Dienstag, 24. März 2009

Geh hin, wo der Pfeffer wächst!

Uwe fragt mich, warum es dort, wo der Pfeffer wächst, eigentlich so übel sein soll?
 
Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, war Pfeffer - ebenso wie Salz und viele andere Gewürze - sehr teuer, denn er musste auf langen Wegen, die manchmal Monate dauerten, zum Beispiel aus Indien zu uns gebracht werden - das machte ihn für Normalbürger unerschwinglich.
 
Die Menschen des Mittelalters konnten sich nicht vorstellen, wo und wie diese Länder waren, aus denen der Pfeffer kam und verbanden damit keinen erstrebenswerten Urlaub am Sandstrand mit Sonnenschein unter Palmwedeln. Sie waren diese Gewürze, die wir als ganz normal empfinden, einfach nicht gewohnt und reagierten reichlich empfindlich auf die unbekannte Schärfe des Pfeffers. Also dachten sie sich, wenn man einen Menschen dort hinwünscht, wo dieses merkwürdige Gewürz herkommt, ist er reichlich weit weg und dazu auch noch bestraft.
 
wortfeilchen
 
PS: Ich erinnere mich, dass sich meine Großeltern, immerhin Anfang des 20. Jahrhunderts geboren, weigerten zum Beispiel so abstruse Dinge wie Zucchini, Auberginen, Knoblauch oder Basilikum zu essen ...