 ml warme Milch
1 EL Kardamom, gemahlen
750 Gramm Weizenmehl, Typ 550
120 Gramm zerlassene Butter
Die Milch erwärmen, aber nicht zu heiß werden lassen. Die Hefe darin auflösen und den Rest der Zutaten untermischen und alles kräftig kneten bis ein leicht glänzender Teig entsteht. Den Teig in eine große Schüssel geben, mit einem sauberen Geschirrhandtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Bei mir kommt Hefeteig ins Bett, bzw. unter die Bettdecke.
1 Würfel frische Hefe
120 Gramm Zucker
300 ml warme Milch
1 EL Kardamom, gemahlen
750 Gramm Weizenmehl, Typ 550
120 Gramm zerlassene Butter
Die Milch erwärmen, aber nicht zu heiß werden lassen. Die Hefe darin auflösen und den Rest der Zutaten untermischen und alles kräftig kneten bis ein leicht glänzender Teig entsteht. Den Teig in eine große Schüssel geben, mit einem sauberen Geschirrhandtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Bei mir kommt Hefeteig ins Bett, bzw. unter die Bettdecke.
Füllung:
75 Gramm weiche Butter
100 Gramm Zucker
2 EL Zimt, gemahlen
Den Teig zu einem Rechteck ausrollen und mit der Füllung bestreichen. Dafür sollte die Butter nicht zu weich sein. Den Teig zu einer langen Rolle rollen, die locker und nicht zu eng werden sollte. Dann von der Rolle Scheiben abschneiden, wobei die Dicke der Scheiben Geschmackssache ist. Die Scheiben in Papierförmchen, die man auch für Muffins nimmt, legen und erneut mit einem Geschirrhandtuch zudeckt auf einem Backblech ca. 60 Minuten gehen lassen.
Zum Bepinseln:
1 Ei
2 EL Wasser
Hagelzucker
Das Ei mit dem Wasser vermischen, die Schnecken damit bepinseln und zum Schluss mit Hagelzucker bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad Umluft etwa 5 Minuten backen lassen bis sie goldbraun sind.
Zum Bepinseln:
1 Ei
2 EL Wasser
Hagelzucker
Das Ei mit dem Wasser vermischen, die Schnecken damit bepinseln und zum Schluss mit Hagelzucker bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad Umluft etwa 5 Minuten backen lassen bis sie goldbraun sind.
Zimtschnecken schmecken lauwarm und pur ebenso wie kalt, aufgetoastet oder mit Butter bestrichen.
wortfeilchen
Montag, 23. November 2009
Frank Schätzing & ich: ein offener Brief
Lieber Frank Schätzing,
lange bin ich unentschieden hin und her gewandert, habe lange häsitiert, aber es nutzt nicht, es muss raus. Ich muss mit Dir reden.
Wir teilen die ein oder andere Sache: Du schreibst, ich schreibe. Du veröffentlichst Romane, ich arbeite daran. Du verdienst Dein Geld mit äußerst erfolgreichen Büchern, ich mit ausgefeilten Worten anderer Art. Du warst lange in der Werbung, ich bin dort immer noch und das sehr gerne.
Natürlich gibt es auch Unterschiede: Ich präsentiere mich nicht in Unterwäsche und lasse mich dabei auch noch fotografieren - obwohl Du wirklich ansprechend anzusehen bist - aber das ist wahrscheinlich Ansichtssache. Ich kann mit Karneval so gar nichts anfangen, was Dir als Rheinländer befremdlich erscheinen muss. Dein Schreibstil artet schon einmal aus und Du langweilst mich stellenweise. Nimm es mir bitte nicht krumm, aber manchmal schweifst Du etwas ab und lässt Dich seitenweise über Nichtigkeiten aus.
An sich ist das alles auch egal, schließlich muss ich Deine Bücher weder kaufen noch lesen. Ich muss noch nicht einmal Boulevard-Beiträge über Dich lesen, aber es gibt da ein Problem. Vielleicht sind es auch zwei. Oder es ist vielleicht doch eher ein generelles Problem?
Genug Geplänkel:
Natürlich habe ich Der Schwarm nicht nur gelesen, sondern verschlungen. Fasziniert verfolgte ich die Geschichte, aber nicht unbedingt, weil sie so neu für mich war, denn eigentlich ist es mein Buch und Du hast es geklaut. Wie auch immer Du das angestellt hast.
Wie? Nun wunderst Du Dich, weil ich Dich eines so üblen Verbrechens bezichtige? Eigentlich kannst Du (wahrscheinlich) gar nichts dafür, denn Du warst einfach schneller und ich glaube nicht, dass Du meinen PC angezapft hast. Es ist nämlich so: Als ich in den letzten Zügen meines epochalen Werkes war, kam Der Schwarm in die Buchläden. Natürlich ist mir dies als Bücherfresserin nicht verborgen geblieben, die Handlung aber eben auch nicht. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Die Ähnlichkeiten unserer Werke sind frappierend. Natürlich kann ich mein Buch in die Tonne hauen, denn sollte ich es je einem Verlag anbieten, würde lediglich der Vorwurf kommen, ich hätte bei Dir abgekupfert. Richtig dumm gelaufen, oder?
