Die deutschschweizerische Sprache, das Schweizerdeutsch, dieser alemannische Dialekt der Deutschschweiz - kurz: Was auch immer die da unten hinter den sieben Bergen sprechen, es ist für mich weiterhin täglich eine Herausforderung. Der weltbeste Mann verfügt halt über einen ausgeprägten Migrationshintergrund (ganz doofes Wort übrigens!), der die Kommunikation erschwert.
Dank Zweitausendeins sein Atzventzkalender bin ich nun aber ein bisschen mehr für die sprachlichen Hürden gerüstet:
So weiß ich, dass mein Mann ein Schnudderi (frecher Bengel) und ein Verschrieb ein Schreibfehler ist. Blüttle bedeutet nackt sein (woher das wohl stammt?), ein Vernehmlassungsverfahren (das haben die sich doch ausgedacht!?) ist eine Anhörung politischer Meinungen zur Verwässerung von Vorlagen und ein Stinkrüebli eine Zigarette. Potzblitz heißt Sterneföifi (ich brauche ein etymologisches Wörterbuch der Schweiz) und das (natürlich schweizerisch korrekt genormte) Paketfach am Briefkasten nennt man Milchchäschtli.
Die Liste lässt sich problemlos und schier unendlich erweitern, was ich eifrig tun werde und in ca. 20 Jahren kann ich mich dann auch endlich ohne Kichern und Fragezeichen in den Augen ganz entspannt mit meinem Mann unterhalten. Wenn er dann nicht bereits perfektes Ruhrdeutsch beherrscht und artikuliert (ja, wir versauen ihn ziemlich) oder sein (manchmal) antiquiertes Hochdeutsch upgedatet (noch so ein schreckliches Wort) hat.
Fragt bitte nicht nach der Aussprache, die helvetischen Sprachgewohnheiten durchschaue ich nur bedingt und gedenke sie auf keinen Fall auszuprobieren! Ich habe mich letzten Woche hemmungs- und haltlos in Belgisch-Niederländisch verliebt und kann dort eindeutig größere Erfolge und mehr Entgegenkommen verzeichnen.
PS. Tinas Lieblingswort pfuusen (schlafen) habe ich auch bereits entdeckt und erweitere gerne ihre Möglichkeiten: