Posts mit dem Label klugscheisserei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label klugscheisserei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 3. November 2017

etymologie | huhau und hottehü. von französischen pferden und deutschen fuhrmännern.

Foto: pixabay
In einer lauen Sommernacht des Jahres 1815 bereitet der französische Maître Marie-Antoine Carême in der Küche eines feudalen Hauses in Paris einige seiner berühmten Delikatessen zu. Napoleon Bonapartes Niederlage bei Waterloo liegt 3 Wochen zurück, der selbstgekrönte Kaiser ist längst auf die Insel Elba verbannt, das Volk ist unruhig und zieht wütend durch die Straßen der französischen Hauptstadt. Das Wetter - es ist schwül, die Luft schwer - taugt nicht, um den Mob zu besänftigen. 

Carême ist für einige Wochen in den (ehemaligen) Pariser Palast Napoleons zurückgekehrt und kocht ein exquisites Menü für zwei Personen: Außenminister Charles-Maurice de Talleyrand, der gerade die Bourbonen auf den Wiener Kongress vertreten und dabei geschickt günstige Bedingungen für Frankreich ausgehandelt hat, und Polizeiminister Joseph Fouché. Diese beiden hatten die Geschicke des Landes seit der Revolution in der Hand und wollen heute über die Zukunft der Nation entscheiden. Die Frage lautet: Monarchie oder Rückkehr Napoleons? 

Die Diener stecken noch in den Vorbereitungen für das Treffen, während sich Fouchés Kutsche ihren Weg durch aufgeregte Menschenansammlungen bahnt. Fouché denkt opportunistisch: Während er auf der einen Seite eine mögliche Rückkehr Napoleons plant, kommt er gerade aus Gent, wo er mit Ludwig XVIII. und Metternich konspirierte, falls die Rückkehr Napoleons nicht glücken würde oder nicht von langer Dauer wäre. Unruhe herrscht im Volk, mit Fackeln und Stöcken bewaffnet streifen sie durch die Straßen und Gassen, immer auf der Suche nach einem Verantwortlichen. Die Kutsche holpert über das grobe Kopfsteinpflaster, der Kutscher treibt seine Pferde durch die marodierenden Massen und intoniert energisch Üüü Üüü! 

Welch Pathos! Die dramatische Situation ist hin! Die aufgeladene Atmosphäre verpufft! Ich schaue erstaunt auf – und lache. Der spannende Filmanfang, den ich eben beschrieben habe, wandelt sich für mich in ausuferndes Kichern. Natürlich klingt es nur so, die französische Sprache schreibt Hue und nicht Üüü.

Warum rufen Franzosen ihren Pferden Hü zu? Auf zur Suche! 

Mittwoch, 25. Oktober 2017

aufmupf | edgy werbung als altersfrage.

Ich bin 47 Jahre alt. Daran ist nichts zu rütteln. Macht ja auch nichts. Niemand fühlt sich bemüßigt, mir über die Straße zu helfen. Ich muss nachts nicht jede Stunde aufs Örtchen. Alles funktioniert, der Verfall ist körperlich und optisch gnädig, lediglich mein Gehirn funktioniert besser als vor 20 Jahren. Es ist schneller, weitreichender – und nicht mehr so naiv. 

Immerhin naiv genug, um mich bei einer regionalen Agentur als freie, edgy Texterin und Lektorin zu bewerben. Vorweg: Ich habe die regelmäßige Zusammenarbeit nicht bekommen. Ich landete in der Datenbank, falls die Hütte mal wieder brennt. Begründung: Ich passe nicht in die Altersstruktur der Agentur.

Foto: pixabay
Werbeagenturen – ab 35 ist der Lack ab. 

In den meisten deutschen Agenturen arbeitet niemand, der älter als 40 ist. Vielleicht noch die Chefin, der Chef oder der geschäftsführende Mensch, der muss schließlich Wissen, Erfahrung und Kompetenz ausstrahlen. Für die Kunden. Die sollen zahlen und denken, ich bin in guten Händen. 

Aber die Angestellten sind meist sehr viel jünger. Menschen zwischen 20 und 35 geben sich der Illusion hin, Werbung sei eine krasse, coole Sache. Gut, sie schieben unbezahlte Überstunden und Wochenendarbeit, lassen sich schlecht bezahlen und ausnutzen, aber he, Werbung! Wow! Whoop, whoop! 

Werbeagenturen sind jung und werfen mit Titeln um sich. Titelwahnsinn nennt sich das, und wer mit 35 noch keine leitende Position mit verheißungsvollem Titel erreicht hat, wird mitleidig angelächelt und mitgeschleppt, der alte Sack. Dazwischen lockt vielleicht ein vernünftiges Einkommen, aber wenn die 35 naht oder überschritten ist, also mit 40, spätestens 45 sind Frau und Mann zu alt für die Werbebranche. Dann sind sie weg. Gehen oder werden gegangen. Passiert, wird uns eingeredet oder reden sich die heimischen Konsumanheizer selbst ein. Wer damit angefangen hat, weiß ich nicht. Jung, hip, edgy– so sind wir, so sind Werber. Yeah! 

Alter als Zustand. 

Warum, frage ich Sie und mich. Ist ein handelsüblicher Mensch ab einem gewissen Alter untauglich und hat keine Ideen mehr? Geht im Laufe der Jahre die Fähigkeit verloren, die jemand benötigt, um edgy Texte zu verfassen? Ist die Festplatte leer und der Speicher über Nacht gelöscht? Ist mein Sprachzentrum kaputt oder meine Finger arthritisch? Und was ist dann mit 60, 70 oder noch später? Horrorszenarien! 

In den Stellenanzeigen und Ausschreibungen werde ich mit „Du“ angesprochen, denke mir nichts dabei, finde das völlig normal, vergesse aber, dass mein Agenturgegenüber wahrscheinlich 31 und gerade Senior geworden ist. Für die bin ich mit 47 möglicherweise uralt und habe keine Ahnung, was in der Welt so los ist. Pustekuchen! Lebe ich in Isolationshaft? Vegetiere ich erbarmungswürdig vor mich hin? Oder fehlt ihnen schlicht Kompetenz, um mit erfahrenen Mitarbeitern, die sich wenig vormachen lassen, sich dafür auskennen, umzugehen? 

Belege, Statistiken und Antworten für dieses Ab-45-Diskriminieren existieren nicht, aber jeder weiß und erlebt es – und kennt die Vorurteile: Man munkelt über veraltete Kenntnisse und überholte Sprache. Stimmt, wahrscheinlich kenne ich den Duden noch in Papierform und auf Facebook organisiere ich sentimentale 80er-Jahre-Partys oder Klassentreffen. Zu teuer sind sie auch, weil sich Menschen über 40 nicht mehr mit ein paar Euro abspeisen lassen. Logisch, dass sie zu kritisch sind und meckern, also furchtbar anstrengend sind, sie schauen sich das Ganze ja schon eine Weile an. Zu unflexibel und zu oft krank sollen sie sein, zu einem Bewerbungsgespräch kommt es daher oft schon nicht. Und falls doch ein Job dabei rauskommt, folgen die Abstriche: Schlechtere Bezahlung, lange Anfahrt und viele Überstunden. 

Überall Vorurteile. 