Lautlos ist auch so eine Sache. Kaum schreibe ich wieder ein Buch, dessen Inhalt Du (hoffentlich) nicht kennst, geht das schon wieder los: Du klaust erneut und hast seelenruhig ein Buch mit dem Titel Lautlos veröffentlicht. Und das bereits 2003.
Nein, ich bin nicht paranoid oder verlaufe mich in abstrusen Verschwörungstheorien, aber irgendetwas stimmt da doch nicht! Werde ich abgehört? Kennst Du meine Gedanken? Sind wir durch irgendwelche esoterischen Kanäle miteinander verbunden? Muss ich meine Firewall checken? Wo soll das noch hinführen? Werde ich niemals ein Buch veröffentlichen können, das nicht irgendeine Verbindung zu Dir aufweist?
Eine Erklärung von Dir fände ich angebracht. Ebenso möchte ich in Zukunft bereits vor der Veröffentlichung eines neuen Buches über den Plot informiert werden. Schriftlich reicht. Oder ruf kurz durch. Meine Nummer kennst Du bestimmt.
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Schäumende Träume.
Es ist nicht neu, ich liebe das Meer, die rauen Gefilde und die nördliche Hemisphäre. Urlaub in der Karibik? Nichts für mich. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit, vielleicht ist einfach eine Sehnsucht, aber ich könnte schon wieder ans Meer. Natürlich nicht an die plätschernde Ostsee oder das liebliche Mittelmeer, die Nordsee ist mein Augenstern. Einfach Ruhe, Wind und Wellen.
Lange und ausgiebig hatten wir es durchspielt: Mein Vater und ich wollten mit einem Containerschiff nach Skandinavien, besser noch nach Island. Wenige Menschen, viel Meer und dazu der Alltag auf einem Containerschiff. Das Schicksal wollte es anders. Das hat leider nicht mehr geklappt, dennoch, der Wunsch ist weiterhin da.
Ich habe mal recherchiert und mehrere Anbieter gefunden:
Frachtschiffreisen begrüßt mich zwar mit meinem Lieblingsfehler und schreibt herzlich willkommen falsch, aber sonst klingt das alles recht gut!
Leider wird Island derzeit nicht angeboten und mir fehlen 45 bis 70 Tage für eine Schifffahrt nach Canada, aber eine Woche nach Skandinavien ist für 370,- Euro dabei. Hm, schon mal nicht schlecht.
Frachtschiffe nennt keine Preise, bietet aber sehr schöne Reise mit kleinen Frachtschiffen überall dorthin, wo ich es mag.
Aber egal, wo ich auch schaue, weiter nördlich als Norwegen komme ich nicht, dabei liebäugel ich aber doch mit Island, Grönland, der Orkneys, Shetlands oder Färöer. Hm, wahrscheinlich die falsche Jahreszeit. Einfach mal abwarten bis der Frühling kommt ... vielleicht finde ich bis dahin auch jemanden, der mitfährt?
wortfeilchen
Donnerstag, 19. November 2009
Herbstsein.
Doro hat so schöne Fotos gemacht, dass ich mich gar nicht entscheiden kann. Daher einfach eine Auswahl inklusive Herbsthund ;-))
Mittwoch, 18. November 2009
verlorene worte: rabauke
Wie oft habe ich dieses Wort gehört?
Jedes Mal, wenn ich wieder mit zerrissener Hose auftauchte oder mich mit meinem sieben Jahre älteren Bruder kloppte. Ich war ein wildes Kind, keine Mauer vor mir sicher, kein Baum zu hoch und gefallen ließ ich mir auch nichts.
Schade, denn eigentlich wurde es immer mit einem Lächeln gesagt und den Rabauken in sich sollte man nie so ganz verlieren. Ein Rabauke zu sein, macht nämlich ganz viel Spaß.
Ein wenig anders sieht es mit der Etymologie des Wortes aus, obwohl das vielleicht Auslegungssache ist:
Ursprünglich stammt der Begriff von dem mittelhochdeutschen Verb riben, was so viel wie brünstig sein, sich begatten oder reiben bedeutet. Im Pott würde man es aktiv wuschig nennen. Daraus entstand das altfranzösische riber, womit jemand gemeint ist, der sich wüst aufführt. Das passende altfranzösische Substantiv ribaud entspricht dem Schurken oder Strolch ebenso, wie der niederländische rabauw. Ende des 19. Jahrhunderts durchlief das Wort Rabauke anscheinend einen Bedeutungswandel: Der Rabauke wurde umgangssprachlich zu einem rüpelhaften, gewalttätigen Jugendlichen.
Dabei war und bin ich immer eine charmante, fröhliche Rabaukin und keine Rüpelin.
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Dienstag, 17. November 2009
Warum gibt es in Deutschland eigentlich kein Boots?
Boots ist ein englische Drogerie-/Apothekenkette, was englisch schlicht chemist heißt. Da gibt es alles. Alles, was man sich so vorstellen kann. Fast alles, was ich gebrauchen kann. Bereits der Schriftzug, der mich in Form und Farbe an die altbewährte Nivea-Creme erinnert, weckt warme Gefühle in mir. Weil ich viel zu selten in England bin, besuche ich ab und an die Webseite.
