Sonntag, 27. Februar 2011

schweizfund: zungenbrecher.

Nein, wirklich schön klingt es nicht. Man hört in der Schweiz ganz viele Ach-Laute und K-Laute, die im Ohr kratzen - aber man gewöhnt sich. Auch als Ruhrgebietspflanze und Germanistin mit feinem Gehör.

Was aber weiterhin Schwierigkeiten mit sich bringt, ist das Lesen des lokalen Dialekts, zumindest wenn er sich so präsentiert:


Aussprechen kann ich diesen Apfelkasper weiterhin nicht, aber immerhin weiß ich nun, dass es sich um einen Bio-Bringdienst für Obst und Gemüse handelt, was ich wiederum sehr klasse finde und in Bochum haben möchte.


wortfeilchen

PS. Lust auf weitere Informationen und Zungenbrecher vom Öpfelchasper? Bitte hier klicken.

Freitag, 25. Februar 2011

hobo & wir sind helden.

Nein, üblicherweise springe ich nicht auf Züge, schließlich bin ich kein Hobo. Heute bekam ich aber ein dermaßen schöne Vorlage, dass ich nicht widerstehen kann:



Die Geschichte dazu ist schnell erzählt: Die Hamburger Agentur Jung von Matt hat sich überlegt, die Band Wir sind Helden für eine Kampagne der Bild-Zeitung zu gewinnen, die Sängerin der Band, Judith Holofernes, äußert sich - wie ich finde - sehr treffend und angemessen -zu diesem recht perfiden Anliegen.

Inhaltlich erzähle ich den meisten Lesern keine großen Neuigkeiten, aber rein erbsenzählerisch möglicherweise schon: Im Brief von Judith Holofernes findet sich ein großer Patzer, sie schreibt nämlich Es hackt - und das ist falsch. Ja, ich weiß, es ändert nicht viel an dem Mut und der Aussagekraft des Statements, aber mir fällt so ein Fehler halt auf und vielleicht kann ich Euch vor einem solchen bewahren.

Korrekt muss es Es hakt lauten, denn der Ausdruck stammt von dem Substantiv Haken. Ein Haken ist nämlich nicht nur ein Schlag, sondern eben auch ein Aber, ein kritischer Punkt, ein Pferdefuß oder auch ein Problem, eine Problematik, eine Schwierigkeit und strittiger Punkt sowie eine Krux. Hacken dagegen kennen wir eher als Plural der Fußferse oder vom Holzhacken.

wortfeilchen

Donnerstag, 24. Februar 2011

beliebte rechtschreibfehler: mopp und pep.

Lust auf eine neue Rubrik, in der es um korrekte Rechtschreibung und beliebte Rechtschreibfehler geht?

Mitreißender Schwung, besonderen Elan, Verve, Dynamik und Energie nennt sich Pep und schreibt sich mit einem p - und nicht Pepp, wie man es leider so oft liest. Der Pep stammt aus dem Amerikanischen und entwickelte sich aus dem englischen Substantiv pepper, was natürlich Pfeffer bedeutet. Das zum Pep passende Adjektiv wiederum verfügt über ein weiteres p und schreibt sich peppig.

Googelt einfach mal nach Pep - und kichert, denn dort finden sich unzählige Agenturen und weitere Dienstleister, die Werbung mit Pepp anbieten.

Anders verhält es sich mit dem Staubbesen mit Fransen, dem Mopp. Der schrieb sich früher Mop, das passende Verb dafür heute wie damals mit zwei pp, also moppen. Der Mopp ist ebenso wie der Tipp, die Steppdecke, das Ass oder auch der Tollpatsch ein Sonderfall, der fachlich unter dem Begriff Verdoppelung der Konsonantenbuchstaben nach kurzem Vokal läuft. 

wortfeilchen

PS. Bei Unklarheiten und Fragen zur Rechtschreibung ruhig immer bei duden.de nachschauen.

Mittwoch, 23. Februar 2011

sprachtest: konservativ oder progressiv?

Der Wandel der deutschen Sprache betrifft jeden von uns. Für manche ein Übel, gegen das man sich beschützend wehren muss, für andere pure Freude oder schlicht der Lauf der Dinge. 

Egal, wie man es dreht und wendet - unsere Sprache verändert sich stetig. Bleibt die Frage, wie sehr man unbewusst oder bewusst diesen Sprachwandel für sich selbst steuert: Kann man sich dagegen überhaupt sträuben, passt man sich an oder macht eigentlich sogar aktiv mit?