Wie kommt man auf die Idee, ein Mensch wäre mit 25 per se hip, wisse mehr und schmeiße mit originellen Ideen nur so um sich? Weil sie sich mutig trauen auch unkonventionelle Ideen zu äußern? Also bitte, das ist keine Altersfrage, im Gegenteil, ich bin viel entspannter und stehe nicht unter Leistungsdruck – das macht mutig! Ich bin mir sehr sicher, dass mein Wortschatz sehr viel größer ist, ich aus dem Stegreif 10 Ideen für Headlines habe, ein fundiertes Konzept, einen Textentwurf, der es in sich hat, sehr viel besser und schneller hinkriege. Und passend zur Zielgruppe arbeite ich auch noch und kann das Ganze erklären, begründen und variieren. 

Warum?

Mittwoch, 6. September 2017

schlicht falsch | kontaminiertes zumindestens.

Foto: pixabay
In den letzten Jahren höre und, schlimmer noch, lese ich vermehrt das Wort zumindestens. Überall. Es ist eine Seuche.

Hielt ich es anfangs noch für einen Versprecher, Unwissen oder Ignoranz, sieht es mittlerweile so aus, als wäre die Verwendung völlig üblich und in der Umgangssprache angekommen – schön is dat nich, weil es das Wort zumindestens nicht gibt. Auf zur Spurensuche! 

Freitag, 21. Juli 2017

veto | kostenlose texte und gratis-arbeit.

Ich hatte gerade wieder den Fall und wurde von einer Agentur nach einem kostenlosen Probetext gefragt. Ohne Briefing, ohne weitere Angaben zu Vorgehen, Zeitrahmen oder Vergütung - auch auf meine Nachfrage wurde nicht geantwortet, dafür wurden mir doch bereits Vorgaben in dem einzigen Kontakt geschickt, den es vermutlich jemals gab und geben wird. Berufliches Interesse an mir? Nicht vorhanden. Referenzen anschauen? Zu mühsam.  

Foto: pixabay
Kostenloses Arbeiten ist eine heikle Sache. Ich habe ausreichend Referenzen, die meine Fähigkeiten zeigen, und ich möchte mich nicht wie ein Bittsteller fühlen. Echte Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Interesse und auf Augenhöhe. 

Ja, grundsätzlich verstehe ich, dass mein Gegenüber wissen möchte, was von mir zu erwarten ist, die Sache mit der Katze im Sack, aber: Wir wollen doch nicht heiraten oder unser Leben gemeinsam verbringen – wir wollen zusammenarbeiten und etwas erreichen. Um zu wissen, ob Sie und ich ein gutes Team wären, können Sie mit mir reden und ich Ihnen problemlos Referenzen präsentieren. Geht es Ihnen um hochwertige Inhalte oder billige Preise? Oder geht es um Ihre Kunden und Ihre Produkte? Was sind Ihnen Ihre Kunden wert?

Dienstag, 4. Juli 2017

schlicht falsch | groß oder klein nach dem doppelpunkt.

Jeder von uns hat Schwächen, korrekte Rechtschreibung und Grammatik sind nicht jedem gegeben. Macht ja auch nichts, eigentlich – denn ein Text, der vor Fehlern nur so strotzt, macht keinen guten Eindruck. 

Privat werden Sie sicher ein Auge zudrücken, aber beruflich? Im Geschäftsbereich? Nun, da sieht die Sache schon anders aus. Wem sprechen Sie Kompetenz zu? Wem vertrauen Sie? Na, eben, Fehlerfreiheit hilft beim berüchtigten ersten Eindruck oder anders: Wer richtig schreibt, der bleibt.

Ein Problemfall ist der Doppelpunkt. Die beiden unschuldigen, vielleicht zu unscheinbaren Punkte, die auch noch übereinanderstehen. Welchen Sinn mögen sie haben? Vom Nutzen ganz zu schweigen. 

Vielleicht liegt es daran, dass der Doppelpunkt ausstirbt und immer seltener genutzt wird? Weil kaum noch jemand weiß, warum es ihn gibt.


Montag, 26. Juni 2017

ruhrdeutsch: lecker bremsklötze für zum essen.


Meine Sprache verrät, woher ich komme. Mein Vokabular kann mich auch in einer globalen Welt verorten. Blöd nur, dass genau das wohl doch nicht immer funktioniert. Jedenfalls nicht, wenn es um die Wurst, ähm, Frikadelle geht. So heißt der Fleischklops nämlich offiziell in meiner Gegend, dem Ruhrgebiet. Inoffiziell und weitaus häufiger ist aber die wenig schmeichelhafte Bezeichnung Bremsklotz. Ja, wirklich, wir machen, braten und essen kalte und warme Bremsklötze mit und ohne Senf. Dabei ist es egal, ob die Dinger ein bisschen zu lange oder scharf gebraten wurden - selbst blasse Frikadellen sind Bremsklötze.

An sich, denn auch Türstopper, Löwenköttel, Bauarbeiterpraline, Bärenköttel, Frikadösen und Friko kenne ich als Synonyme des Wortes Frikadelle. Mein Mann, der aus der Deutschschweiz stammt, nennt sie übrigens Hacktätschli und nur Hacktätschli. Klingt das eigentlich besser und ansprechender?

Und Ihr so?

Dienstag, 20. Juni 2017

schlicht falsch | typo-fehler: halten sie abstand!

Es gibt Fehler und Fehler. Ich korrigiere sie alle. Aber besonders gerne Typografie-Fehler, die gerne übersehen werden. Grafiker und Mediengestalter lieben oder hassen mich deswegen. Damit kann ich leben.

Duden empfiehlt die Schreibweise Typografie, erlaubt mir aber alternativ auch meine bevorzugte, nämlich Typographie. Die Abkürzung Typo steht für die Gestaltung von Druckerzeugnissen und digitalen Medien mittels Schrift, Fotos/Bildern, Linien und Flächen. Natürlich könnte ich noch mehr über Mikrotypografie und Makrotypografie erzählen, aber es geht um Typo-Fehler und dabei heute um fehlende Abstände bei Abkürzungen.

Foto: http://unsplash.com/photos/zFz3jThypsA by Mr Cup/Fabien Barral

Die folgenden Fehler tauchen mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit in jedem PDF auf, das ich zur Bearbeitung bekomme. Also, fangen wir an:

Sonntag, 18. Juni 2017

die mär vom friseur und seinen genderspezifischen preisen.

Ich gehe gar nicht gerne zum Friseur. Lieber gehe ich zum Zahnarzt. Ab und an muss ich, ich habe sehr kurze Haare, aber wollen will ich nicht. Es sind viele Kleinigkeiten, die sich rotten und ein geballtes Hindernis ergeben:

Ich mag nicht drei oder sechs Monate im Voraus einen festen Termin vereinbaren, ich mag nicht so weit in die Zukunft planen, das schränkt mich ein, also gehe ich zu einem Friseur, den ich relativ spontan aufsuchen darf. 

Ich mag auch nicht warten. Die meisten Salons sind laut und riechen penetrant nach Parfüm, also warte ich draußen und hätte gerne eine maximale Wartezeit von 5 bis 10 Minuten. In der Realität hocke ich 30 bis 45 Minuten sinnlos herum, bekomme einen Platz zugewiesen, warte wieder, bekomme die Haare gewaschen, warte wieder, bekomme die Haare geschnitten und gehe zur Kasse, wo ich wieder warte. Ein Vorgang, der innerhalb von 15 bis 20 Minuten erledigt sein könnte, zieht sich hin und am Ende fehlen mir zwei Stunden.