Aber die Tage entdeckte ich ein neues Tool, den WebMD inklusive Symptom Checker. Immer gut Rat & Tat zu erhalten, also gleich getestet. Durch mangelnde Bewegung, zu viel arbeiten und sitzen habe ich nämlich ein wenig Rücken. So knapp überm Allerwertesten. Grund genug, den Symptom Checker mal ans Werk zu lassen, der natürlich kein Ersatz zu einem Arztbesuch darstellt.
Da ich lediglich zwischen den Bereichen Rücken und Allerwertestem wählen kann, entscheide ich mich für das Zweite.
Es folgt eine lange Liste von Symptomen. Interessante Auswahl: Blut im Stuhlgang, Blut im Klopapier, gebrochene Knochen, Schwellungen, aber halt, das könnte passen: Pain or discomfort, das klingt doch gut. Darauf folgt ein Fragenkatalog, der die Art des Schmerzes klärt, die Häufigkeit, den Ort und Auftreten des selbigen und viele andere Kleinigkeiten, die wichtig sein könnten. Wobei mich ja bei Frage 4 irritiert, ob Veränderungen während des Geschlechtsverkehrs auftreten. Geht den ja wohl gar nichts an! Unverschämt, so ein WebMD.
Die Auswahl der möglichen Erkrankungen, die mich heimsuchen, ist erschreckend. Einerseits, weil ich die Hälfte davon nicht kenne. Andererseits, weil der andere Teil aus Krankheiten wie Analfissuren, Hämorrhiden und Gonorrhö besteht. Irgendwie hat der Doc sich verlaufen. Ich entscheide, es handelt sich um verhärtete Muskelstränge und bekomme gleich noch anschauliche Erläuterungen dazu:
Ist üblich. Kann durch Dehydration, Überarbeitung oder immer gleiche Bewegungen entstehen. Ich könnte eine Aspirin einwerfen, leichtes Stretching oder Gymnastik ausüben, ein heißes Bad nehmen, mich massieren lassen, in die Sauna gehen oder anderweitig Wärme konsumieren. Wenn die Schmerzen nach ein paar Tagen nicht verschwinden, soll ich aber dringend einen echten Arzt aufsuchen. Klingt doch richtig vernünftig!
Dazu bekomme ich gleich eine Liste mit sehr spannenden Beiträgen zum Thema und kenne mich nun sehr gut mit meinem low back strain aus, der wahrscheinlich verantwortlich ist. Hypochonderherz, was willst Du mehr!
wortfeilchen
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Montag, 16. November 2009
Weniger ist mehr.
Texterella hat eine Blogparade zum Thema Schönheitsgeheimnisse eröffnet. Eine schöne Idee. Gerne würde ich ihren Tipp, das Kaffeepeeling ausprobieren, allerdings trinke ich keinen Kaffee und muss erst einmal schauen, wo ich den auftreibe.
Grundsätzlich verweigere ich Konsum großflächig, ergo finden sich bei mir sehr wenige Pflegepodukte - sollte man jedenfalls denken. Andersrum wird ein Schuh draus, denn ich besuche zwar sehr selten Parfümerien, Drogerien oder Kosmetikabteilungen diverser Kaufhäuser, aber meine Badregale erinnern in ihrer reichhaltigen Auswahl an die Gemächer von Kleopatra.
Mindestens drei verschiedene Badezusätze und Duschgels finden sich hier, ebenso viele Shampoos und dazu unterschiedlichste Cremes für alle Körperbereiche sowie Peelings, Haut- und Haarpackungen oder -masken, Haarbürsten und Make-up-Utensilien. Von der immensen Sammlung aus Haargummis, Haarspangen und Haarbändern will ich gar nicht erst anfangen. Allerdings erweise ich mich als preisbewusste Einkäuferin, teste mich bevorzugt durch das Sortiment des lokalen Drogeriemarktes und habe für exklusive Markenprodukte meist kaum mehr als ein Wimpernzucken übrig.
Lange Vorrede, auf zu den Tipps:
Um Gesichtshaut, die ein wenig müde, schlaff oder großporig aussieht, zu beleben, nutze ich eine so genannte Eiweiß-Maske. Steifgeschlagenes Eiweiß einfach großzügig auf die gereinigte Gesichtshaut auftragen, dabei den Augenbereich natürlich aussparen, das Ganze einwirken lassen bis ein Spannungsgefühl auftaucht und mit lauwarmen Wasser und/oder dem Reinigungsprodukt der Wahl abwaschen. Man kann das Eiweiß je nach Empfindlichkeit der Gesichtshaut auch mit ein paar Tropfen frischen Zitronensaft aufpeppen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Mein ultimativer Tipp ist allerdings eine sehr preisgünstige Körpercreme namens Wohlfühl Bodylotion von balea.
Sie duftet sehr dezent, zieht sehr schnell ein, das Nachtkerzenöl beruhigt und pflegt jede noch so empfindliche Haut und samtweich ist das Ergebnis.
wortfeilchen
Donnerstag, 12. November 2009
Marktlücke sponsored by Schweinegrippe?
Die Informationsflut über die Schweinegrippe hört nicht auf. Klar, wir sind ja auch mittendrin. Diese Panik muss sich doch irgendwie ausnutzen lassen, um Geld mit der Schweinegrippe zu verdienen. Heute ist mir das erste Nebenprodukt der Schweinegrippe aufgefallen: Touch-Sticks heißen sie, entdeckt bei ausgefallene-ideen.com, einem schicken Blog, das auch Quelle des folgenden Fotos ist.
PS: Nöö, ich habe mir keinen bestellt. Auch keinen Mundschutz.
Sie sehen wie eine Mischung aus Schlüssel und Wärmflasche aus, haben aber wirklich einen Sinn: Sie ermöglichen es Tasten zu drücken, ohne diese zu berühren. Fahrstühle, Bankautomaten, Fahrkartenautomaten und sonstige mit Tasten oder Knöpfen ausgestattete Dinge fallen mir zuerst ein. Stellt sich mir nur die Frage, wie ich Geldscheine und Fahrkarten entnehme?
Anscheinend sind meine Gedanken im Sinne des Erfinders, denn der Titel der Touch-Sticks lautet The hygienic way to push, tap and sign keypads. Mehr Informationen erhalte ich leider nicht. Größe oder Material bleiben mir verborgen, lediglich der Preis wird genannt, 2,99 $, und die Möglichkeit einen Touch-Stick zu bestellen.
Touch-Sticks wurden sicherlich nicht unbedingt pünktlich zur Schweinegrippe erfunden und auf den Markt geworfen, ob sie wirklich vor den Biestern der Schweinegrippe schützen, wage ich zu bezweifeln, aber immerhin sind sie ein kleiner, preiswerter Gimmick.
wortfeilchen
Mittwoch, 11. November 2009
Montag, 9. November 2009
Samstag, 7. November 2009
Freitag, 6. November 2009
Werbewoche: Shandy. Meins. Alles.
Ich bin nicht nur Skandinavienfetischistin, sondern durchaus auch anglophil. Ich mag die englische Küche, ich liebe englische Chips der merkwürdigsten Geschmackrichtungen und ich esse sogar gerne Marmite, was ganz viele Mitmenschen so gar nicht verstehen können.
Seit die Briten nicht mehr um die Ecke in die Dortmund stationiert sind, ist etwas schwierig geworden englische Lebensmittel zu beziehen. Aber der Zufall spielt mir schon mal in die Hände, denn im holländischen Urlaub entdeckte ich Shandy. Der anwesende Niederländer reagierte ein wenig irritiert auf mein freudiges Gestammel, aber ich sah Shandy, da war mir alles andere fast egal.
Quelle Foto
Gut, vielleicht nicht ganz britisch, denn Royal Club ist eine niederländische Firma, aber sei´s drum. Das Zeug schmeckt wunderbar und hat lediglich 0,5 Prozent Alkohol.
Ich gehe davon, die meisten der werten Leser wissen nicht, was Shandy überhaupt ist?
In Deutschland wird etwas Ähnliches als Radler oder Alster verkauft, trifft es aber nicht ganz, denn Shandy besteht zwar aus Bier und Limonade, aber gerade hier kommt der Unterschied zum Tragen. Traditionell wird Ingwer in Form von Ginger Ale nämlich mit Bier zu Shandy gemischt und in Flaschen oder Dosen verkauft. In England gibt es sehr viele verschiedene Sorten und manche erinnern in Konsistenz und Farbe durchaus an Guiness. Lecker!
wortfeilchen
Donnerstag, 5. November 2009
Mein Lebensretter: Mehrwertsteuerrechner
Wer (wie ich) im Umgang mit Zahlen eine absolute Niete ist und nicht ohne Hilfsmittel auskommt, freut sich besonders über ein Tool, das mir leidige Dinge abnimmt.
Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer auszurechnen ist für mich eine langwierige Angelegenheit, die nicht ohne Taschenrechner abläuft. Meine aufwendige und sicherlich merkwürdig erscheinende Prozedur, die schon so manchen Mitmenschen in hysterische Lachanfälle getrieben hat, erspare ich Euch. Stattdessen zeige ich Euch lieber den Mehrwertsteuerrechner:
Dieses schlichte, einfach zu bedienende Tool ermöglicht es auch in gewissen Dingen unbeholfenen Subjekten wie mir, die fälligen Steuern bequem und schnell zu berechnen.
wortfeilchen
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Mittwoch, 4. November 2009
Mein Buchtipp: Erdbeerflecken von Mia Bernstein
Berufsbedingt schreibe und lese ich sehr viel, meine Anforderungen an gute Texte, die Geschichten erzählen, gleichzeitig fesseln und dabei auch noch eine ausgefeilte und schöne Sprache nutzen, sind dementsprechend hoch. Werbetexte und Internettexte sind, wenn sie authentisch und gut sind, mit viel Aufwand und Liebe zum Detail ausgestattet.
Ich weiß, wie zeitintensiv es manchmal sein kann, die richtigen Worte zu finden. Und da komme ich zu Mia Bernstein, deren Worte mich berühren. Sie lassen mich lächeln, nickend zustimmen, nachdenken. Sie ziehen mich an, sie stoßen mich ab. Ich erkenne mich wieder. Ich versinke darin.
Mia Bernstein fiel mir zuerst bei Twitter auf. Ihre Tweets erscheinen auf den ersten Blick kurz und schlicht, aber sie setzen sich von der Masse der mehr oder weniger nützlichen und amüsanten Aussagen ab. Schnell folgte ich ihr mit Begeisterung und lernte sie zu schätzen. Ihr Humor, ihre sprachliche Eloquenz und ihre offene Direktheit scheinen nur so aus ihr zu fließen. Gedankenscrabble nennt sie es. Pur passt auch.