Dieser Sprachtest stellt sich der fast unmöglich erscheinenden Aufgabe und gibt uns die Möglichkeit anhand von Sätzen zu entscheiden, welche Aussagen uns alltäglich und völlig normal erscheinen oder eben nicht.


Beispiele gefällig?


Natürlich habe ich mitgemacht und mein Ergebnis überrascht mich nicht wirklich:


Am Ende des Tests kann man sich unterschiedliche Ergebnisse anzeigen lassen; so zum Beispiel die Ergebnisse in ihrer Gesamtheit, nach Geschlechter, Alter und Herkunft - spannende und aufschlussreiche Geschichte, in der sicherlich das ein oder andere Körnchen Wahrheit zu finden ist.


wortfeilchen

PS. Hier geht es direkt zum Test Wie modern ist Ihr Deutsch?

PPS. Leider ist der Test nur für Teilnehmer aus Deutschland konzipiert. Mein Mann, als Schweizer und zukünftiger Ruhrgebietsbewohner, hat es dennoch versucht und entgegen aller Erwartungen wurde ihm nicht gesagt, er spräche doch eigentlich Mittelhochdeutsch.

Dienstag, 22. Februar 2011

die besten im westen: das spardosen terzett & glück auf, ruhrgebiet.

Der WDR sucht die beliebtesten Lieder des Ruhrgebiets und präsentiert auf der Internetseite 20 Vorschläge, aus denen wir unsere 5 Favoriten auswählen können. Die besten 15 werden am 16. März 2011, 21 Uhr, im WDR-Fernsehen gezeigt.


Oberhausen von den Missfits ist dabei, ebenso Die Mädchen aus dem Kohlenpott und auch Der Mond von Wanne-Eickel. Ja, auch Herbert Grönemeyer mit der Hymne auf meine Heimat Bochum ist vertreten, aber wer fehlt? Eben, das Spardosen-Terzett. Das kann nicht sein, kommt nicht in die Tüte und dazu protestiere ich lautstark und voller Inbrunst!

Das Spardosen-Terzett hat nämlich die weltbeste Ruhrgebiet-Hymne, die es überhaupt jemals geben wird, vertont: Glück auf, Ruhrgebiet. Außerdem sind sie ganz viel wunderbar, ungemein witzig und überhaupt sooooo nett, dass sie zu den Besten, in die Abstimmung und ins Fernsehen gehören. Und genau aus diesem Grund müssen wir uns beschweren und eine E-Mail an diebesten@wdr.de schreiben und unser Veto kundtun!

Und falls Ihr vergessen habt, wie schön, berührend und passend Glück auf, Ruhrgebiet vom Spardosen-Terzett klingt, bitteschön:


Ich zähl auf Euch!

wortfeilchen

Montag, 21. Februar 2011

kindheitserinnerung & test: jim, spock oder pille?

Bochum, ein Sonntag in den 70ern, gebannt sitzen drei Menschen vor dem Fernseher und schon erklingen die legendären Worte: Der Weltraum, unendliche Weiten ... - es ist Zeit für Raumschiff Enterprise. Ich bin mir sicher, wie mir erging es den meisten von Euch ebenfalls.

zdf_neo zeigt ab 18. Februar 2011 die wunderbaren alten StarTrek-Folgen digital aufgefrischt. Ich gebe dem Ganzen eine Chance und schaue auf jeden Fall mal rein.

Passend zum Anlass findet sich hier ein amüsanter Typentest, der klärt, welchem StarTrek-Charakter man ähnelt.


Ich bin ein Spock, munkelt der Test. Es könnte schlimmer sein, immerhin hatte ich immer eine Schwäche für den spitzohrigen Halbvulkanier.


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PS. Schreibt es sich eigentlich StarTrek oder Star Trek?

Sonntag, 20. Februar 2011

ruhrdeutsch: fitsch.

Wir haben doch alle kein Geld zu verschenken - Schnäppchen sind angesagt. So ungefähr liest es sich, wenn Sonderpreise und Angebote locken. Anders im Ruhrgebiet, denn wenn man hier etwas besonders preiswert ersteht und günstig kaufen kann, machen wir einen Fitsch - und freuen uns. Schließlich haben wir nichts zu verschenken.

Der Duden kennt keinen Fitsch. Auf Suchmaschinen braucht man nicht zu hoffen, eine Erklärung findet sich nur an einer Stelle, auf der Seite Ruhrgebietssprache.de. Dort heißt es:

Fitsch preiswerter Kauf; "en Fitsch machen" - feilschen nach dem neuen Rabattgesetz; etwas günstig und unter Preis bekommen; ("Wie die mich gez inne Karstadt sonne Pulle Milden Emil für 19,80 verticken wollten, hab ich die wat über dat neue Rabattgesetz verklickert und mit drei Pullen für 60 Märker en satten Fitsch gemacht.") (Quelle)

Schade, denn Fitsch ist ein schönes Wort.