Dienstag, 9. Mai 2017

etymologisches mit ruhrdeutschem und helvetischem einschlag: betrügerisches kamuff und kamelartiges kamuffel.

Sie wissen, als Ruhrgebietseingeborene teile ich Heim und Herd mit einem Deutschschweizer. Ich lebe also quasi in einer multikulturellen Ehe. Sie wundern sich vielleicht, aber glauben Sie mir, die sprachlichen und kulturellen Unterschiede sind ausgeprägt vorhanden. Glücklicherweise kennen wir das im Ruhrpott nicht anders, keiner von uns kommt ursprünglich von hier weg, und selbst ein indigener Zürcher hat hier Platz und seine Berechtigung. 

Warum ich darauf hinweise? Nun, im Alltag ergeben sich für eine Germanistin mit Vorliebe für Linguistik erforschenswerte und aufregende Zufälle. Dieses Mal kennt er Kamuff, während ich Kamuffel kenne. 

Kamuff und Kamuffel – die Bedeutung 

Während das Schweizer Kamuff einen dummen, spaßigen Kerl oder Dummkopf bezeichnet, sieht es mit meinem Kamuffel einen Hauch anders aus: Das Kamuffel ist ein träges, bequemes, nicht unbedingt helles, aber recht harmloses Geschöpf. Kamuffel ist eher liebevoll denn grob beleidigend gemeint und wird meist zu männlichen Exemplaren der Gattung Mensch gesagt. Haben Sie schon einmal eine Frau Kamuffel genannt? 

Im Ruhrdeutschen neigt das Kamuffel, wie das Kamel, zum Neutrum, in den Deutschschweizer Dialekten ebenfalls (was etwas ungewöhnlich ist, das Alemannische grüßt zumeist deutlich). Plural und Singular unterscheiden sich nicht, ein Kamuffel oder fünf Kamuffel, es tut sich nichts. Klar, so ein Kamuffel ist von Natur aus nicht gerade sehr bewegungsfreudig. 

Foto: Daniela Castro, 

Kamel oder Halunke – der Ursprung 

Im Unterschied zum Kamuff hat es das Kamuffel in den Duden geschafft, wo seine Herkunft dem Italienischen zugeordnet wird: Kamuff ist älter als Kamuffel, quasi ein Vorgänger, bedeutet Halunke oder Schuft und kommt von dem italienischen Wort camuffo, was so viel wie Betrüger oder Halunke bedeutet und eine Substantivierung oder Ableitung zu dem italienischen Verb camuffare, also betrügen oder täuschen, ist. 

Nach Brockhaus Wahrig, der nicht online zu finden ist, soll es schlicht eine versteckte Weiterleitung von Kamel sein. 

Küpper und Pons gehen einen Schritt weiter und finden, Kamuffel ist eine Verschmelzung aus Kamel und Muffel, wobei der Muffel laut Duden ein verdrießlicher, unfreundlicher Mensch ist. Das passende Verb muffeln, was so viel wie mürrisch, knurrig, etwas schlecht gelaunt bedeutet, hat seine Ursprung im mittelhochdeutschen Wort muffen oder mupfen, was den Mund verziehen bedeutet. Küpper und Wahrig datieren die Wortschöpfung Kamuffel übrigens auf 1800. 

Das DWDS findet, Kamuffel ist hebräischen Ursprungs. 

 

Das Schweizer Idiotikon weist auf den italienischen Ursprung von camuffo hin und meint, Kamuff sei ein Synonym oder eine Analogie auf das Kamel. Spannend sind die verschiedenen Ausformungen des Kamuff im Schweizerischen, die von Camúff, Kamüff, Kamóff, Ka(r)mufti, Kamuffer, Camüffer und Kamüffer bis zu Chumüff und Kanuff reichen. 


Kamuff und Kamuffel – was denn nun? 

Wenn Sie mich fragen, halte ich die Verbindung zum Kamel für wahrscheinlich. Allein deshalb, weil das italienische Verb camuffare (blenden) und das französische Verb camouflage (tarnen, vertuschen, verschleiern) für mich ebenso wenig passen, wie die Deutung über Betrüger, Schuft oder Halunke. Dafür sind das Schweizer Kamuff und das deutsche Kamuffel als träge Doofköppe doch eher nicht in der Lage. Das vielleicht vermeintlich gemütliche, etwas dumm anmutende Kamel passt da schon besser.

Foto:
Kawtar CHERKAOUI,

PS: Falls Sie von mir in nächster Zeit öfter das Verb camouflieren (bildungssprachlich tarnen, verbergen) hören, lassen Sie mir die Freude, es klingt so schön.

Donnerstag, 7. April 2016

malbücher für erwachsene: linientreue affirmation.

Trends zu folgen ist mir fremd. Woran das liegt, dazu können Theorien bemüht und mir wilde Ideen um die Ohren gehauen werden. Was alle gerade und jetzt machen, oder demnächst machen wollen, sollen, werden und können, nun, das geht an mir vorbei. Daher ist es keine Überraschung, dass ich erst in den letzten Wochen auf ein Phänomen stieß, das mich weiterhin erstaunt: 

Verlage jubilieren, Schreibwarenhändler (so es sie noch gibt) wundern sich über leere Regale und Stifthersteller machen Überstunden - Malbücher für Erwachsene sind der Grund. Natürlich hat der Trend nicht einen so banalen Namen, Adult Coloring lautet die korrekte, trendige Bezeichnung des Hobbys für jedermann. Und es ist eine ernste Sache, die mit Hingabe, Vehemenz und Akribie betrieben wird. Schließlich werden weitreichende Entscheidungen getroffen! Welches Rot oder doch lieber Lila? Oh, wahrscheinlich ist das mein Kardinalfehler: Bestimmt geht es um Farben, die Mauve oder Schlamm heißen. Die Qual der Wahl aus dem eigenen Sortiment der 140 Buntstifte hat schließlich weitreichende Folgen. 

Stifte raus!

 

Theorie ist eine Sache, Praxis die andere. (Und nicht der klingonische Mond.) Also habe ich es getan. Die Buntstifte rausgekramt, Anspitzer und Radiergummi ebenfalls und frisch ans Werk. Vielleicht waren die Ausgangsvoraussetzungen ein wenig unfair, denn ein Malbuch habe ich nicht gekauft, lediglich einen Auszug aus einem ausgedruckt. Stifte habe ich auch nicht gekauft, sondern genommen, was da war, wobei das vielleicht den Eventcharakter schmälert. Möglicherweise habe ich mir nicht ausreichend Mühe gegeben und hätte Schattierungen und Verwischungen einbauen sollen und bestimmt habe ich nicht den notwendigen Ernst an den Tag gelegt. Aber, he, ich habe es getan! 

Und weil ich gelesen habe, dass eigene Werke präsentiert werden sollen, hier ist es: 


Das Erlebnis, nun, es ist eher unbefriedigend. Die Entspannung ließ trotz des Zeitaufwandes und der Gestaltung des passenden, reizarmen Umfeldes auf sich warten. Im Gegenteil, mein Nacken verspannte sich und eigentlich wollte ich die Vorlage dauernd verändern, ergänzen und ganz anders machen. Auch das Drama um die adäquate Auswahl der passenden Farbe blieb aus. Ich fühlte mich dauernd in Grenzen, bzw. Linien verwiesen, die ich einzuhalten habe. Begrenzungen und Einschränkungen, dabei soll ich mich doch entspannen, kreativ sein und mich beglückt wohlfühlen. Jetzt und sofort. 