Dann lese ich auch sehr viele Bücher. Es ist ein Fest für mich, wenn ich ein neues Buch in den Händen halte, in eine andere Welt und die Gedanken eines anderen Menschens eintauche. Allein der Geruch eines neuen Buches erzeugt bei mir Gänsehaut und ich lese. Leider stoße ich dabei nicht allzu oft auf ein Buch, das meine Erwartungen erfüllt und meist endet es mit der Aussage: Er/sie hat sich redlich bemüht, aber mehr als ein nettes Buch ist dabei nicht rausgekommen.
Erdbeerflecken. Mia Bernstein hat ein Buch geschrieben. Da ist es. Ich frage mich, wann sie die Zeit dazu hatte - und will es unbedingt lesen. Dann liegt es vor mir. Duftet druckfrisch. Schlicht und reizvoll hat Michaela von Aichberger das Buch gestaltet. Optik und Inhalt passen zusammen, was auch nicht so oft vorkommt.
Ich lese. Nein, eigentlich sauge ich jede einzelne der 14 Geschichten auf. Nicke zustimmend, werde in eigenen Erinnerungen rot, rolle mit den Augen, fühle mich betroffen, ertappt und erkannt. Ich bin mittendrin, dabei sind es nicht einmal meine Geschichten oder meine Worte. Könnten sie aber, denn die Erkenntnisse von Mia Bernstein sind nicht neu, aber sie spricht sie aus: Realistisch, gefühlvoll und in allen Schattierungen. Mia Bernstein hat es drauf, das Spiel mit den Worten, die Akrobratik der Sprache. Das Leben und die damit verbundenen erfreulichen und schmerzhaften Erkenntnisse. Episoden, die vergessen schienen und wieder auftauchen.
Ich schwanke, welche Geschichte mir am besten gefällt. Spiel.Er.Ei. könnte es sein. Vertrauen ebenfalls. Aber eigentlich ist es Schuldig. Hier macht sich Mia Bernstein selbst den Prozess, sie hält Zwiesprache. Rhetorisch geschickt und phantasievoll hadert sie mit sich selbst. Humorvoll prangert sie die Unbilden ihres (und unseres) Lebens - und somit sich selbst - an. Sätze wie dieser sind es, die mich begeistern: Das Leben wollte sich nicht blicken lassen, typisch. Her mit dir, du lausiger Kerl, komm raus, damit wir dich sehen! Die Gestalt des Lebens musste furchterregend aussehen. (Mia Bernstein: Erdbeerflecken. Seite 104) Erkenntnisse, die besser nicht formuliert werden können, finde ich: Das Leben hielt einen zehnminütigen Vortrag, leider nuschelte es, Dolmetscher waren keine im Raum und ich konnte die Antwort nicht verstehen. (Mia Bernstein: Erdbeerflecken. Seite 105) Ich könnte seitenlang zitieren, mache ich aber nicht, das Buch soll schließlich gekauft werden.
Fazit?
Ein Wort kann so viel ausdrücken. Und Mia Bernstein hat das unleugbare Talent das richtige Wort an der richtigen Stelle zu kennen. Sie denkt es, sie sagt es, sie schreibt es. Sie lässt Emotionen frei - und nimmt mich mit. Sie berichtet über sich, ihre Erfahrungen, ihr Leben, aber auf eine Art, die dem Leser Raum für eigene Bilder und Reflektionen lässt. Dann kann nicht jeder. Aber jeder, der es schafft mit wenigen gut platzierten Worten eine solche Atmosphäre aufzubauen und mich nicht loszulassen, kann nur mein Buchtipp sein. Jeder, der mich animiert ein Buch noch einmal zu lesen und wieder andere Facetten zu entdecken, gehört zu mir. Danke Mia Bernstein. Danke Erdbeerflecken.
wortfeilchen
PS: Hier die Formalien, damit jeder von Euch sogleich losläuft und Erdbeerflecken kaufen kann:
Mia Bernstein: Erdbeerflecken
Taschenbuch: 136 Seiten
Verlag: Klare Texte + Bilder; Auflage: 1 (Ende Oktober 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3980959953
ISBN-13: 978-3980959957
Verlag: Klare Texte + Bilder; Auflage: 1 (Ende Oktober 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3980959953
ISBN-13: 978-3980959957
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Dienstag, 3. November 2009
Werbewoche: Mein Shampoo & meine Spülung - silikonfrei
Weiter geht es mit der Werbewoche und meinen buntgemischten Tipps:
Syoss ist nicht so meine Sache, dennoch will eine Ponymähne gewaschen werden und die Wellen erwarten Pflege. Auch soll man ab und an das Shampoo wechseln, daher begab ich mich auf die Suche nach einem silikonfreien, bezahlbaren Shampoo, das nicht übel riecht, dabei die Zotteln pflegt und diese vor allem leicht kämmbar macht.
Die Hausmarke Balea der Drogeriekette dm überzeugt mit der Serie Balea Professionell nicht nur durch einen günstigen Preis von um die 1,50 Euro pro Produkt, sondern auch durch die Eigenschaften.
