Samstag, 22. Dezember 2012

weihnachtsgrüße 2012.

Ihr lieben (und auch nicht ganz so lieben) Kunden, Geschäftspartner, Freunde, Familie und Bekannten!

Ein aufregendes, arbeitsreiches und dazu noch erfolgreiches und amüsantes Jahr nähert sich seinem Ende. Zeit, ein wenig zurückzublicken und Euch zu danken: für tolle Projekte, spannende Zusammenarbeit, Herausforderungen und Deadlines (die wir gemeinsam gepackt haben), Lehrreiches, Lustiges, und verdammt viel Arbeit (das Finanzamt freut sich sehr). 

Aber, und Ihr mögt es mir nachsehen, an erster Stelle danke ich dem weltallerbesten Mann. Der erträgt mich nämlich frohen Mutes, voller Liebe und stets mit einem Lächeln und einem typisch Schweizerischen Aber. 

Ich wünsche Euch angenehme Tage. Nicht nur zu und an Weihnachten, sondern auch dazwischen und danach. Und eines weiß ich ganz sicher: 2013 wird garantiert nicht schlechter. Denn auch dafür sorgen wir wieder gemeinsam.


foto: pierino cerliani

Dienstag, 11. Dezember 2012

atzventzkalendergeschenk: schweizerdeutsch-deutsch

Die deutschschweizerische Sprache, das Schweizerdeutsch, dieser alemannische Dialekt der Deutschschweiz - kurz: Was auch immer die da unten hinter den sieben Bergen sprechen, es ist für mich weiterhin täglich eine Herausforderung. Der weltbeste Mann verfügt halt über einen ausgeprägten Migrationshintergrund (ganz doofes Wort übrigens!), der die Kommunikation erschwert. 

Dank Zweitausendeins sein Atzventzkalender bin ich nun aber ein bisschen mehr für die sprachlichen Hürden gerüstet:



So weiß ich, dass mein Mann ein Schnudderi (frecher Bengel) und ein Verschrieb ein Schreibfehler ist. Blüttle bedeutet nackt sein (woher das wohl stammt?), ein Vernehmlassungsverfahren (das haben die sich doch ausgedacht!?) ist eine Anhörung politischer Meinungen zur Verwässerung von Vorlagen und ein Stinkrüebli eine Zigarette. Potzblitz heißt Sterneföifi (ich brauche ein etymologisches Wörterbuch der Schweiz) und das (natürlich schweizerisch korrekt genormte) Paketfach am Briefkasten nennt man Milchchäschtli

Die Liste lässt sich problemlos und schier unendlich erweitern, was ich eifrig tun werde und in ca. 20 Jahren kann ich mich dann auch endlich ohne Kichern und Fragezeichen in den Augen ganz entspannt mit meinem Mann unterhalten. Wenn er dann nicht bereits perfektes Ruhrdeutsch beherrscht und artikuliert (ja, wir versauen ihn ziemlich) oder sein (manchmal) antiquiertes Hochdeutsch upgedatet (noch so ein schreckliches Wort) hat.

Fragt bitte nicht nach der Aussprache, die helvetischen Sprachgewohnheiten durchschaue ich nur bedingt und gedenke sie auf keinen Fall auszuprobieren! Ich habe mich letzten Woche hemmungs- und haltlos in Belgisch-Niederländisch verliebt und kann dort eindeutig größere Erfolge und mehr Entgegenkommen verzeichnen. 

PS. Tinas Lieblingswort pfuusen (schlafen) habe ich auch bereits entdeckt und erweitere gerne ihre Möglichkeiten:

Donnerstag, 20. September 2012

webdesign: was man nicht machen sollte.

Webseiten gibt es viele, manche sind richtig gut, ein paar sind nett und andere sind einfach nur schrecklich. Viele große und kleine Faktoren entscheiden über Erfolg oder Niederlage einer Webseite. Dazu gehören Konzept, Webdesign, Programmierung, Technik und natürlich auch die Inhalte, zu denen die Texte gehören.

Winlocal hat im dritten Teil der Serie Webdesign für KMU 10 Wege zusammengefasst, die Webseitenbesucher garantiert in den Wahnsinn führen. An erster Stelle findet sich die Übersichtlichkeit:


Es folgen zu lange Ladezeiten, Flash-Intros und Musik oder Sound, die Besucher beim Aufrufen der Webseite überfallen. Kaputte Links, zu viel Werbung (ja, das schreibt sich nicht zuviel), komplizierte Formulare, Under construction, Gifs und Amateurdesign gehören ebenfalls zu und sorgen dafür, dass man solche Seiten bestimmt kein zweites Mal besucht. 