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Mittwoch, 16. Februar 2011

verlorene worte: butze

Der werte Özgür kennt den Begriff Butze nicht und bat mich zu recherchieren. Erklären kann ich beide Bedeutungen aus dem Handgelenk, zwecks Etymologie musste ich ein wenig forschen.

Bedeutung 1

In Norddeutschland nennt man eine Bretterbude, eine Bude (wie wir sie als Kinder gebaut haben), eine Kaschemme, einen Verschlag oder Schuppen - auf jeden Fall eine Art kleinen Unterschlupf Butze.

Bedeutung 2

Wahrscheinlich kennt Ihr alle das Kinderlied über den Bi-Ba-Butzemann? Damit sind wir auf dem richtigen Weg, denn der beschriebene Kinderschreck ist ein Synonym für einen Kobold, Dämonen, ein Gespenst oder einfach einen Knirps - also erneut eine recht kleine Gestalt, die nicht unbedingt Gutes im Sinn hat.

Die Wortherkunft

Einen Poltergeist oder eine Schreckgestalt nannte man im Mittelalter butze, ein Butzemann, also ein Kobold oder Mumpitz, ist eine vermummte Schreckgestalt. Daraus entwickelte sich im 18. Jahrhundert, hauptsächlich in Norddeutschland, das Adjektiv putzig, womit wir erneut bei etwas Kleinem sind. 

Betrachtet man die Etymologie von putzig ganz streng, bedeutet das Adjektiv nicht eine drollige, spaßige, eben putzige Sache, sondern eher eine unheimliche, koboldige, knirpsige. Wahrscheinlich hat sich daraus auch die andere Bedeutung von Butze, nämlich die des Verschlages entwickelt. Unser Verb putzen und auch die Butzenscheiben kommen aus der gleichen Ecke.

wortfeilchen

PS. Zum Mitsingen. Oder so.

Dienstag, 15. Februar 2011

kindheitserinnerungen: majala.

Damals, in den 70ern, vielleicht auch noch in den 80ern des letzten Jahrhunderts gab es eine Nachspeise, einen Pudding, der sehr lecker und fluffig war. Es gab ihn in den Geschmacksrichtungen Orange und Zitrone. Auf der Packung sah man eine spanisch oder südländisch anmutende Szenerie: Ein kleiner, niedlicher Esel war dort zu sehen, er war halbwegs vor einen kleinen Wagen gespannt, der ein Dach aus gestreiftem Stoff hatte. Auf dem Wägelchen, also in der Auslage, waren - je nach Sorte - Orangen oder Zitronen drapiert.

Es wurde Wasser mit Zucker gekocht, das Puddingpulver, in dem eine kleine Kapsel mit Fruchtöl oder so zu finden war, mit einem Eigelb vermischt und in das kochende Zuckerwasser gerührt. In der Zwischenzeit das Eiweiß geschlagen und unter den aufgekochten Pudding gehoben. Dann brauchte man Geduld, denn der Pudding musste etwa zwei Stunden abkühlen.

Leider gibt es Majala wohl nicht mehr. Obwohl die Marke bei Unilever vertreten ist.


Nicht nur ich vermisse Majala, denn nach Internetrecherchen stieß ich auf die Erfrischungsspeise von Ruf. Abenteuerlustig machte ich mich auf die Suche - und wurde fündig:


Leider gibt es die Erfrischungsspeise nur in der Geschmacksrichtung Zitrone, aber besser als nichts. Die Zubereitung funktioniert genauso wie damals mit Majala - und er schmeckt ebenso lecker, locker und fruchtig wie damals.

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PS. Ja, die Rechtschreibung auf der Verpackung ist verbesserungswürdig; so schreibt man Erfrischungsspeise eigentlich in einem Wort oder mit Bindestrich und nach dem Bindestrich klein. Bei dem Wort Zitronengeschmack verhält es sich übrigens nicht anders.

PPS. Der liebe Herr Gedankenkosmos hat bei ebay eine Packung majala gefunden, die zum Kauf angeboten wird. Hier der Link und ein Screenshot:


Und der Herr Hoppe hat auch noch ein Bild gefunden:

Montag, 14. Februar 2011

valentinstag 2011. und die erde bebte.

Seit letzten Freitag wird die Straße vor meinem Büro aufgerissen und malträtiert. Manchmal wackelt es dabei spürbar. Vorhin aber wackelte es zweimal kurz und heftig - ich schob es auf die Bauarbeiten. 