Kein penetranter Parfümgeruch strömt mir entgegen, es schäumt nicht übermäßig, wäscht pflegend und lässt sich leicht auswaschen. Besonders die Ergiebigkeit des Shampoos beeindruckt mich, denn ich habe sehr dicke und recht lange Haare, für die ich üblicherweise sehr viel Shampoo benötige, aber hier brauche ich wirklich wenig Shampoo und Spülung, um optimale Resultate zu erhalten. Die Wellen lassen sich prima kämmen, werden weich und die Haare fallen auch ohne weitere Produkte, wie Festiger oder ähnliche Dinge, sehr schön. Zuerst irritierte mich die Verpackung, aber so eine Tube ist wirklich handlich und praktisch. Zudem kann man sie - im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten - platzsparender entsorgen, was unter Umständen umweltfreundlicher ist.
Ich bin keine Chemikerin, dennoch glaube ich einfach mal den Inhaltsangaben und empfehle Balea Professionell Repair Shampoo und Repair Spülung.
Montag, 2. November 2009
Xmot, meine Autowerkstatt
In den letzten Monaten haben sich bei mir so einige Tipps gesammelt. Ein guter Grund eine Werbewoche einzuleiten. Den Anfang macht meine Autowerkstatt Xmot, denn mit den Jungs bin ich super zufrieden und glücklich.
Aber fange ich von vorn an: 2006 kaufte ich in einem Autohaus mit Werkstatt meinen kleinen Toyota Yaris. Praktisch, dachte ich, denn dort wird sich um alle Belange gekümmert. Leider war dem nicht so. Termine wurden vom Autohaus vergessen, Aufträge nicht ausgeführt und obwohl ich schriftliche Belege für alles habe, war ich immer die Schuldige. An Arroganz kaum zu überbieten der Laden.
Ich bin selbstständig und keine Frühaufsteherin, da ist es logisch, dass ich gerne einen Termin am späten Nachmittag haben möchte. Das war möglich, allerdings arbeitete dann dort niemand mehr, so dass ich das Auto über Nacht abgeben musste, was einen unnötigen Zeitaufwand für mich ergab und die Kosten waren jedes Mal ziemlich hoch.
Letzten Winter streikte mehrfach die Autobatterie, aber die Werkstatt erachtete es nicht als wichtig mir zu helfen. Ich fand eine freie Werkstatt, nämlich Xmot, die gerne jemanden schickte, der eine Batterie mitbrachte und diese auch noch einbaute. Danke Klaus, Du Retter in der Not! Unnötig zu sagen, dass allein die Kosten für Batterie um 60 Prozent günstiger waren, als die der Autohaus-Werkstatt. Blöd nur, dass wir gleichzeitig feststellten, dass man mir mit dem Auto auch eine Batterie verkauft hat, die hergestellt wurde, als es das Auto noch gar nicht gab: Sie war fünf Jahre älter als das Auto selbst und nicht einmal wartungsfrei.
Ich wollte sowieso wechseln, der TÜV stand dieses Jahr an, also rief ich die Autohaus-Werkstatt an, dass ich meine Reifen abholen wollte. Wir vereinbarten einen Termin, ich fuhr ein letztes Mal hin und man hatte mich zum wiederholten Male vergessen. Den schriftlichen Auftrag legte man mir strahlend vor, meine Reifen waren noch im Lager. Die sollte ich dann noch von der Tür des Lagers 200 Meter zum Auto schleppen und dafür bezahlen. Ich weigerte mich.
Bei Xmot gar kein Problem - und im Vergleich zur Autohaus-Werkstatt eine ganz andere Welt. Niemand schleimt oder will unbedingt etwas verkaufen. Direkt, offen und ehrlich geht es zu. Ich fuhr hin, man wechselte die Reifen fast wie nebenbei, lagerte die anderen fast schon liebevoll ein, schaute noch nach Öl, Kühler etc. und alles war gut. Alexander Keßler schaut nicht auf die Uhr und hat große Dollarzeichen in den Augen, nein, er erklärt mir Dinge, die ich wissen will, grinst dabei freundlich und seine Preise sind absolut zivil. Also, mehr Service, mehr Leistung für weniger Geld.
Dann kam die AU, dachte ich jedenfalls, denn HU hatte das Autohaus ja im Jahr zuvor gemacht. Die Plakette prankte am Nummernschild. Hatten sie aber nicht. Und natürlich war ich die Schuldige. Da halfen auch keine schriftlichen Belege. Logisch, dass die mich nie wiedersehen. Interessant, dass ich mittlerweile einige Bochumer kenne, die mit dem Autohaus und seiner Werkstatt gar nicht zufrieden sind.
Xmot hat schon viele Geschichten gehört, aber meine fanden selbst sie erstaunlich. Vor kurzem war ich wieder da. Ich rief am Tag vorher an, fragte ob ich kommen kann. Alexander sagte mir lediglich, ich solle bis 17 Uhr vorbeikommen. Keine genaue Zeitangabe nötig, Xmot ist flexibel. Schnell und zuverlässig wurde alles erledigt, meine Reifen lagen bereits in der aufgeräumten Werkstatt. Alles, was ich wissen will, wurde mir freundlich erklärt. Günstige Preise, die zum Wiederkommen einladen, gehören sowieso dazu.
