Dienstag, 22. Dezember 2009

Freitag, 18. Dezember 2009

truth or dare.

Liebster Telefon- und Internetanbieter in Magenta,

könntest Du mir bitte etwas erklären? Ich gehe nämlich davon aus, dieses Mal bin ich wirklich zu unbedarft und dazu gar nicht sicher, ob Du mir die Wahrheit gesagt oder schlicht geschummelt hast?

Du erinnerst Dich an die Telefonanschlussumstellung Deiner Schwiegereltern? Ja, ich weiß, ein leidiges Thema, das nicht nur unsere Beziehung getrübt hat, sondern Dir auch sehr unangenehm ist.

Es ist nämlich so: Seit ein paar Wochen bemerken wir immer wieder sehr störende Nebengeräusche, die ja eigentlich nicht vom nagelneuen, seniorenerprobten Telefon meiner Eltern ausgehen können. Aus diesem Grund rief ich einfach mal bei Dir an und hatte erstaunlicherweise einen freundlichen Techniker dran, der sich gleich meiner annahm und den Anschluss zweimal durchmaß - einmal mit neuem Telefon dran, einmal ohne.

Er scheute nicht einmal einen kostspieligen Anruf auf meinem Handy, um mir die Gegebenheiten zu erläutern: Der Anschluss läuft perfekt, aber nur, wenn das Telefon nicht angeschlossen sei, ergo müsse es daran liegen.

Gut, dachte ich, das kann ich problemlos umtauschen. Was mich aber seitdem fasziniert, ist die Tatsache, dass der Anschluss Deiner Schwiegereltern der reinste Hörgenuss ist. Es klingt weder nach Ferngespräch über drei Kontinente und jegliches Knistern, Rauschen und sonstige störende Geräusche sind verschwunden - seit über einer Woche.

Ich verstehe, wenn Deine Erklärung ein wenig ausführlicher ausfällt, aber die Weihnachtstage stehen ja vor der Tür und in unserer Kuschelbeziehung finden wir sicherlich ausreichend Zeit, um jede meiner Fragen zu klären, oder nicht?

wortfeilchen

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Woher kommt es? Verknackst.

Gestern habe ich mir den Fuß bzw. den Knöchel verknackst und humpel nun rum, aber wieso eigentlich verknackst?

Nein, es hat nicht geknackt und etymologisch hat es auch mit dem Verb knacken so rein gar nichts zu tun. Sich etwas verknacksen steht umgangssprachlich für verstauchen, verdrehen oder verrenken. Medizinisch sagt man eine Distorsion erleiden und in Österreich scheinbar überknöcheln. Weh tun alle Variationen!

Sich etwas verknacksen stammt von verstauchen und dies wiederum von dem niederdeutschen Verb stuken oder auch dem niederländischen Verb stuiken, was so viel wie jemanden zurechtweisen bedeutet. Unser Verb stochern stammt aus der gleichen Ecke; wir finden es heute noch in den Worten Zahnstocher und etwas schüren. Verstauchen entstand im 17. Jahrhundert als Präfixbildung zu den Verben des 16. Jahrhunderts.

wortfeilchen

Dienstag, 15. Dezember 2009

always pay the writer.



Recht hat er! Arbeit kostet Geld. Niemand bewegt sich auch nur einen Meter, ohne dafür bezahlt zu werden, aber Texte gibt es kostenlos? Pay the writer!!

wortfeilchen

PS: Bei Tina gefunden.

Montag, 14. Dezember 2009

vom anderen stern. ein test.



Your Name Comes From Neptune






You are able to adapt to any situation, surroundings, or groups. You are highly flexible.

You tend to hang back and observe before you show your cards. Because of this, you are often seen as mysterious.

You are very intuitive and sensitive. You have a deep understanding of the world, even though the world doesn't understand you.

At times you feel like you could be psychic. You read people that well.



   

Sonntag, 13. Dezember 2009

tückische typo.

Die Typografie/Typographie befasst sich, ganz grob gesagt, mit der Gestaltung von gedruckter Schrift, ergo einem Bereich, der nicht nur Grafiker, sondern auch Texter etwas angeht; schließlich schreiben wir Flyer, Imagebroschüren, Mailings oder auch Pressemitteilungen. Wer nun meint: Pöh, ist mir doch egal, ich schreibe nur fürs Netz, das betrifft mich nicht, liegt falsch, denn auch Internetseiten und deren Texte unterliegen den Regeln der Typografie.

Tina verweist in ihrem Blog auf einen sehr interessanten und hilfreichen Newsletter, den cleverprinting ihr ins Haus schickt. In der aktuellen Ausgabe findet der geneigte Leser die 13 größten Typo-Todsünden beispielhaft und anschaulich erläutert. Falsche Anführungszeichen, Krähentritte, verirrte Bindestriche, verdürrte Versalien finden sich hier ebenso wie Kopfnüsse, Fußtritte und andere Fehler, die vermieden werden sollten.

