Donnerstag, 1. Februar 2007

Einführung in die allgemein gebräuchliche Kommunikation des Ruhrgebietes anhand ausgewählter Beispiele

Jede Region hat ihre eigenen sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten und -gewohnheiten; so auch das Ruhrgebiet. Wer nicht miteinander kommuniziert, prügelt sich. Wir im Revier prügeln uns, wenn überhaupt, eher verbal. Unsere direkte, unverblümte Art ist durchaus in der Lage zartbesaiteten Menschen einen gehörigen Schreck einzujagen, der nur kurzweilig ist, da unsere Liebenswürdigkeit einfach für uns spricht.

Die Geschichte bzw. das Bild meiner Heimat ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Unsere sprachlichen und kulturellen Gepflogenheiten bedürfen der Aufklärungsarbeit!

Der Pott ist längst nicht so industriell und schmutzig wie weitläufig behauptet wird. Kommse mal bei mich bei, werdense sehn!

Bedingt durch die jahrhundertelange Einwanderung arbeitsfreudiger Menschen aus aller Herren Länder, entstanden ungeahnte, sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten, die Sprachwissen- und Sozialwissenschaftler frohlocken lassen oder zumindest sollten. Viele Sprachen werden hier gesprochen und wir kommen alle ziemlich prima miteinander aus.

Wir ziehen Worte zusammen ("Hömma"), lassen Vokale und Konsonanten weg, pfeifen auf jegliche Satzstruktur (Subjekt, Prädikat, Objekt), vermeiden die korrekte Anwendung von Genitiv und Dativ ("dem Hans seine Tochter/ihrse"), Verben nutzen wir anders ("ich bin am tun/machen dran") und fügen bevorzugt Satzendungen wie "woll", "ey" oder "ne" ein oder beginnen Sätze mit solchen Ausdrücken (Alternativen: "Hömma", "Boah", "Sach ma", etc.).

Dazu ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrdeutsch

Bald mehr!

wortfeilchen