Gut, die Liste ist nicht vollständig, aber ich denke, den Anspruch erhebt sie auch nicht, schließlich geht es um die Usability. Aber sie macht hübsch illustriert auf Mankos (ja, neue Rechtschreibung) aufmerksam, die sich immer noch viel zu oft finden lassen. 

Meine Platzierungen würden sich anders gestalten bzw. die vorhandene Liste ergänzen und sich naturgemäß mit dem Bereich Texte beschäftigen. So füge ich der mangelnden Übersichtlichkeit spontan Lesefreundlichkeit hinzu, was in die Bereiche Webdesign und Texte fällt. 

Was denkt Ihr? Fehlen weitere Punkte?

PS. Teil 1 befasst sich mit der richtigen Farbwahl einer Webseite, Teil 2 mit der Typografie bzw. den richtigen Schriften einer Webseite und Teil 3 mit der Usability - bleibt abzuwarten, was folgt! 

PPS: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man in Sachen Konzeption, Layout, Design und Umsetzung Profis vertrauen sollte. Darum empfehle ich gerne graphics4web, die sich natürlich auch meiner neuen Webseite (und meiner Person) angenommen haben.

Montag, 13. August 2012

werbung: be offensive.

Neckermann hatte es in letzter Zeit nicht leicht. Das nervt möglicherweise Kunden und Mitarbeiter - damit muss man umgehen können. Nun geht Neckermann auf der Startseite in die Offensive:


Und die FAQ werden auch gleich geklärt:


Ich finde, eine gelungene Sache - und Ihr?

Samstag, 16. Juni 2012

gewonnen: hirschgulasch.

Es passiert nicht oft, aber wenn, ist meine Freude groß: Ich habe ein Buch gewonnen. Hirschgulasch heißt es und geschrieben haben es meine Kollegin Lisa Graf-Riemann und Ottmar Neuburger.


Die weltbeste Uschi und viele andere schwärmen vom Hirschgulasch - ich bin sehr gespannt!

Ihr könnt es ruhig auch lesen. Und hier bestellen.

PS. Danke an Lisa Graf-Riemann und Ottmar Neuburger, Andrea Groh und natürlich an das weltbeste Netzwerk texttreff.

Montag, 11. Juni 2012

fehlerfund & rechtschreibung: auch die waz spart.

Leider ist es Alltag geworden - Tageszeitungen und Zeitschriften sparen sich Lektoren, Korrektoren und wohl auch die fähigen Mitarbeiter. 

Was dabei rauskommt, sieht man diesem Beispiel, das ich in der WAZ gefunden habe. Unschöne Sache.


Wem es nicht auffällt: Soviel ist falsch, so viel wäre richtig gewesen.

Mittwoch, 6. Juni 2012

mann trägt manomama.

Von dem Ergebnis der Zusammenarbeit von manomama und dem Drogeriemarkt dm habe ich Euch erzählt. Was fehlt, ist der Einkaufsbericht, den ich sehr kurz halten kann:

Wir waren in unserem bevorzugten dm-Markt, es gab noch ein paar Taschen in der Farbe Pink - nicht ganz unser Fall - aber an der Kasse entdeckte ich zufällig noch zwei grüne Biobaumwolltaschen, nach denen ich schnell griff. 

Eine der beiden lebt nun bei meiner Mutter, die sehr angetan von der manomama-Tasche ist. Die andere erweist sich als sehr flexibel und hart im Nehmen - sie fährt gerne Fahrrad bzw. Velo.


Ich bin mir ganz sicher, dass die dm-manomama-Kooperation weiterhin so erfolgreich sein wird - wir hätten gerne Taschen in den Farben Orange, Schwarz und Grau. Danke!

PS. manomama bietet übrigens nicht nur die dm-Taschen, sondern ganz tolle Bekleidung!

Dienstag, 5. Juni 2012

fundstück: ich geb mal meinen senf dazu.


Na, was seht Ihr auf diesem Foto? Richtig, eine handelsübliche Tube Löwensenf mittelscharf. Sehr lecker ist er, aber habt Ihr Euch mal das Kleingedruckte ganz genau angeschaut? 