Die falsche Verwendung des Gedankenstriches ist natürlich ebenfalls vertreten:



Bisher kannte ich cleverprinting nicht, aber Ihr ahnt, wer den Newsletter gerade in diesem Moment abonniert?!

wortfeilchen

Freitag, 11. Dezember 2009

verlorene Worte | vermaledeit

Vermaledeit. Wer hat das Wort in letzter Zeit gehört? Ich jedenfalls nicht. Leider, denn eigentlich ist es sehr nützlich und klingt dazu noch äußerst liebreizend.

Vermaledeit ist Umgangssprache und steht für verdammt und verflucht, wobei es etymologisch mit Erstem nicht viel zu tun hat. Althochdeutsch firdamnon, mittelhochdeutsch verdam(p)nen stammt von dem Lateinischen damnum, was so viel wie (Geld)buße, Verlust, Schaden oder Nachteil bedeutet. Es kommt aus der Kirchensprache und steht in Verbindung mit dem Ausstoß aus der göttlichen Gnade, also eine Art Fluch von oben.

Zurück zu vermaledeit, das eher für verflucht steht und eine Anlehnung an das lateinische Verb maledictus ist. Maledictus kann mit schlecht sagen, schlecht reden, schlecht heißen und verfluchen übersetzt werden. Hier steckt der (heidnische) Sinn des Verwünschens und Verfluchens drin. Der Gegensatz dazu ist benedicere, was natürlich gutsagen, gutheißen oder auch segnen und lobpreisen bedeutet. Gebenedeien, auch so ein verlorenes Wort, ist die deutsche Entsprechung zu benedicere.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Und noch einmal Blumen.

Gestern am frühen Abend klingelte es an der Tür. Dieses Mal stand ein fremder Mann vor der Tür - und er hatte einen Strauß Blumen in der Hand. Auch ihn schaute ich sehr fragend und misstrauisch an.

Wer? Wieso? Weshalb? Und warum überhaupt? Ebenso lächelnd wie der Nachbar überreichte er mir ein großes Bouquet, wobei mir ein Bouquet garni wahrscheinlich lieber gewesen wäre.

Ich nahm es, dankte, schloss die Tür und wickelte einen Strauß langstieliger, dunkelroter Rosen ohne Schnickschnack aus:



Ach je! Das wird ja immer besser hier. In meinem Alter kann ich so viele Überraschungen doch kaum noch verpacken. Wenn die wieder anonym sind, werf ich sie gnadenlos weg! Oder verschenke sie an eine geneigte Schnittblumenliebhaberin.

Aber sind sie nicht. Ein liebevolles Kärtchen voller warmer Worte, das mir fast Pipi in die Augen trieb, lag dabei. Da denkt man, man kennt sich aus und weiß Bescheid und dann so was.

wortfeilchen

PS: Ja, und wieder ein schlechtes Foto mit dem Handy gemacht, aber immerhin habe ich bereits eine Digicam erwählt.

PPS: Und wer jetzt meint, da mache ich mit! Bitte nicht, lieber ein Buch. Danke!

Montag, 7. Dezember 2009

weihnachtsgruß.




Geht auch anders. Gut, ne?

wortfeilchen

PS: Vielen Dank an Klaus für die schöne Nikolausüberraschung inklusive Karte.

PPS: Kommt hier nur nicht ganz so toll rüber, weil eingescannt.

weihnachtsstimmung.

Freitag, 4. Dezember 2009

Blumen von unbekannt.

Gerade klingelt der Nachbar - in der Hand einen großen Strauß Blumen. Sehr fragend schaue ich ihn an. Die wurden für mich abgegeben und zwar vom teuersten und besten Blumenhändler der Stadt, lautet seine Antwort und grinsend hält er mir ein verpacktes und sehr opulentes Gebinde entgegen.

Es passiert selten. Aber manchmal bin ich dann doch sprachlos. Etwas Anderes passiert auch selten. Ich bekomme selten Blumen. Liegt aber eher daran, dass ich Schnittblumen nicht so sehr mag, weil ich mich immer fühle, als hätte ich den Tod in der Wohnung stehen.

Nachdem ich mich gefasst hatte, wurde ich dann doch neugierig, wer mich denn da so großzügig bedacht hat und packe das Ungetüm in der Hoffnung auf eine Karte aus. Ein schicker, winterlicher Blumenstrauß lächelt mich an, aber tja, was soll ich sagen? Kein Absender. Lediglich meinen Name und meine Adresse kann ich problemlos lesen, allerdings ist mir die Handschrift unbekannt.












