Dienstag, 22. Mai 2007

Wikinger, die Zweite.

Die Zeit der sehr aktiven Nordmänner nennt sich Wikingerzeit und dauerte von 793 n.Chr. bis 1066 n.Chr.. Diese Zeitpunkte wurden bewusst gewählt: Am 8. Juni des Jahres 793 überfielen die Nordmänner das schottische Kloster Lindisfarne und plünderten es. In einem englischen Gebetsbuch aus dem 9. Jahrhundert ist folgender Satz überliefert: A furore Normannorum, libera nos domine (Herr, befreie uns von der Raserei der Nordmannen). Dieses Gebet wurde über viele Jahrhunderte gesprochen. Das Ende der Wikingerzeit wird auf 1066 datiert, da in diesem Jahr sehr viel passierte: Die Schlacht von Hastings fand statt; hier schlagen die Nordmänner die Angelsachsen. Der Teppich von Bayeux zeigt ausdrucksstarke Szenen dieses Gemetzels und weitere Darstellungen aus dem Leben der Nordmänner. Mit Hilfe der Normannen, unter ihnen Wilhelm der Eroberer, werden die Wikinger im Sommer 1066 geschlagen - eine Ära geht zu Ende.

Ironie des Schicksals, denn die Normandie kam durch die Nordmänner, die Normannen zu ihrem Namen. Der vermutlich aus Norwegen stammende Wikinger Rollo (Gånge Rolf), der das Gebiet der Seine um Paris verwüstet hatte, bekam im Jahr 911 die Normandie vom westfränkischen König Karl dem Einfältigen als Lehen zugesprochen. Man dachte sich, wenn man die Nordmännern ins fränkische Reich eingliedert, ist man gegen weitere Überfälle der Nordmänner gefeit - die Rechnung ging leider nicht auf. Ein Nachfahre von König Rollo war Wilhelm, der Herzog der Normandie, der sich nach dem Sieg über die Nordmänner zum König von England krönen ließ.

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