Charmant, unwiderstehlich und eher eigennützig veranlagt ist so ein Schwerenöter. Meist hat er ordentlich Schlag bei Frauen, ist ein Schürzenjäger, der schlau seine Vorteile (aus)nutzt.
Das war nicht immer so, denn bis ins 18. Jahrhundert war ein Schwerenöter scheinbar ein verfluchter Kerl voller Arglist. Die abgemilderte Bedeutungsänderung fand im 19. Jahrhundert statt - warum auch immer.
Aber woher kommt die Bezeichnung Schwerenöter überhaupt? Was ist diese so genannte Schwerenot eigentlich?
Die schwere Not bezeichnet etymologisch einen schweren, belastenden, mühevollen Zwang, eine Bedrängnis oder Nötigung. Ursprünglich verhüllte man so sprachlich die Verhexung mit Epilepsie, denn diese wurde nicht als Krankheit angesehen, sondern als Strafe Gottes bzw. Kennzeichen einer Verfluchung. Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, gebrauchte man die Schwerenot zumeist als verwünschenden Fluch.
Ist ein Schwerenöter also ein Fluch? Kann man so oder so sehen, zumindest ein schönes Wort, das sich verliert.
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