Warum wirkt es bei mir nicht.

 

Es ist halt kein Zeichenkurs. Es ist kontrollierte Schmalspurkreativität, die für manche, (wie es aussieht) sogar viele Menschen funktioniert. Sie fühlen sich bestätigt, kreativ und das größte Risiko besteht im Übertreten der vorgegebenen Linien. Vorkenntnisse, Fähigkeiten, Übung, Talente - nichts ist erforderlich, es geht einfach los und funktioniert. Der schnelle Erfolg ist gegeben. Für jeden und alle. Es ist einfach, problemlos, bequem und man erschafft etwas mit den eigenen Händen. Der Mensch wird zum vermeintlichen Schöpfer. Nun, eher zur Light-Version des Schöpfers inklusive reduzierter Kreativität - und passt damit prima in die Wünsche und Bedürfnisse der Zeit.

Ja, mag der gewiefte Ausmaler nun sagen, Gestaltungstherapie und künstlerische Betätigung sind doch nachgewiesenermaßen erholsam für den Geist, entspannend für den Körper und machen glücklich. Ja, sage ich, aber Kunst machen und Kunst anschauen, so einfach ist es dann doch nicht, da sollte und müsste man differenzieren. Auch Vergleiche mit Mandalas und Buddhismus werden bemüht, hinken aber beträchtlich hinterher. Wobei ich dem Ausmalen eine gewisse psychologische (Aus-)Wirkung nicht einmal absprechen mag und will. Nur, bei mir funktioniert es nicht. 

Was bleibt.

 

Ein neues Malbuch steht gleichbedeutend mit neuen Motiven und neuen Stiften, praktischerweise gibt es Bücher und Stifte als Bündel - und die Händler frohlocken, denn genau das ist der Punkt des Hypes: Es lässt sich Geld verdienen. Eine Menge Geld. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

Ich für meinen Teil habe meine vielen Kohle-, Graphit- und Bleistifte in unterschiedlichen Härtegraden und Stärken gefunden. Und die werde ich nutzen. Ohne Vorgaben und Linien. Auf jungfräulich leerem Papier. Es hat doch etwas gebracht, das Experiment Malbücher für Erwachsene, nur nicht wie vorgesehen.

Mittwoch, 8. Juli 2015

musse schlackern. abba ordentlich.

Ich sammele sie immer separat in einer Wäschebox und alle paar Wochen sind sie dran, die Handtücher. Handtücher sind nämlich eine Wissenschaft für sich. Also, nicht das Handtuch an sich, aber der Umgang mit selbigen. Nee, auch nicht beim Abtrocknen, sondern beim Waschen. Eigentlich beim Waschen, Aufhängen und Abnehmen, Zusammenlegen und Wegpacken der Handtücher.

Das sage nicht ich, das trichterte mir Omma ein: Dat is nemmich sone Sache.

Dat mit dem Waschen geht ja noch. Da kannze an sich nicht so viel bei falsch machen, begann sie ihren Lehrgang. Bunte Hantücha aufn Haufen un weiße aufn andern. Wenn die nich mehr so schön sin, dann musse die bleichn, dann gehn die wieda. Schön heiß waschn, unter 60 °C geht da nix. Auch die buntn, die können dat ab. Wennse wat taugn. Bei Hantücha tusse bessa nich sparn, dat rächt sich nemmich späta. Un nich son billges Waschpulva nehm, lech wat an. Ich nehm Ariel, Persil geht vielleich au, abba nich vom Aldi, dat taucht nix. 

Dann gehtet abba ers los mitti Maloche, warnte Omma an dieser Stelle, am besten is, wennze die gewaschenen Hantücha nach draußn hängs. So richtig in Garten. Auffe Leine oda schön ordentlich anne Spinne. Damit die flattern können. Dann sind die fix trockn, riechn gut un behalt ihre Form. Die können auch bissken nass werdn und so richtich knackign Frost, der macht die Dinga schön muckelich.

Nun wurde es persönlich, an dieser Stelle setzte Omma immer demonstrativ den Zeigefinger vor meine Nase: Un nie vergessn! Hantücha musse schlackern!! Imma!!! Abba ordntlich!!!! Volle Pulle, bisse dat inne Arme merks. Vorm und nachm Aufhängn. Hörsse? Wennze dat nemmich nich machs, dann reibs Dir naher die Fott wund. Un dat is nich schön, dat kannze ner alten Frau glaubn. Also: Nasset Hantuch ausm Korb nehm, so richtich ausse Arme raus schlackern un ers dann aufhängn! Dat Schlackern gibt son Geräusch. Wennze dat nich hören tus, dann hasse nich richtich geschlackert und die Hantücha hängn rum wie welken Sallat. Un beim Abnehm wieda schlackern un dann zusammlegn. Auf Kante. So richtich akkerat.

Bügeln? Ach wat, wennze Handtücha ordentlich schlackern tus, dann brauchsse nix bügeln. Wirs sehn, wie schön dat in Dein Schrank aussehn tut. Un sach dat dem Oppa nich, abba ich tu ja imma noch Spritza Kölnisch Wasser oder Tosca bei. Dat riech ich so gerne. 

Bei uns im Handtuchfach sieht es nicht aus wie in Omma ihrn Schrank. Wahrscheinlich fehlt doch Kölnisch Wasser. Oder Tosca. Oder mein Schweizer Ehegespons weiß nicht, wie man Handtücher richtig schlackert.

Und jetzt entschuldigt mich, ich muss zum Lehrgang. Damit der Mann das mit dem Schlackern endlich mal hinkriegt.

Omma würde mir das niemals durchgehen lassen.

PS: Omma gab sich natürlich nicht mit dem Schlackern von Handtüchern zufrieden. Keine halben Sachen, alles, jedes einzelne Stück und Teil Wäsche, das aus der Waschmaschine kommt, muss geschlackert werden, aufgehängt, abgenommen und noch einmal geschlackert werden. Aber ordentlich.

Dienstag, 5. Mai 2015

@ Michael Bauer. oder eine erwiderung.

Michael Bauer schrieb, so glaube ich, eine Antwort auf meinen letzten Artikel, der sich mit deutschen Dialekten und deutschen Hochsprache beschäftigt. Ich mag den Mann, seine Wortspielereien und seinen Humor. Daher hier meine Antwort, bzw. Erwiderung.

Lieber Michael, 

ich bin mir nicht ganz sicher, was mir Dein Text sagen will. Dialekte sterben aus, aber das ist halt so? Du sprichst Dialekt, weil er für Dich dazugehört? 

Ich finde, wir sollten vielleicht zuerst definieren, worüber wir reden. (Ja, die Philologin kommt zuweilen durch, was erlaubt sein mag. Ich kratze, versprochen, auch nur an der Oberfläche, sonst würde dieser Artikel ausarten und zwar gehörig.) 

Der Regiolekt steht für Dialekt, Mundart, Regionalsprache oder auch das Idiom, d. h. eine lokal und/oder sozial abgegrenzte Sprachvariante oder den in einer Region gesprochenen Dialekt. Dialekte haben eine räumlich begrenzte Reichweite und verfügen über phonologische, morphologische und lexikale Eigenheiten, durch die sie sich von anderen regionalen Variationen und der Standardsprache unterscheiden. Regionalsprache reicht ein wenig weiter, so sind beispielsweise alemannische Variationen in Süddeutschland und der Deutschschweiz in unterschiedlichen Abstufungen verbreitet, aber dennoch regionale Ausprägungen lokal vorhanden, deren Abgrenzungen variieren. Außerhalb von dort, also beispielsweise in Norddeutschland, lösen alemannische Satz- und Wortkonstruktionen eher Stirnrunzeln und fragende Blicke aus.      