Warum ich das frage? Ganz einfach, denn dann könnt Ihr das lesen:


Und nun stellen wir uns mal ganz dumm und fragen uns, wie man eine Tube Löwensenf schütteln soll? Und vor allem warum! 

Es gibt doch bestimmt eine Hotline, die man kontaktieren kann? Oder besser eine E-Mail schreiben und ernsthaft nachfragen? Das sind doch Düsseldorfer, die haben bestimmt Humor. Und eine Erklärung.

Montag, 4. Juni 2012

fundstück: was frauen wirklich glücklich macht.

Reebok hat eine Umfrage durchgeführt oder durchführen lassen. So ganz genau kann man das nicht sagen - denn die Angaben sind ein wenig lückenhaft. Der Sportartikelhersteller ließ in Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien 3.000 Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren befragen. 

Die Frage: Was macht Sie glücklich? 

  • 74 % macht es gemeinsames Lachen mit Freunden außerordentlich glücklich.
  • 71 % gaben an, dass Fitness und Gesundheit ihr Glück ausmachen.
  • 65 % der befragten Frauen macht ein tolles Sexleben glücklich. 
  • Ebenfalls 65 % erfüllt ein frisch bezogenes Bett mit enormen Glücksgefühlen.
  • Weitere 65 % sind wirklich glücklich, wenn ihre Wohnung bzw. ihr Haus sauber ist.
  • Und noch einmal 65 % erbeben vor Glück, wenn sie Zeit mit ihrer Familie verbringen. 
  • Es folgen Musikhören (58 %), Blumengeschenke (59 %) und zu vielen Partys eingeladen werden (27 %).

Sind Frauen wirklich so einfach oder hat man rein zufällig 3.000 sehr simple Geschöpfe erwischt? Sind meine Ansprüche vergleichsweise groß oder schlicht viel zu gering? 

Ich bin eine Frau, dennoch bin ich draußen, denn ich gehöre laut Soziodemographie nicht zur befragten Altersklasse, somit nicht zur Zielgruppe von Reebok!? Vielleicht bin ich aber doch keine Frau, denn meine Glücksmomente werden nicht unbedingt durch die oben genannten Aspekte ausgelöst. 

Also, jetzt mal ehrlich: Machen Euch solche Sachen so richtig und wirklich glücklich?

Freitag, 18. Mai 2012

werbung: nicht mein bier.

... aber Werbung, die mir gefällt und ein schöner Gedanke generell und zum Wochenende.

In diesem Sinne:

Donnerstag, 10. Mai 2012

manomama & dm - bio-baumwolltaschen made in germany.

Nachhaltigkeit - für mich ein ganz böses und arg strapaziertes Wort. Und so ganz im Sinne des Wortes, nämlich Ökologie nur in dem Maße, wie es die Natur verträgt, ist die Zusammenarbeit des Drogeriemarktes dm und des Modelabels manomama nicht beschreibbar. Dazu kommen hier nämlich auch soziale Verantwortung und ökologische Aspekte. 

Beide verbindet, dass sie es nicht bei Worten belassen und handeln. Darum sind ab nächsten Montag in deutschen dm-Filialen von manomama in Deutschland und in Handarbeit hergestellte Bio-Baumwolltaschen in den Farben Grün und Pink erhältlich. Direkt an der Kasse sind die Klammerbeutel, wie ich sie nenne, zu finden und kosten 2 Euro pro Stück.

Dienstag, 8. Mai 2012

werbung: wenn wunsch und wirklichkeit aufeinanderprallen.

Die Werbung suggeriert uns eine schöne Welt: Blumen verblühen nie, Haare glänzen selbst im Sandsturm und das Essen sieht immer wie gemalt aus. Pustekuchen, denn das echte Leben sieht meist ganz anders aus.

Der Berliner Künstler Samuel Mueller findet, diese vorgegaukelten Illusionen gehören vorgeführt. Er ist losgegangen, hat in deutschen Supermärkten 110 Fertiggerichte gekauft, die Verpackungen mit den verführerischen und unendlich appetitlichen Darstellungen bzw. angeblichen Fotos ebenfalls fotografiert, dann die Gerichte nach Anleitung zubereitet und noch einmal abgelichtet. Die Ergebnisse sind meist alles andere als lecker und einladend - aber seht selbst:



Der Ansatz von Herrn Mueller?

mit diesem projekt sollen keine produkte und keine marken diskreditiert, verunglimpft oder schlecht gemacht werden. einziger zweck des projektes ist es, sich kritisch mit arten und mitteln von werbung in unserer zeit auseinander zu setzen. einige produkte ähneln ihren werbefotos sehr - andere weniger. eine qualitative bewertung von produkten findet nicht statt.