Luftpumpe, denn es war ein Erdbeben, das im Raum Koblenz seinen Ursprung hat. Eigentlich sogar zwei:



wortfeilchen
PS. Dank @basadai für die Quelle.

Freitag, 11. Februar 2011

texttools: blablameter.

Menschen, die schreiben, sollten eine Aussage von sich geben und nicht leere Worthülsen und Füllwörter. Das zeugt nämlich nicht von großen Fähigkeiten und lesen will es auch niemand. Von Rechtschreibfehlern fange ich nun nicht wieder an, dann will hier nämlich keiner weiterlesen.

Zurück zu verzichtbaren Texten von abkömmlichen Textern: Manche sind so von sich eingenommen, dass sie nicht merken, welchen Sermon sie verfassen. Andere tippen sich möglicherweise so in Begeisterung, dass sie nicht merken, wie viel heiße Luft sie produzieren. Wir leben halt im Land der Dichter und Denker - hier kann jeder schreiben und tut es oftmals auch. 

Dieser Ansicht sind anscheinend besonders viele sogenannte Texter im Internet. Dort stolper ich auch regelmäßig über Werbetexter, PR-Berater und Social Media-Manager, die den größten Schrott von sich geben.

Damit wir alle nicht mehr so viel Blabla lesen müssen und schreiben, bitte ich um Nutzung des BlablaMeters


Dezent in der Farbgebung, effizient in der Aussage und dazu relativ wenige Rechtschreibfehler - dieses sinnvolle Tool (leider ein Anglizismus) bietet die schonungslose Entlarvung von Geschwafel. Dazu einfach ein paar Sätze, aber maximal 15.000 Zeichen, per Copy & Paste (schon wieder ein Anglizismus) in das dafür vorgesehene Feld kopieren und den jeweiligen Text testen lassen.

Das Ergebnis zeigt die verwendete Zahl der Zeichen und Wörter sowie den sogenannten Bullshit-Index, der kurz und knapp erläutert wird. 

Mir würde es schon gefallen, wenn überschüssige Worte und Wörter auch angezeigt werden würden. Ebenfalls interessant wäre es zu wissen, welche Kriterien ausschlaggebend sind, aber sei es drum, es ist eine gute Sache und mögen es aus diesem Grund ganz viele Texter - ob selbsternannt oder nicht - ausgiebig nutzen!

wortfeilchen

PS. Rein persönlich finde ich die übermäßige Verwendung von Anglizismen auch überflüssig und würde entbehrliche Worte nie Bullshit nennen, aber vielleicht fehlen so manchem Verfasser die passenden deutsche Wörter?

PPS. Dieser Blogartikel zeigt laut BlablaMeter erste Anzeichen von Bullshit-Deutsch, liegt aber mit einem Index von 0,26 im akzeptablen Bereich.

Donnerstag, 10. Februar 2011

fundstück: mieseste passwörter von welt.

Geht es Euch wie mir und Ihr müsst Euch elendig viele Passwörter ausdenken und dann auch noch merken? 

Manchmal sitze ich davor und überlege und überlege. Was habe ich mir bereits für komplexe und unlogische Konstruktionen ausgedacht - und sie notiert.

Wahrscheinlich gebe ich mir zu viel Mühe. Oder wie erklärt sich dieses Poster?



wortfeilchen

PS. Quelle und Bestellmöglichkeit des Posters.

Mittwoch, 9. Februar 2011

fundstück: electro smile.


Böse, böse und batteries not included.

wortfeilchen

PS: Via Herrn Hoppe und NewsWeird.com.

Dienstag, 8. Februar 2011

in eigener sache: monitor in zürich gesucht.

Aufmerksame Leser wissen, ab und an halte ich mich in der Schweiz, genauer gesagt in Zürich auf. Auch dort will ich arbeiten, meine E-Mails abrufen und das Internet nutzen. Wer mich kennt, weiß aber auch, dass ich mich so mancher Technologie verweigere. Das gilt weiterhin für Handys, immerhin nicht mehr für Notebooks oder das wunderbare Netbook, das mir mittlerweile gehört und das ich sehr liebe. 

Falls Du, lieber Leser, Dich an dieser Stelle nun fragst, was das jetzt soll und warum ich Dir diesen Sermon erzähle, lies bitte weiter. 