Die Hochsprache entspricht der Schriftsprache, der Standardsprache, der Gemeinsprache, der Literatursprache, der Nationalsprache. Sie ist den lokalen Umgangssprachen übergeordnet, ist die allgemein (und national) verbindliche Sprachform, sie wird gesprochen und geschrieben; d. h. sie ist in einer Grammatik und Wörterbüchern kodifiziert und (sprachwissenschaftlich) das Gegenteil zur Umgangssprache. Sie ist überregional und in allen deutschsprachigen Regionen verständlich. Jetzt kann man weiter unterscheiden, wenn man davon ausgeht, dass es eine Standardsprache gar nicht gibt, sondern innerhalb des deutschen Sprachraums eher verschiedene Regionalstandards mit dialektalen Einsprengseln vorhanden sind. Darunter fallen zum Beispiel Helvetismen und Austriazismen, die wiederum als solche im Duden und anderen Wörterbüchern vermerkt werden. Alle deutschsprachigen Länder grenzen sich sprachlich voneinander ab, gehen ineinander über und übernehmen auch voneinander. Hochdeutsch ist eine Standardsprache, da sie unabhängig von Schicht und Region benutzt werden kann und wird. 

Standardsprache und und Regiolekte verändern sich bewusst und unbewusst stetig, bzw. werden von uns, den Anwendern und Nutzern verändert. Sprache wird nicht erfunden, etwa von Gelehrten im stillen Kämmerlein, sie entsteht durch Einflüsse von Menschen – und wandelt sich stetig. Die Ergebnisse landen früher oder später im Duden, was zeigt, dass die Hochsprache kein statisches Konstrukt ist, sondern gelebte Sprache. 

Die Standardsprache ist keine Richtlinie für alle anderen Variationen, sie liefert die Orientierung, die Leitlinie beim Spracherwerb und bei auftretenden Fragen. Wörterbücher, Grammatiken und Bücher, die bei Aussprache und Stil helfen, sind die Mittel und Nachschlagewerke zu diesem Zweck. Dialekte haben meist keine einheitliche Schrift, meist nicht einmal eine einheitliche Sprache, die Standardsprache schon. Sprachwissenschaftlich ist die Einordnung schwieriger, es lauern Fragen: Kann es einen Dialekt ohne Standardsprache geben? Ist die Hochsprache nicht eine Voraussetzung für den Regiolekt? Wieder ein weites Feld der Linguistik, dem ich Räume geben könnte. 

Wie Du meinem Posting entnehmen kannst, verweigere ich keinem Regiolekt und auch keiner Schriftsprache ihre Ambivalenz, denn letztlich ist es genau das, was Sprache ausmacht – wir streiten und diskutieren über sie und ihre Auslegungen. Das tun nicht nur wir, das passiert in jedem Uni-Seminar, jeder Redaktion und auch bei Dudens. 

Und ja, Dialekt ist ein Merkmal der Schichtzugehörigkeit (Soziolekt), was nicht gut oder schlecht ist, es ist einfach so. Die Durchmischung der sozialen Schichten hat sich aber in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert, die da oben, die sich durch Französisch abgegrenzt haben, gibt es so nicht mehr. Aber ist es nicht so, dass man sich durch eine stoische Nutzung des Dialektes genau so abgrenzt wie damals die da oben? Wenn ja, warum eigentlich? 

Und dann haben wir auch die Veränderung, die Du an Deinen Kindern bemerkst: Sie haben eine andere Bildung erhalten, arbeiten nicht unbedingt vor Ort, sie kommen raus und rum. Dazu ein Beispiel: Meine Familie väterlicherseits stammt aus Ostpreußen, Ostvertriebene, die nach dem 2. Weltkrieg erst in Halle an der Saale landeten und, als es dort immer unfreier wurde, in das Ruhrgebiet kamen. Nicht freiwillig, weil es hier so schön war, sondern weil es Arbeit gab. Mein Opa hat Straßen gebaut, mein Vater das Einjährige. Mehr ging finanziell nicht, weil das Abitur Geld voraussetzte und mein Vater sich daher bei der Bundeswehr verpflichtete, um so mehr Bildung zu erlangen. Die Familie meiner Mutter ist im Münsterland und Ruhrgebiet verortet und Bildung hieß dort 7 Jahre Volksschule. Erst mir war es, dank 68ern und sozialem Aufstieg und einer Menge Arbeit meiner Eltern, möglich, die Universität zu besuchen. 

Das sprachliche Durcheinander in meiner Familie kannst Du Dir ausmalen: Während meine Großmutter ostpreußische Variationen einbrachte, fluchte mein Opa (der sehr lange in russischer Kriegsgefangenschaft war) auch russisch und polnisch, wobei sie beide als bescheidene Protestanten stets um einwandfreies Hochdeutsch bemüht waren. Das hatten sie so in Ostpreußen gehandhabt und taten es auch hier. Ruhrdeutsch empfanden sie, und auch mein Vater, als amüsant, aber vulgär und nicht gerade schön. Die katholische Familie meiner Mutter brachte mir Ruhrdeutsch und Anteile Münsterländer Wortwahl bei, während ich mich bemühte Germanistik zu studieren und dementsprechend Dialekt und Hochsprache zu pflegen. Kurz: Meine Familie ist ein Musterexemplar des Ruhrgebietes, wo alle aus einem anderen Land, einer anderen Kultur und Sprachregion kommen. Macht aber nichts, wir werfen zusammen, sitzen an einem Tisch und tauschen uns aus. Aber: Unsere einzelnen Dialekte sterben aus, vermischen sich und ergeben quasi einen neuen Regiolekt. Und dann habe ich noch einen Schweizer mitgebracht und ertappe mich ab und an bei einem Helvetismus. Nun ja. 

Ebenso ohne jegliche Wertung sind meine Beispiele zu sehen, wobei die Schweiz natürlich als beispielhaft gelten kann, da die Hochsprache oftmals eben nicht als übergeordnetes Gemeinsames mit den österreichischen und deutschen Nachbarn gilt. Was so auch wieder nicht stimmt, schließlich gibt es auch hier ein Schriftdeutsch, was unserem Hochdeutsch recht nahe kommt, Standarddeutsch, das ein wenig an das erinnert, was Emil uns in den 1970ern verkaufen wollte, und lokale Dialekte in zahllosen Variationen. 

Es kommt vor, dass sich einige Schweizerinnen und Schweizer auch sprachlich unbedingt von uns, den Deutschen, abgrenzen möchten. Man mag es gut finden oder nicht, aber in der Deutschschweiz spricht der Professor Dialekt und der Bauer auch. Standesunterschiede? Nöö, den Adel, die blöden Habsburger, die ja nur vermeintliche Deutsche waren, hat man doch verjagt und fremde Vögte, also welche von auswärts, haben nichts zu melden, und dann stand doch der Adolf mal fast vor der Tür und nun sind sie wieder in Scharen da, Deutsche mit ihrem geschliffenen Hochdeutsch und ihrer direkten Art – da kann man sich ab- und vielleicht auch ausgrenzen, muss aber auch die Konsequenzen tragen, Stichwort Inseldasein. 

