Mittwoch, 7. Juli 2010

schweigen am telefon.

Liebster Telefon- und Internetanbieter in Magenta,

ja, ich weiß, das Leben ist nur manchmal ein Ponyhof; an anderen Tagen erscheint es eher wie ein Purgatorium. Du hast heute wohl so einen Tag erwischt, aber es ist nicht schön, dass ich darunter leiden muss.

Wie? Du weißt gar nicht, wovon ich rede? 

Nun, heute erhielt ich mehrere Anrufe von Dir, aber reden wolltest Du nicht. Das Telefon klingelt, ich melde mich, warte, und warte, und warte, aber niemand meldet sich - und dann legst Du wortlos auf. 

Was ist los? Willst Du mir etwas mitteilen und weißt nicht so ganz genau wie? Haben wir Probleme, von denen ich nichts weiß? Wolltest Du nur meine Stimme hören?

Nach dem dritten oder vierten Anruf wurde es mir doch ein wenig zu bunt und ich rief Dich an. Ein weibliches Helferlein, eindeutig aus Hessen stammend, erklärte mir übertrieben freundlich, dass die Technik spinne, aber daran arbeite. Ihre Erklärungen waren derart bemüht, dass ich mich nun wie ein totes Pferd fühle. Sie hatte ein ordentliches Mitteilungsbedürfnis, denn ich kam gegen ihren Redeschwall kaum an. Nebenbei wollte sie mir noch ein Sicherheitssystem andrehen, angeblich die Nummer 1, meine Einwände prallten auf Unverständnis und eigentlich wollte ich auch gar nicht mit ihr reden. Sie machte weiter und weiter und weiter. Ich rollte derweil mit den Augen, verneinte jedes Angebot, fasste mir ein Herz, atmete tief ein - und legte los: Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit, Ihre Erklärungen und Ihre Angebote, aber nun wünsche ich Ihnen heute ganz viele nette Kunden, einen tollen Feierabend und viel Spaß beim Fußball. Auf Wiedersehen! 

Uff! Beziehungen sind manchmal recht anstrengend.

wortfeilchen