Ins Leben gerufen haben ihn John Baur, Piratenname Ol' Chumbucket, und Mark Summers, Piratenname Cap'n Slappy, im Jahr 1995. Die Beweggründe? Das vermeintlich Goldene Zeitalter der Piraterie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Ob es wirklich eine so idyllische Zeit war, das wage ich zu bezweifeln, die Umsetzung und damit die Anwendung der Seemannssprache, insbesonders des Piratischen im Alltag, nun, das kann man durchaus machen. Immerhin wollten die Begründer des Piratentages den Spaß nicht zu kurz kommen lassen, daher: Yo-ho-ho, Aye-Aye-Sir und ein markiges Arrrrr!
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In der deutschen Sprache wird daraus Beim Klabautermann! Und wer ist nun dieser ominöse Klabautermann? Da gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Der Klabautermann ist ein guter Geist, der in schwierigen Lagen da ist und hilft. Und 2. ein koboldartiges Wesen, das einem Schiff Unglück ankündigt.
Klabautermann – die Etymologie
Duden geht davon aus, das Wort Klabautermann stammt von dem Verb kalfatern. Beim Kalfatern werden die Fugen des hölzernen Schiffs mit Werg, Teer oder Kitt abgedichtet. Das Wort ist über mehrere Sprache in der deutschen gelandet: Über niederländisch kalfateren, französisch calfater oder italienisch calafatare oder spanisch calafatear, was wiederum alles von dem mittelgriechischen Wort kalphateĩn oder dem arabischen Wort qafr (= Asphalt) stammt.
Der Klabautermann macht sich durch das Klopfen an die (maroden) Schiffswände bemerkbar und mahnt so das Ausbessern, bzw. den Untergang des Schiffes. Sehr viel ausführlicher ist Grimms Wörterbuch, wo mehrere Erklärungen zu finden sind. Hier wird dem Klabautermann, ein merkwürdiges volkswort, das nach der entwickelung der bed. und den reichen nebenformen alt sein musz, das Verb klabastern zugrunde gelegt.
Klabastern findet sich in allen deutschsprachigen Regionen, zum Beispiel in Hessen, Thüringen, Sachsen, der Oberlausitz und auch in Österreich, Franken und Schwaben, wo die Bedeutungen schlagen, prügeln und zertrümmern bekannt sind. Weiter im Norden bedeutet klabastern vornehmlich polternd laufen, reiten, fahren und dergleichen.
Weiter südlich in der Schweiz soll es ein alemannisches Kinderlied geben, in dem die Worte klibíster klabáster horribili kribrifax vorkommen; wobei die Bedeutung ungeklärt ist. In Leipzig hingegen kennt man das Klabastern als die Treppe hinunterpoltern oder störend hin- und herlaufen, während andernorts, nämlich in den Regionen Schwaben und Bayern das allgemeine Poltern, ob von Gespenstern oder Menschen verursacht, ebenso unangenehm sein soll, aber dennoch bei klabastern bleibt.
Im Sächsischen soll sich voll klapastern die Nebenbedeutung sich schmutzig machen haben und, vielleicht dialektbedingt, gibt es hier Nebenformen wie klapastern, klapestern und klapaustern, allesamt auch mit b statt p bekannt. Im Schwäbischen bedeutet klawatschen abprügeln, in Pommern klabatschen mit der Karbatsche durchprügeln, im Ostfriesischen gibt es klabattern, kalbattern und karbattern, was prügeln und galoppieren bedeutet.
Die Formenvielfalt kommentieren die Grimms übrigens so: überhaupt weicht das wort in form und bed. manigfach aus, wie es bei alten wörtern geht, die ohne pflege dem volksmunde überlassen bleiben.
Ungeachtet aller Variationen kommen sie zu dem Schluss, dass das Wort klabastern wohl das wiederholte Klopfen des Hammers beim Kalfatern wiedergibt und dort auch seinen Ursprung hat. Dieser Ursprung ist vermutlich arabischer oder türkischer Natur, so ganz festlegen möchte man sich nicht, aber der klopfende Klabautermann, der im unteren Raum des Schiffes haust und sein Unwesen treibt, ja, der wird wohl mit dem Verb kalfatern zusammenhängen.
Na, dann: Schiff ahoi!
PS: Außerdem ist heute der Feiertag des Pastafarianismus zu Ehren des Fliegenden Spaghettimonsters, kurz FSM. Nein, das ist kein Scherz, wie folgender Link belegt.
Quellen:
Duden
Grimms Wörterbuch