Was soll ich sagen? Xmot überzeugt mich immer wieder, denn Alexander Keßler und sein Team sind freundlich, zuverlässig und machen ihren Job ausgezeichnet. Für mich sind Flexibilität und Service besonders wichtig, denn ich möchte eine Werkstatt haben, auf die ich mich verlassen kann. Ich will aber nicht das Gefühl haben, eine anonyme Milchkuh zu sein und nur, weil ich wenig Ahnung von Autos habe und eine Frau bin, bin ich gleich doof.
- Xmot gibt es unter Leitung von Alexander Keßler seit Januar 2005.
- Termine zwischen 8 und 17 Uhr oder nach Vereinbarung. Einfach anrufen!
- Nicht nur übliche Serviceleistungen wie Wartungen und Reparaturen (zum Beispiel TÜV, Reifenwechsel und Inspektion) werden durchgeführt, sondern jegliche Umbauten oder mögliche Tunings, die einem einfallen, werden fachgerecht angeboten und durchgeführt.
- Klaus König, der Lackierer vor dem Herrn, gehört auch zum Team und kümmert sich professionell um Lackier- und Custom-painting-Arbeiten.
- Xmot liegt im Gewerbepark Präsident und ist von der A40 ebenso optimal und schnell erreichbar wie von der Innenstadt.
Natürlich gibt es auch die entsprechenden Webseiten, die zwar nicht von mir sind, aber einen Blick lohnen: Xmot und Car Cosmetix.
wortfeilchen
Sonntag, 1. November 2009
Sinn & Unsinn der Energiesparlampe
Es passiert diese Woche: Ein Tönchen auf dem Örtchen, das ich so dort noch nie hörte. Ein lautes Knallen ward es und die Glühlampe (E27, 100 Watt) zersprang in der dazugehörigen Lampe in verschiedene Einzelteile.
Macht nix, wird man denken. Aber macht wohl was, denn die entsprechende Badlampe verfügt über ein schützendes Gehäuse im Industriedesign. Dieses ist einer Kellerlampe nicht unähnlich und verfügt daher lediglich über ein begrenztes Raumangebot für eine Glühlampe. Bisher ward es kein Problem, aber nun sind die passenden Birnen, die nicht Birnen heißen, ja verboten. Aber ich habe noch keine Energiesparlampe gefunden, die in die Lampe passt. Jedenfalls nicht, wenn ich die Lampe noch schließen möchte; was sich empfiehlt, dass mein Bad eine so genannte Nasszelle ist. Weiterhin dimme ich die Lampe gerne zum entspannenden Bad im Bad. Geht aber mit einer Energiesparlampe auch nicht.
Und was ist überhaupt, wenn mir so eine Energiesparlampe in viele kleine Teile zerspringt? Schnell panikartig aus der Badewanne springen (und die Chancen möglicher Knochenbrüche und ähnliche unangenehme Dinge in Kauf nehmen), großzügig lüften (und mir dabei nackig und nass eine Lungenentzündung holen), Handschuhe oder sonstige Vorsichtsmaßnahmen stets bereithalten, die Scherben in eine verschließbare Plastiktüte legen und dann entsorgen.
Ich bin mal durch meine heiligen Hallen gewandelt und habe geschaut, wie viele Lampen zumindest komisch aussehen werden bzw. in ihrer derzeitigen Verwendungsart gar nicht mehr benutzt werden können. Das Ergebnis ist niederschmetternd und bedeutet, ich muss mich entweder auf die Suche nach besonderen Energiesparlampen begeben oder 90 Prozent meiner Lampen austauschen. Sorry, aber ich finde, die Sache stinkt!
Was bringt es, wenn ich Energiesparlampen kaufe, die erheblich teurer als die üblichen sind, dabei nicht optimal passen oder doof aussehen und dann ganz viele neue Lampen kaufen muss, deren Produktion dem Klima sicherlich nicht hilft. Und mal unter uns: Wo geht denn die ganze Energie hin, die wir durch Energiesparlampen so einsparen? Die wird doch sicherlich verkauft.
Könnte mir bitte jemand den praktischen Sinn von Energiesparlampen erläutern? Oder bin mit meinen Gedanken alleine?
wortfeilchen
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Donnerstag, 29. Oktober 2009
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Herzlich willkommen Schweinegrippe!
Liebe Schweinegrippe,
ich möchte Dich einfach mal schweinegrippenmäßig begrüßen und sende Dir ein herzliches Willkommen!
Nicht, weil ich Dich so sehnsüchtig erwarte, sondern weil Du überall vertreten bist. Schweinegrippe hier, Schweinegrippe dort. Schweinegrippe im TV, Schweinegrippe im Radio, Internet und in jeder Zeitung. Schweinegrippen-Experten kennen sich aus. Oder doch nicht. Schweinegrippe-Medikamente helfen. Oder doch nicht. Und wenn nur mit vielen schweinegrippendoofen Nebenwirkungen. Und jeder bekommt verschiedene Schweinegrippen-Impfungen ... helfen die wirklich? Du, die Schweinegrippe, bist Thema in jedem Supermarkt, an der Pommesbude und am Stammtisch. Panikmache oder eine echte Pandemie? Ich weiß es auch nicht. Ich warte ab.
Demnächst gibt es wahrscheinlich spezielle Schweinegrippen-Apotheken, wo lustig verkleidete Schweinegrippenkenner Schweinegrippenmedikamente zu Schweinepreisen schweinegut verticken. An der Tür werde ich dann mit einem lustigen Schweinegrippen-Poster begrüßt. Auf dem ist ein rosiges Schweinegrippen-Schwein zu sehen. Eine Sprechblase tänzelt gekonnt um seine Schweinegrippen-Schweinenase und da drin stehen die Worte: Herzlich willkommen!
Das ist nämlich das nächste Thema und noch so ein Grund, warum ich meinen Ingrimm einfach mal rauslassen muss. Herzlich willkommen. Steht überall. Ob es passt oder nicht. Jede zweite Webseite begrüßt mich mit dieser Floskel. Jeder Flyer und jedes andere Werbemittel hauen es mir um die Ohren. Warum nur? Gibt es eigentlich irgendwo eine eiserne Regel, eine Art Gesetz in Steintafel gemeißelt? Du sollst alle Menschen willkommen heißen und zwar herzlich.
Es ist langweilig. Es klingt doof. Es ist nicht einmal so gemeint. Und dann schreiben sie es noch falsch. Zumindest das kann der Schweinegrippe nicht passieren ... oder doch?
wortfeilchen
PS: Westerwelle kann ich auch nicht mehr hören, sehen oder lesen. Der ist überall. Und hat immer was zu sagen. Meist allerdings nichts Gutes. Oder er benimmt sich schlecht. Oder macht etwas falsch. Aber das ist ein anderes Thema.
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Dienstag, 27. Oktober 2009
Mathe bzw. Prozentrechnung für richtig Doofe
Nein, ich kann es nicht mehr. Vielleicht konnte ich es noch nie? Alles Wissen, was ich möglicherweise im mathematischen Bereich jemals besessen habe, ist futsch. Bruchrechnen konnte ich garantiert noch nie, Prozentrechnen einigermaßen. Aber auch nur, wenn es um gerade Prozente geht, die ich mit meiner komplizierten Dreisatz-Methode rausfinden kann ... und ein Taschenrechner zur Hand ist. Dabei kann man mit einem Taschenrechner angeblich auch Prozente ausrechnen ...
Schlimm nur, wenn man dann plötzlich 18,9 Prozent ausrechnen will oder muss und ich nicht größzügig auf 19 Prozent aufrunden kann. Dann stehe ich sehr blöd da und weiß nicht weiter.
Also Google befragt und fündig geworden: Mathepower - Matheaufgaben einfach online lösen heißt die Lösung. Dort finde ich ein Skript, das mir freundlicherweise meine 18,9 Prozent vom Gesamtbetrag ausrechnet.
Eigentlich schummeln, sollte man denken, aber man erklärt mir dort auch den Lösungsweg und wenn ich mich überwinden könnte, würde ich den vielleicht sogar nachvollziehen und anwenden können.
Ja, man beachte den Konjunktiv, denn ich will nicht. Ein Blick auf den Rest der Seite offenbart mir weitere Wunderwerke, die mit Zahlen möglich sein sollen. Sogar das absolut fremde Bruchrechnen ist im Angebot. Hilfreiches Ding das, denn ich will ja nicht. Ganz schnell bookmarken! Obwohl: Könnte mir vielleicht jemand noch einmal in Erinnerung bringen, wie man mit dem Taschenrechner Prozente ausrechnet? Mal Mario fragen, der kann so was.
wortfeilchen
PS: Peinlich ist es schon, wenn ich dort lese, das Prozentrechnung in die 7. Klasse gehört. Andererseits Dreisatz auch, und den kann ich ja immerhin.
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Montag, 26. Oktober 2009
Verlorene Worte: amortisieren
Amortisieren. Dieses so schön klingende Wort hat eine weniger schöne Bedeutung: Es steht dafür, eine Schuld nach einem vorgegebenen Plan zu tilgen oder Anschaffungskosten durch Ertrag wieder einzubringen. Etwas, das sich amortisiert, lohnt sich, trägt sich und rentiert sich. Kaufmannssprache ist halt lautmalerisch oftmals hübsch, aber mehr auch nicht.
Interessanter ist da schon die Etymologie des Wortes. So lehnt sich das Wort amortisieren von dem französischen Verb amortir (abtöten, abschwächen, abtragen) ab. Dieses wiederum geht zurück auf das latenische Wort ad-mortire, was so viel wie tot machen und abtöten bedeutet. Klar, kennen wir alle von dem lateinischen Verb mori (sterben) und passt nicht so recht zu unserem Verständnis von amortisieren.
Aber wer weiß schon, dass hier eine Verbindung zu unserem Adjektiv mürbe besteht?
Althochdeutsch mur(u)wi, mittelhochdeutsch mür(w)e und spätmittelhochdeutsch zermürfen stammen zusammen mit morsch, murksen, Mahr und Mord -- alles Worte, die mit Schmerz zusammenhängen -- ebenso aus diesem Wortbereich, wie aufgerieben werden, sterben und Krankheit (lat. morbus).
Mag man kaum glauben, was für eine Geschichte sich hinter einem schlichten Wort wie amortisieren verbirgt.
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