Ich kann laut tönen, ich esse kein Fastfood, aber was lernen wir daraus?

1. Werbung schummelt. Um mehr zu verkaufen und kräftig Geld zu verdienen. Das ist legitim, aber nicht verbraucherfreundlich, lecker und ehrlich sowieso nicht.

2. Kocht selbst! Sind wir doch mal ehrlich: Wer muss einen Fleischsalat kaufen? Kann man schnell in der heimischen Küche machen. Und so ein Marmorkuchen ist kein Zauberwerk, sondern ein einfacher Rührteig! Und Reis mit ein bisschen Gemüse? Geht extrem schnell und diese Fertigmatschpampe ist auch noch viel teurer.

Also, geht einkaufen, experimentiert und genießt!  

PS. Das Buch Werbung gegen Realität von Samuel Mueller kann man kaufen, z. B. hier bei amazon.

Freitag, 4. Mai 2012

fundstück: das fkt in der stadtwerke-kundenzeitschrift.

Sind wir doch mal ehrlich: Elendig viele der sogenannten Kundenmagazine sind langweilig - und niemand liest sie. Die Stadtwerke Bochum bilden keine Ausnahme; auch wenn die kleine Zeitschrift sehr hochwertig layoutet und gedruckt ist, sie ist fade und meist blättere ich sie eher lustlos durch.

Dieses Mal gilt dann aber doch die Ausnahme, denn ein schöner, wenn auch kleiner Artikel namens Kunst made in Bochum über das FKT Bochum ist drin:


Schön zu wissen, dass die Stadtwerke Bochum das Freie Kunst Territorium unterstützen!

Donnerstag, 3. Mai 2012

buchtipp: zimtzuckerherz von heike schmidt-abidi gewinnen.


Zimtzuckerherz heißt der erste Roman meiner wunderbaren Kollegin Heike Abidi. Heike Abidi wurde 1965 in Birkenfeld/Nahe geboren. In Gießen studierte sie Sprachwissen­schaften, Neuere Geschichte und Mediendidaktik und lebt heute als freiberufliche Werbetexterin und Autorin mit ihrer Familie in der Pfalz bei Kaiserslautern. Sie beschreibt sich als glückliche Ehefrau, glückliche Mutter, glückliche Hundebesitzerin und glückliche Texterin.

Und darum geht es in dem Buch Zimtzuckerherz:

Vera Kroemer schreibt als prominente Ordnungsexpertin einen Bestseller nach dem anderen. Was niemand ahnt: In Wahrheit verbirgt sich hinter dem Multitaskinggenie Vera die planlose Veronika, die ohne ihre beste Freundin, Büropartnerin und stetige Lebensretterin Charlotte verloren wäre. Veronika führt ein nervenaufreibendes Doppelleben, denn wenn man der größte Tollpatsch aller Zeiten ist, gestaltet sich die Imagepflege als Miss Perfect ziemlich schwierig. Zum Glück gibt es Koffein und die Ratschläge ihrer Tante Amanda so schafft es Veronika, halbwegs unversehrt durch ihren Alltag zu stolpern.

Auch in Sachen Liebe geht es bei der Single-Frau Veronika drunter und drüber: Gleich drei aufregende Männer stehen zur Auswahl. Als ihr alles über den Kopf wächst, entlarvt sie sich in einer Live-Sendung versehentlich als Chaosqueen! Nun muss sie schleunigst Ordnung in ihr Leben bringen und sich überlegen, wer sie eigentlich sein will: Vera oder Veronika

Und nun kann man Zimtzuckerherz auch noch gewinnen:


Also ganz schnell ab zu Heikes Blog und gewinnen!

Donnerstag, 26. April 2012

fundstück: bemühte werbung.


Das war heute in der Post. Es ist ein Aufkleber. Ich nenne solche Sachen gerne bemühte Werbung - tut nicht weh, ist aber auch weder schön noch sinnvoll oder nutzbringend. Könnte man so stehenlassen.