Und kann es nicht auch sein, dass in der Deutschschweiz, und gerne auch in Süddeutschland, Standardsprache einfach ein zu schlechtes Image hat und genau das Unsinn ist? Weil Schriftsprache auch Möglichkeiten bietet. Weil Standardsprache bereichert und nicht einschränkt. 

Warum lassen süddeutsche Politiker durchblicken, woher sie kommen? Um zu zeigen, wir sind aus dem Volk, genau so wie Du, also wähle mich, ich bin glaubwürdig, ich könnte Dein Nachbar sein. Die Sprache als Werkzeug und Mittel zum Zweck – auch ein Thema. 

Tja, und dann der Süden Deutschlands an sich. Ist er beispielhaft oder übertrieben in seiner Dialektliebe? Dabei ist er doch nur ein Teil Deutschlands, und andere unken, Bayern ist sowieso nicht Deutschland … 

Und dann gibt es noch Entwicklung und Historie der Dialekte und der Standardsprache. Ebenfalls ein weites Feld. Du merkst, ich sehe viele Ansätze und Möglichkeiten – worüber wollen wir reden? 

PS: Ich plädiere übrigens für das Blog. Duden sagt, es heißt das, der geht aber auch. Immerhin brauchen wir über den Plural nicht zu reden, die geht immer :)

PPS: Dazu ein Link zu einem Artikel, der sich mit dem Blog-Thema befasst.

Dienstag, 14. April 2015

kurze texte sind billiger.

Nein, ich möchte mich nicht beschweren, niemanden anprangern, sondern eher ein oder zwei Dinge klarstellen, die mir schon länger auf dem Herzen liegen. Es geht um Texte und die Menschen, die sie schreiben. Einzigartige Texte, individuelle Texte, Content-Texte, Marketing-Texte, Texte, die Suchmaschinen gefallen, Texte, die gut zu lesen und informativ sind. Texte für Blogbeiträge, Pressemitteilungen, Webseiten, Broschüren, Kundenzeitschriften - kurz: Fast alles, was wir lesen, hat jemand geschrieben, der damit ihr und sein Geld verdient und davon lebt. Manche besser, manche schlechter. Also, leben, obwohl das mit dem Schreiben ... nun ja. 

Immerhin, und das schreibe ich bewusst, ist den meisten Menschen klar, dass Texte einen Sinn haben. Über die Qualität von Texten und den Anspruch an Texte könnten wir streiten, da gibt es viele Meinungen, und nicht zuletzt geht es um dem Preis, den Menschen, Kunden und Auftraggeber zu zahlen bereit sind. Sie vertreten manchmal die Meinung, schreiben kann jeder, also ist es keine Kunst, kein Handwerk, kein Talent und auch keine Erfahrung oder Wissen - und dementsprechend günstig sind die Ergebnisse. Das Schreiben liegt uns wohl im Blut, im Land der Dichter und Denker. 

Und nun kommen doch wieder all die schreibenden Menschen ins Spiel: Es beginnt mit der Tatsache, dass Texter kein geschützter Beruf ist. Jeder, der irgendwann einmal irgendwo etwas veröffentlicht hat, kann sich Texter nennen. Das heißt, wenn Tante Klara meinen Aufsatz über Blumen und Bienen in der 8. Klasse so gelungen fand und ich mich berufen fühle, tja, dann bin ich halt Texter und schreibe munter los. Habe ich einen lustigen Kommentar für die Abi-Zeitung verfasst, agiere als Leserreporter des lokalen Käseblättchens, habe einen VHS-Kurs besucht, betreibe ein Blog oder habe ein Buch im Selbstverlag veröffentlicht - schwupps, gehöre ich zur schreibenden Zunft. Ganz schön einfach, nicht? 

Dementsprechend viele Texter und Texterinnen lassen sich finden. Einen Überblick zu bekommen, das ist für Laien recht schwer, schließlich werden wir von Texten dermaßen überschüttet, dass es schwierig erscheint, einen guten von einem schlechten Text zu unterscheiden. Doch, es geht schon: Massenware langweilt, informiert nicht, benutzt Phrasen und leere Floskeln, strotzt vor Fehlern und macht schlicht keinen Spaß. 

Und dann ist da noch der Preis: Ein guter Text ist nicht billig, vielleicht annähernd günstig, aber niemals billig. Und den Preis kann fast jeder beurteilen, indem er rechnet: Wie soll jemand von einem Stundensatz leben, der unter dem Mindestlohn liegt? Sehr schlecht, da bin ich mir sicher. Und warum sollte jemand motiviert, engagiert und kompetent für den Preis einer Tasse Kaffee schreiben? Warum sollte ich meine Fähigkeiten, meine Erfahrung und meine Zeit einsetzen, wenn es sich nicht wenigstens auch finanziell ein wenig lohnt? 

Die meisten Agenturen wissen das, verhandeln zwar gerne, wissen aber genau, wenn sie hochwertige Texte haben möchten, kostet das Geld und lohnt sich. Schließlich bringen die Texte ihren Kunden später Geld und darum geht es doch. Um so erstaunlicher sind Anfragen, die immer mal wieder bei mir eintreffen und zuweilen Empörung auslösen, weil ich eben nicht für 20 oder 30 Euro die Stunde zu haben bin, nicht für 100 Euro eine komplette Webseite betexte und auch keinen Fachbeitrag für 80 Euro schreiben möchte. Solche Anfragen kommen meist von kleineren oder mittleren Unternehmen, Einzelkämpfern oder Menschen, die es eigentlich besser wissen sollten. Sie arbeiten auch nicht unter ihrem Preis, möchten aber möglichst viel Gewinn einstreichen, weshalb der Text, das Design, das Layout oder das Foto so wenig wie möglich oder besser gar nichts kosten sollen. 

Neben der Entrüstung, die mir manchmal entgegenschlägt, wiederholen sich die Aussagen: Es ist doch nur ein kurzer Text, den tippen Sie schnell runter, der kann doch nicht mehr als eine Handvoll Euro kosten. Machen Sie mal eben, der Text könnte längst fertig sein! Vielleicht haben Sie noch einen Text rumliegen, der tut es für mich. Und ganz besonders schön: Wenn der Text toll ist, bekommen sie ganz viele Aufträge von mir/uns und dann lohnt sich das doch! 

Totschlagargumente, und etwas anderes sind solche Aussagen nicht, halte ich grundsätzlich für dumme Manipulationsversuche, hilflose Akte und vielleicht noch Machtgehabe, aber ernst nehme ich sie nicht. Ich erkläre nicht mehr, warum gerade Überschriften (und auch Headlines, Sublines etc.) und kurze Texte sehr viel Zeit, Arbeit und Können erfordern. Geiz ist geil ist vielleicht ein ziemlich blödes Beispiel, aber wenn es nicht gerade ein Zufallsprodukt war, haben diese drei kleinen Wörter eine Agentur und/oder einen Texter recht lange beschäftigt und (hoffentlich) auch ziemlich viel Geld eingebracht. Das Teil dudelte immerhin überall rauf und runter und hat dem Unternehmen bestimmt beneidenswerte Umsätze beschert. 

Ich könnte solche Anfragen getrost ignorieren, sie lakonisch löschen, wenn sie per Mail kommen, es ändert aber an der Sache nichts und sie kommen dennoch immer wieder. Wie also damit umgehen? 