Nun habe ich also einen dicken, fetten Strauß Blumen am Schreibtisch stehen, den ich irgendwie misstrauisch beäuge, weil ich nicht weiß, von wem er ist. Meine Gedanken schlagen Purzelbäume, bringen aber keine Lösung. Ich bedanke mich einfach mal für die Überraschung - bei wem auch immer!

wortfeilchen

PS: Man möge mir die Qualität der Fotos verzeihen, aber mehr als die usselige Handykamera steht gerade nicht zur Verfügung. 

Nachtrag: Danke Jungs, aber ich will nun nicht wissen, wer von Euch mir schon immer Blumen schicken wollte. Jemand, männlich oder weiblich, hat es schließlich getan. 

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Scheinbar vs. anscheinend

Scheinbar und anscheinend werden sehr oft verwechselt - vielleicht schauen wir uns einfach mal die Bedeutung an und der Unterschied wird klar!

Beide Worte klingen sehr ähnlich und in unserer Alltagssprache verwechseln wir sie gerne. Die Differenzierung zwischen scheinbar und anscheinend existiert auch erst seit dem 18. Jahrhundert, während die etymologischen Wurzeln sehr weit zurückgehen und sich ähneln.

Scheinbar bezeichnet etwas, das nicht wirklich so ist, lediglich dem äußeren Eindruck nach so scheint. Die Zeit steht scheinbar still, während natürlich klar ist, dass die Zeit nicht still stehen kann, es erscheint nur so. Synonyme für scheinbar sind zum Beispiel angeblich, vorgeblich, zum Schein, vermeintlich oder auch virtuell, aber nicht anscheinend.

Anscheinend bezeichnet etwas, das dem Anschein oder der Vermutung nach wirklich so ist wie es dargestellt wird. Synonyme für anscheinend sind zum Beispiel möglicherweise, denkbar, vermutlich, offenbar oder auch augenscheinlich, aber nicht scheinbar.

Kleine Zusammenfassung:
Hört jemand scheinbar zu, kann man davon ausgehen, dass er wirklich nicht zuhört. Hört jemand anscheinend zu, wird dadurch ausgesagt, dass er offensichtlich zuhört und nicht nur so tut.

wortfeilchen

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Holger Steffens: Promi und VIP.

Da hol mich doch der Klabautermann und haue mir den drögen Zwieback um die Ohren!

Holger Steffens, Dortmunder Autor, echter Mann aus dem Pott, schwebt so langsam in ganz anderen Sphären. Warum?



Richtig, anlässlich seines Buches Hand gegen Koje wurde er in Berlin von radioBerlin 88,8 interviewt

Falls der geneigte Leser nun meint, dies sei so gar nicht erwähnenswert, täuscht Ihr Euch. Betrachtet einfach mal die Auswahl der bisher Interviewten und schon wird klar - die nehmen nicht jeden. Holger Steffens gehört zu den Popsternen! Ich zitiere: Exclusive Interviews mit Prominenten aus Kunst, Kultur und Unterhaltung und anderen interessanten Persönlichkeiten mit spannenden Geschichten. Jeden Sonntag in den Popsternen mit Marion Hanel.

Darum anhören, so lange er noch Bodenhaftung hat, sein Buch noch nicht ausverkauft ist und er noch mit uns Normalsterblichen redet.

wortfeilchen

Dienstag, 1. Dezember 2009

Viel mehr als nur schöne Worte: Audrey Niffenegger

Eigentlich kann ich gar nichts dafür, denn Doro schenkte mir ein kleines Buch mit dem Titel Die Frau des Zeitreisenden. Ungewöhnlicher Titel, dachte ich, aber schräger, intensiver und ausgefüllter als der Inhalt kann weder eine Geschichte noch Liebe sein. Ich war und bin weiterhin tief beeindruckt.

Unverfilmbar, dachte ich, als dieses Jahr die Verfilmung des Buches in die Kinos kam. Wieder lag ich falsch, denn auch wenn der Film natürlich nicht jedes Details erwähnt, ist er ebenso warmherzig und ergreifend wie das Buch. Nebenbei ist der männliche Hauptdarsteller dazu noch äußerst attraktiv, eigentlich sogar sehr viel attraktiver, als ich ihn mir anhand des Buches vorgestellt habe.

Zeit, mehr über die Autorin Audrey Niffenegger zu erfahren. Eine Fülle an Informationen umschmeichelt mich auf ihrer Webseite: Sie schreibt nicht nur, sie zeichnet, malt und stellt auch Drucke her, die sehr ansprechend und sehenswert sind.



Ganz besonders spannend ist ihr Vorhaben der visual books, die anscheinend eine grafische Erzählung darstellen und hier in Auszügen zu sehen sind. Audrey Niffenegger kombiniert darin Worte mit Zeichnungen und erzählt so eine Geschichte. Sehr interessant, denn so erhält man gleich die bildhaften Vorstellungen der Autorin.



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