Was will man mir damit sagen? Was soll ich damit anstellen? Wer braucht das?

Ehrlich, Pril-Blumen würden mir viel besser gefallen. 

wortfeilchen

Donnerstag, 16. Februar 2012

etymologische fundstücke: die sache mit den lappen.

Das ist mir durch die Lappen gegangen - eine ganz alltägliche Redewendung, die wir da gebrauchen. Fragt sich nur, warum was durch die Lappen geht?

Das Wort Lappen ist recht alt, im Althochdeutschen hieß es zwar noch lappa oder lappe, aber bereits im Mittelhochdeutschen lappe - die Bedeutung hat sich in den letzten Jahrhunderten aber nicht verändert: Ein Lappen bezeichnet ein herabhängendes Stück Zeug oder ein schlaffhängendes Stück Haut. Mit diesem Substantiv verwandt ist auch das niederländische Substantiv lap, das einen Fetzen, Lumpen und - war klar - einen Lappen meint. Das schwedische Wort lapp bezeichnet ebenfalls einen Lappen, Flicken oder Fetzen. 

Wörter, die mit Lappen verwandt sind, lauten Laffe, Lippe, schlaff, schlapp, so auch das Ohrläppchen und der Jammerlappen.

Zurück zu durch die Lappen gehen:

Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, veranstaltete man Treibjagden, d. h. Wild wurde durch Treiber aufgescheucht und in Richtung der Schützen getrieben. Weil das sicherlich recht anstrengend und mühsam war, und das Wild nicht gleich wieder entkommen sollte, wurden Stofffetzen an Schnüren aufgehängt, die sich im Wind bewegten und so das zusammengetriebene Wild erschreckten - es lief nicht mehr weg und konnte geschossen werden. Durch die Lappen gehen stammt also aus der Jägersprache, denn wenn die Lappen in ausreichender Zahl und korrekt hängen, geht das Wild nicht durch diese Lappen.

wortfeilchen

PS. Es gibt eine Ergänzung, denn das mittelhochdeutsche Substantiv lappe, das wir nicht mehr kennen, beschrieb auch einen einfältigen Menschen. Die Ableitung Laffe, also ein geckenhafter Mann, ist der Nachfolger des Lappen, der so hieß, weil er entweder eine hängende Lippe hatte oder mit offenem Mund einfältig gaffte. 

PPS. Die Einwohner Lapplands mögen mir bitte den kruden Umgang mit ihrer Zugehörigkeit zu einem Volksstamm nachsehen; in Schweden und Norwegen heißt dieser Lappe schließlich auch Same.



Montag, 23. Januar 2012

update spendenaufruf l'chaim - to life!

Was macht ein Leben, einen Menschen aus? Geld, Erfolg, Reisen, das Jetset-Leben? All das kennt Chaim Lubelski - hat es ihn glücklicher gemacht? 

Nein! Chaim hat sein Leben lang immer alles geteilt. Sein Geld, seinen Humor und vor allem seine Liebe. Mit Obdachlosen, jüdischen Gemeinden, seinen Eltern. Bedenkt man seinen Background als Sohn von Holocaustüberlebenden, ist sein Handeln vielleicht schwer zu verstehen. 

Wie schafft er es so authentisch, so voller Hoffnung sein? 

Chaim hat niemals das Menschsein vergessen, er wertet und pauschaliert nicht. Nicht nach Nationalität, Aussehen oder Status. Er hat seinen Humor, seinen Glauben nie verloren, die Hoffnung nie aufgeben. Er lebt seinen Namen - L'Chaim! Auf das Leben! 

Und genau das können wir alle von ihm lernen: Wir können vor unserem Schicksal, unserem Karma nicht weglaufen, aber wir können versuchen es zu akzeptieren und das Beste aus unserem Leben machen. Ohne Angst, ohne ein Opfer zu sein, dafür mit Liebe und Vertrauen in uns selbst und andere. 

Regisseur Elkan Spiller berührt mich mit seinem Kurzfilm, daher möchte ich Euch dieses Projekt ans Herz legen - es braucht unsere Unterstützung, um daraus einen Langfilm zu machen. 