Und es bleibt die Frage, warum Texterinnen und Texter auf solche Angebote eingehen und sich maßlos unter Wert verkaufen? Verzweiflung? Not? Anerkennung? Ihr Lieben, Ihr macht Euch den Markt selbst kaputt und lebt dazu noch von 20 Euro am Tag, denn mehr verdient Ihr nicht an dem Auftrag und werdet es auch in Zukunft nicht tun. 

Ich muss Euch nicht erklären, dass Eure Krankenkasse und Rente bezahlt werden möchten, die Miete und das Essen auch und von Arbeitsmitteln wie Telefonanschluss, PC, Laptop gar nicht zu reden. Wohnt Ihr alle im Keller Eurer Eltern oder habt Ihr einen Partner, der für Euch sorgt und schreibt Ihr nur zur Selbstverwirklichung? Und wie fühlt Ihr Euch so als Fließbandarbeiter? Entrüstet Ihr Euch auch ausreichend über böse Kunden, die Euch darben lassen? Tja, dann bekommen ein paar von Euch auch das, was sie verdienen. Nämlich, kurze Texe sind billiger. 


Sonntag, 17. August 2014

etymologisches: von kauderwelsch, walnuss, wallach und der schweiz.

Sie hat nichts mit einem Wal zu tun, auch wenn sie sich so schreibt. Auch mit einem Wall verbindet sie, außer vielleicht der Aussprache, nichts. Aber warum heißt die Walnuss eigentlich Walnuss? 

 

Etymologie der Walnuss

Die Echte Walnuss stammt aus südlicheren Breitengraden. Schließlich ist sie frostempfindlich und ihre Heimat liegt ursprünglich wahrscheinlich in Anatolien oder gar noch ein wenig weiter südlich, von wo sie sich im Mittelmeerraum verbreitete und über die umtriebigen Römer zu uns kam. Etwa im 18. Jahrhundert landete sie im Gepäck der Spanier in Amerika – und kalifornische Walnüsse auf unserem Weihnachtstisch.

Seit dem 18. Jahrhundert ist die Bezeichnung Walnuss im Hochdeutschen angesiedelt, wobei der erste Wortteil, das Wal- ziemlich alte Wurzeln hat. Wal- kommt von welsch, das sich im Althochdeutschen als wal(a)ahisc (= romanisch), im Mittelhochdeutschen als walhisch oder welsch finden lässt. Das englische Welsh bedeutet walisisch und das niederländische Waals wallonisch. Alle meinen die Kelten, die unter dem lateinischen Namen Volcae liefen; entsprechend dazu finden sich die passenden Substantive: althochdeutsch walah und mittelhochdeutsch walch.

Die Kelten gingen unter, bzw. vermischten sich mit eindringenden Völkern, geblieben ist die Bezeichnung welsch. Welsch bedeutet ursprünglich also keltisch, später steht es für romanisch, französisch und/oder italienisch. Und weil die Nuss aus Italien kam, hieß sie bei uns bis ins 18. Jahrhundert Welschnuss oder welsche Nuß, aus dem wir – die Herkunft immer noch im Hinterkopf – die Walnuss machten.

 

Schweizer Exkurs

In der Deutschschweiz werden französische Schweizer welsch genannt, die Walnuss aber Baumnuss. Eine Welsche ist also eine Schweizerin mit Französisch als Muttersprache, die Walnuss kommt vom Baum, was nicht falsch ist, aber den Ursprung nicht mehr hergibt.

Welsch bedeutet aber mehr, so steht es – als veraltet und abwertend geltend – für fremdländisch, woher auch kauderwelsch stammt, was für unverständliche, radebrechende, verworrene, fremde Worte und Wörter steht. Und hier haben wir eine echte Erfindung der Schweiz, denn kauderwelsch bezieht sich auf Rätoromanisch, das wohl recht schwer verständlich erschien.

Im Rheintaler Gebiet von Chur wird ein hochalemannischer Dialekt gesprochen, das Churerdeutsch. Der Ortsname lautet in Tirol Kauer, das wahrscheinlich vom mittellateinischen Verb kaudern stammt, was wiederum kollern, plappern und hausieren bedeutet. Kauderwelsch, in unserem Wortschatz selten geworden, bezeichnet ursprünglich Churromanisch und ist seit dem 18. Jahrhundert belegt. 

 

Verwandtschaft auf vier Beinen

Das Wort Wallach kennen wir seit dem späten 15. Jahrhundert. Es meint ursprünglich ein aus der Walachei stammendes kastriertes Pferd. Der Name der Landschaft, Walachei, und auch der der Einwohner, der Walachen, sind zwar slawische Wörter, die allerdings germanische Lehnwörter von welsch sind und von den Walachen nicht benutzt werden. 

Der Herbst naht, die Ernte der Welschnuss ebenfalls – freuen wir uns darauf. Im Wissen um die Herkunft von Namen und Nuss. 

PS. Dieser Artikel ist das Ergebnis eines Frühstücksgesprächs zwischen dem weltbesten Mann und mir. 

Dienstag, 15. April 2014

aus dem alltag einer deutschschweizerisch-deutschen beziehung: vif.

Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob mir mein Mann ein Kompliment macht, mich doch beleidigt oder ich einen Fauxpas begangen habe. Das liegt an seiner Sprache, er kennt nämlich Wörter, deren Bedeutung mir auf den ersten Blick fremd ist.

Ich bin vif, sagt er. Ja, denke ich, assoziiere mit dem Französischen, nicke zustimmend und verstehe, es ist Leben in mir, schließlich lebe ich nachweislich.

Er meint es wortwörtlich, denn was für mich ungewohnt, französisch und auswärts klingt, gehört in der Schweiz in den alltäglichen Sprachgebrauch. Er meint das, was mein Papa Hummeln inne Fott, meine Mutter lebhaft und Kunden erfrischend nennen. Ich bin also, wie man im Ruhrgebiet sagt, eine ganz Vife.


Der Duden kennt, im Gegensatz zu mir, vif auch:

http://www.duden.de/rechtschreibung/vif

Was ich vielleicht besser nicht sage: Das Wort vif ist in der Schweiz gebräuchlich und gilt als landschaftlich. Das bedeutet, vif ist eine sprachliche Eigentümlichkeit der Schweizer, betrifft die Sprechweise der Bewohner bestimmter Gebiete, gehört halt zur Schweizer Sprache, ist aber sonst im Gebrauch veraltet. Denn dann bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich lobe, provoziere oder kritisiere. Bleibt also besser unter uns!

Mittwoch, 6. November 2013

fundsache: der vollständige hausdoktor und die wechseljahre.

Wechseljahre, Klimakterium - irgendwann holt die Zeit Frau und auch Mann ein, bzw. der Verfall ist auf dem Weg. Geht für den einen gut, für den anderen nicht so. 

Um 1900 gab es auch zu diesem Thema einen Absatz in dem damals sehr beliebten Buch Der vollständige Hausdoktor. Bewährte Hausmittel gegen die meist vorkommenden Krankheiten der Menschen. Mit einem Anhang: Behandlung von Frauen- und Kinderkrankheiten und Kost für Kranke.



Auch eine Sichtweise. Die Sache mit der vorausgehenden Krankheit macht mir gewaltig Gedanken. Und wie ich mich im Wasser gelinde abhärte. Wässern wir uns!