Auf der Kickstarterseite von L'Chaim könnt Ihr noch 29 Tage spenden. Bisher sind es fast 14.000 Dollar - vielen Dank - aber das reicht noch nicht ganz, daher: Es wäre sehr schön, wenn Ihr Euch ein paar Minuten Zeit nehmt und den Kurzfilm anschaut. Jede Spende, jedes Teilen des Links hilft!

wortfeilchen

Samstag, 14. Januar 2012

crowdfunding: l'chaim! (auf das leben!)

Glaube, Liebe, Hoffnung – nicht unbedingt in dieser Reihenfolge – das sind 3 der vielen Aspekte, die den Protagonisten Chaim ausmachen. Ihn darauf zu beschränken, wird ihm nicht gerecht: Chaim Lubelski ist voller Facetten – er ist authenthisch, manchmal bis zur Schmerzgrenze, humorvoll, voller Liebe und Lachen, die er großzügig verbreitet und er wertet nicht.

Ein Mensch wie du und ich. Fast! Denn Chaim schenkt ganz viel Liebe und Lachen - und nicht zuletzt sich selbst. Immer wieder, ohne eine Gegenleistung zu verlangen oder zu erwarten.

Es ist seine pure, fast schon philosophische Authentizität, die berührt. Besonders in Momenten, wenn er sagt: Es ist im Blut. Es ist den Genen. Es ist im Wesen. Die Vergangenheit. Der Holocaust ist die Gegenwart.

Schon wieder ein Film über den Holocaust und seine Opfer, der ein ungutes Gefühl hinterlässt und betroffen macht?

Eben nicht! Der Dokumentarfilm L'Chaim! zeigt, ohne Anklage zu erheben und mit viel Humor und Wärme, wie der Holocaust das Leben der Kinder der Überlebenden ganz real beeinflusst. Aber in erster Linie zeigt er einen ganz besonderen Menschen: Chaim. Er wurde in ein Schicksal geboren – sein Leben war und ist nicht einfach, aber er hat einen besonderen Weg gefunden dieses Schicksal zu meistern.

Wie sein Name, der Leben bedeutet, steht dieser Mann für das echte, pure Leben. Mit Liebe, Hoffnung und seinem Glauben. Er akzeptiert sein Schicksal und gibt die Hoffnung niemals auf. Warum auch? Das Leben geht weiter!

Seid Ihr neugierig geworden? Dann schaut Euch den Kurzfilm an und macht Euch selbst ein Bild:


Der Kurzfilm gibt einen kleinen Einblick, der komplette Film wird mit Eurer Hilfe natürlich viel mehr zeigen. Mehr Liebe, mehr Lachen, mehr Erlebnisse – eben wie der jüdische Trinkspruch: L'Chaim! Auf das Leben! 

Was könnt Ihr tun, damit aus L'Chaim! ein großartiger Dokumentarfilm wird? 
Geht in den nächsten 38 Tagen auf die Kickstarter-Seite von L'Chaim! und spendet. 

Könnt Ihr 10 oder 50 Dollar erübrigen, dann spendet bitte, denn jeder Dollar zählt! Ihr spendet nicht einfach so: Für eine Spende in Höhe von 25 Dollar erhaltet Ihr die Möglichkeit, den fertigen Film downzuloaden. Wer 100 Dollar spendet, bekommt eine spezielle DVD des Films und für 300 Dollar wird Euer Name im Abspann genannt!

Auch wer nicht die finanziellen Mittel verfügt, um zu spenden, kann etwas tun: Bitte verbreitet den Kickstarter-Link und helft auf diese Art!

Falls Ihr Fragen zum Film, zum Projekt oder Kickstarter habt, könnt Ihr diese als Kommentar hier posten oder auch direkt den Regisseur Elkan Spiller bei Facebook fragen. Ich werde in den nächsten Wochen immer wieder Updates in meinem Blog posten und Euch so auf dem Laufenden halten.

wortfeilchen

PS. Weitere Informationen und Updates zum Projekt L'Chaim! findet Ihr bei Facebook, im Blog des Regisseurs Elkan Spiller und natürlich bei Kickstarter.

PPS. Vielleicht fragt Ihr Euch, warum ich dieses Projekt unterstütze? Es ist so, wie es in diesem Artikel der Online-Ausgabe der Welt steht: „Die Deutschen meinen, sie müssten immer selbstkritisch sein, um den Rückfall in den Nationalismus zu verhindern. Das liegt auch an der Art, wie in der Schule Geschichte unterrichtet wird." 

Ich finde, sich schuldig zu fühlen ist keine Lösung; Veranwortung zu übernehmen - ja, aber Schuld - nein, das haben wir Deutschen zu lange stillschweigend und beschämt getan. Wenn Chaim seine Lebensgeschichte, sein Erbe und sein Leben akzeptieren kann, können wir von ihm lernen: Wir vergessen nichts, aber das Leben geht auch weiter!

Donnerstag, 12. Januar 2012

von meinen schwierigkeiten mit schweizer büchern oder wortfindungsstörungen: schnurre

Der Deutschschweizer an sich spricht kein Hochdeutsch, er empfindet dieses Vorgehen als reichlich affektiert, als eine Art Bühnendeutsch und fühlt sich reichlich unwohl dabei. Man spricht den lokalen Dialekt. Schluss, aus, fertig. Hochdeutsch, das in der Deutschschweiz Schriftdeutsch heißt, wird - wie es der Name bereits aussagt - lediglich schriftlich genutzt. Oder Standarddeutsch. Oder doch Regiolekt. Oder eine selbsterfundene Mischung. Die Befindlichkeiten des Deutschschweizers bezüglich seiner Artikulation sind eigen. Bedingt durch die Erfahrungen der letzten Jahre war mir dieses Verhalten durchaus klar, auch wenn ich es nicht nachvollziehen oder logisch erklären kann.

Aber es begibt sich, dass ich hin und wieder Bücher lese, die aus der Deutschschweiz stammen, dort geschrieben oder zumindest dort lektoriert wurden. An sich kein Problem. Sollte man denken. 

Ist es aber doch, denn ohne Duden irre ich manchmal sehr verloren durch die Deutschschweizer Sprachlandschaften. In solchen Büchern tauchen Wörter auf, die ich in keinen Zusammenhang bringen kann. 

Ein Beispiel ist das Wort Jupe. Ein anderes Schopf. Steht in einem Buch, das mir meine Schwiegermutter ans Herz gelegt hat. Ja, wird der geneigte Leser nun sagen, Du kennst keinen Schopf, den man betreten kann? Nein, muss ich dann zugeben, ich musste nachfragen und recherieren:


Nun wurde ich vom weltbesten Mann, nämlich meinem, großzügig beschenkt, eine Biografie des heißgeliebten Friedrich Dürrenmatt. Ein wunderschönes, edles, gebundenes und dickes Buch, aber erneut wirft die Wortwahl immer wieder Fragen auf; dieses Mal stolperte ich über das Wort Schnurre. Immer wieder.

Nachdenken brachte mich weiter, für mich schnurrt eine Katze, aber eine Schnurre aus dem Leben Dürrenmatts? Trug der Fritz einen Schnurrbart und so heißt die Rotzbremse in der Schweiz? Eine Schnur kann es doch auch nicht sein, also musste wieder ein Wörterbuch ran. Aha, eine Schnurre ist eine scherzhafte Erzählung:



Man beachte bitte den Zusatz veraltet, dem ich auf meiner Suche nach Deutschschweizer Wörtern sehr oft begegne. Schaue ich nämlich tiefer in die jeweilige Etymologie, stoße ich fast immer auf mittelhochdeutsche Wurzeln der rätselhaften Wörter.

So auch bei der Schnurre: Im ausgehenden Mittelalter, im 16. Jahrhundert gab es eine lärmende Gerätschaft, die Schnurre hieß und wohl das war, was wir als Ratsche, Knarre oder Brummkreisel kennen. Possenreißer und Bettler machten damit auf sich aufmerksam und - jetzt kommt es - daraus entstand die Assoziation von Schnurre zu Posse/komischem Einfall. Das schnurrende Geräusch kündigte hörbar eine lustige Anekdote an. Nebenbei bemerkt erfand man im 18. Jahrhundert das passende Adjektiv schnurrig, das possierlich oder lächerlich bedeutet.

Sicher, ein Deutscherschweizer Buch ist ein Abenteuer, eine spannende Herausforderung, schließlich wird es nie langweilig, weil ich etwa auf jeder Seite gefordert bin, mich fragend am Kopf kratze, auf die Suche gehe und dabei immer etwas lerne. Andererseits kann es auch reichlich ermüdend sein und mich gehörig nerven. 

wortfeilchen

PS. Und nun sagt mir bitte, ob Ihr Jupe, Schopf und Schnurre kennt?