PS: Ich bin gespannt, was das Frollein Doktor dazu sagen würde. Sie weiß es nämlich sehr viel besser und schreibt darüber sehr lesenswerte, hilfreiche und amüsante Bücher. Auch eines über Wechseljahre. Und hat eine Menge sehr guter Tipps und Ratschläge. Zum Beispiel: Alles entspannt angehen.

Montag, 4. November 2013

sprachsache: kroatisches und lehnwörter.

Die Philologin, also ich, durfte im späten Spätsommer Büro und Schreibtisch hinter sich lassen und in den Urlaub fahren. Ziemlich spontan wurde es Kroatien. Ist nämlich nicht so weit weg, auch im Frühherbst noch angenehm temperiert, Meer gibt es auch, dazu ein paar historische Sehenswürdigkeiten und eine ganz fremde Sprache. Vorab noch ein wenig im Internet gestöbert, um wenigstens etwas über die Sprache zu wissen. 

Hat nicht viel gebracht, dachte ich, als ich die ersten Worte vernahm. Ziemlich fremd und reichlich schnell. Aber dann fand ich doch noch einen Zugang. Fast logisch, dass ich ihn las und nicht hörte. Und so sah er aus:


Richtig, Marmelade öffnete ein paar Türen. Ausgesprochen wie das englische Wort für Marmelade, das bekanntlich Jam lautet. Ich ging auf die Suche und fand viele Lehnwörter aus unterschiedlichen Sprachen:

flaša – Flasche 
sokne - Socken
vece - WC 
vaśpek - Waschbecken 
pjaca – Piazza, Markt
plaža – Strand
kompjuter - Computer

Betrachtet man die kroatische Geschichte, so waren alle mal mehr oder weniger lange da: Griechen, Römer, Türken, Venezianer, Franzosen, Österreicher. Und alle haben ein Stück dagelassen. Wortwörtlich.

Hvala Hrvatska!

Freitag, 1. November 2013

fundstück: usb-zeug.


USB-Staubsauger - falls unterwegs mal Krümel anfallen? USB-Massageball - für die kleine Entspannung zwischendurch?

Nun ja, was soll ich sagen? Unnützes Zeug wäre eine Möglichkeit.

Montag, 8. Juli 2013

versuchsküche: meeresbohnen bzw. meeresspargel.

Gesehen habe ich das Grünzeug in der Gemüseabteilung bereits im Winter, damals hieß das Gemüse Meeresspargel. Allerdings hätte ich eine ganze Kiste, sprich mehr als ein Kilo nehmen müssen, weshalb nur eine Rohkostprobe stattfand, die durchweg positiv, wenn auch nicht aussagekräftig ausfiel. Nun heißt es Meeresbohnen, wird aber in kleinen Döschen verkauft - perfekte Grundlage, um das Futter zu testen.



Roh sieht der europäische Queller, das Fuchsschwanzgewächs (Amaranthaceae) so aus und kann durchaus als Salat gegessen werden. Er riecht nach Meeresbrise und schmeckt knackig, salzig, ein klein wenig pfeffrig wie Radieschen, weist vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit mit grünem Spargel oder Buschbohnen auf und ist sehr lecker.



Die Haricots de Mer, so der französische Name, standen im Großmarkt zwischen Pulpo und Kieler Sprotten, also im Fischbedarf, wozu sie sicherlich auch sehr gut passen.Wir haben Grashalme und holzig erscheinende Enden entfernt, gewaschen und ihn mit ein wenig Knoblauch in Olivenöl kurz angebraten. Sehr lecker und durchaus vorstellbar mit Scampi und Pasta oder als Salat oder in Essig eingelegt, wie oft im Internet empfohlen.



PS. Gruß aus der Küche an Heidi Hensges, die übrigens eindeutig kauf- und lesbare Bücher schreibt.

Sonntag, 2. Juni 2013

kauft endlich bio-tampons!

Der monatlichen Menstruation ist jede Frau mehr oder weniger früh und lange ausgesetzt. Manche reden nicht drüber, manche haben Schmerzen, eine Sache teilen wir alle: Wir brauchen sogenannte Hygieneartikel, wobei das Wort an sich schon eine Beleidigung ist, wir benötigen Binden oder Tampons doch nicht zur Körperpflege. Das ist auch nicht der Punkt an dieser Stelle, der liegt hier: Eine Frau verbraucht in ihrem Leben ca. 10.000 Tampons, so sie denn welche verwendet und nicht andere Produkte bevorzugt.

Konventionelle Tampons bestanden früher aus Baumwolle, heute zum größten Teil aus Viskose. Viskose ist eine glänzende Chemiefaser, die aus Zellulose gewonnen wird. Dazu werden meist Sägespäne aus Holz mit Chemikalien, z. B. Natriumlauge, gekocht. Die entstehende Masse wird mit u. a. mit Natronlauge und Schwefelkohlenstoff vermischt, eine Kunststofffolie wird ebenfalls im Tampon verschweißt oder verklebt - ach, verkürzen wir die Sache: Tampons werden mit Hilfe von sehr viel Chemie hergestellt. Das kostet Rohstoffe, die durchaus mit Pestiziden oder anderen Schadstoffen belastet sein können, verbraucht eine Menge unnötiger Energie und belastet die Umwelt, denn Tampons sind biologisch nicht abbaubar. Hier ein Artikel von Ökotest zum Thema Tampons.

Jetzt bitte kurz überlegen: Etwa 5 Jahre lang trägt Frau so ein Chemie-Produkt in sich umher. Ein Produkt, das bereits bei der Herstellung nachweislich bedenkliche Stoffe beinhalten kann und für unsere Welt so gar nicht gut ist. Ihr glaubt das nicht, dann schaut mal auf eine Packung herkömmlicher Tampons und Ihr findet raus, dass lediglich die Verpackung, wenn überhaupt nachhaltig und abbaubar ist:



Ich möchte das nicht, also mussten Bio-Tampons her. Gar nicht so einfach, denn ich zahle zwar gerne etwas mehr für mich, aber die Preise von Bio-Tampons im Bioladen, Reformhaus oder Versand sind im Vergleich zu konventionellen Tampons schon ziemlich happig. Und Tampons, die grau wie altes, zermatschtes Zeitungspapier aussehen, möchte ich auch nicht. 

Aber es gibt sie, echte Bio-Tampons, die genauso günstig und reinlich weiß wie die bösen aus dem Drogeriemarkt und zudem nachhaltig und abbaubar sind:



Ich habe sie bestellt, per Vorkasse und Überweisung bezahlt, sie waren schnell da und auch noch sehr gut verpackt, d. h. für mich sicher, für andere dezent verpackt. Sie erfüllen ihren Zweck und ich fühle mich nicht merkwürdiger als sonst während der Menstruation. Im Gegenteil, ich trage keine Chemie in mir spazieren und weiß, meine benutzten Tampons brauchen nicht 12 Millionen Jahre um zu verrotten.


In diesem Shop sind meine Bio-Tampons problemlos und bequem zu bekommen. Neben ganz vielen Informationen zum Thema. Wer Rede- oder Like-Bedarf hat, kann dies bei pure bio.tampons via Facebook tun.


PS. Nein, ich bin nicht mit Christine Weinbach verwandt, verschwägert, adoptiert, sie ist keine Kundin von mir und ich bekomme auch keine Provision in Form von Gratis-Stöpseln.