Manchmal muss ich sehr genau hinschauen und dann bringt mich ein erheblich kleinerer Bildschirm nicht weiter - ein größerer Monitor muss also her. Nicht ganz einfach, wenn der Mann des Herzens ein Götzenanbeter ist und Computer mit einem Apfel drauf bevorzugt, die nicht immer mit meinem Netbook kompatibel sind. Ergo suche ich nach Lösungen:
  • So ein Teil einfach in den Koffer packen und mit auf den Flug nehmen? Nicht empfehlenswert.
  • Einfach in Zürich einen Monitor kaufen? Lehne ich ab, denn für den Preis, den ich in der Schweiz bezahle, bekomme ich in Bochum zwei Monitore. Und dann die Sache mit möglichem Umtausch und Garantie - schließlich kann ich meine künftigen Zürich-Besuche an einer Hand abzählen.
Daher habe ich mir überlegt, dass ich Dich, der Du meine Zeilen liest, ins Spiel bringe: 

Ich suche einen gebrauchten, aber einwandfrei funktionierenden Monitor zwischen 19 und 22 Zoll, gerne einen TFT und ganz wichtig, er muss über einen handelsüblichen VGA-Anschluss verfügen und Windows XP kennen und mögen. Dazu ist es sinnvoll, wenn er gleich die passenden beiden Kabel für Strom und VGA mitbringt und irgendwo in Zürich rumsteht.

Vielleicht hast Du noch einen Monitor rumstehen oder kennst jemanden, dem es so geht? Dann melde Dich bitte mit Deinen Preisvorstellungen und Angaben über den Monitor bei mir.

Vielen Dank!

wortfeilchen

fundstück: die letzten worte einer festplatte.

Festplatten - eigentlich bemerken wir ihre Existenz erst so wirklich, wenn sie voll oder kaputt sind. Gut ist beides nicht, aber im Falle des nahenden Exitus gibt eine Festplatte mehr oder weniger deutliche Warnsignale von sich. Diese zu erkennen und zu deuten ist meist gar nicht so einfach; zu viele Ursachen können der Grund sein und sind wir doch mal ehrlich: Wer kann schon unterscheiden, ob die Leseköpfe völlig zerstört sind oder lediglich schlechte Manieren haben?

Herr Hoppe (ja, der von der Hoppe-Show) hat eine Webseite gefunden, wo die letzten Worte handelsüblicher Festplatten hörbar gemacht werden. Sehr praktisch, denn mögliche dazugehörige Fehler werden ebenfalls genannt:


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Montag, 7. Februar 2011

verlorene worte: bange

Herr Kuhlmann brachte es zur Sprache: bange oder Bange. Das sagten unsere Ommas nämlich gerne. Aber was bedeutet es? Und wie schreibt man es eigentlich? Dann mal los.

Bange, das Substantiv

Die Bange ist weiblich und steht für Angst und Furcht. Umgangssprachliche Synonyme sind Fracksausen, Muffensausen, Manschetten, Heidenangst, Bammel oder Schiss.

Beispiele inklusive Schreibweise: Bangemachen gilt nicht, Du machst mir Angst und Bange, nur keine Bange

Bang/bange, das Adjektiv

Bang bzw. bange steht für angsterfüllt, ängstlich, angstvoll, bänglich, beklommen, besorgt, verängstigt, verschreckt und ebenso für voller Angst/Furcht/Sorge.

Beispiele inklusive Schreibweise: Mir ist angst und bang(e), da wird mir ganz bang(e)

Woher es kommt:

Bange gibt es schon ziemlich lange, es stammt aus dem Niederdeutschen und Mitteldeutschen. Es war bereits zu Zeiten des Althochdeutschen als ango und des Mittelhochdeutschen als ange bekannt - und zwar in beiden Fällen als Adverb zum Adjektiv eng. Luther brachte es mit seiner Bibelübersetzung in die Schriftsprache, ebenfalls als Adverb, während wir bang/bange als Adjektiv seit dem 17. Jahrhundert kennen.

Das passende Verb ist bangen, das ängstlich werden, in die Enge treiben bedeutet und ebenfalls aus dem Mittelhochdeutschen stammt. 

wortfeilchen

PS. Ich hätte es nicht gedacht, aber bange bzw. bang ist ein Adjektiv, das man steigern kann, daraus wird dann bang/bange, banger, bangste oder auch bang/bange, bänger, bängste.

Sonntag, 6. Februar 2011

deutsche, die deutschen und guido westerwelle.

Eigentlich ist es meist umgekehrt: Außenminister Guido Westerwelle setzt sich verbal in die Nesseln, die Welt (und besonders gern die Presse) zeigt hämisch mit dem Finger auf ihn und kichert. 

Eigentlich, denn dieses Mal verhält es sich anders und Guido wurde zu Unrecht angeprangert. Anlass ist ein Artikel, der am 4. Februar in der Welt online erschien. Dort ist zu lesen, dass der Außenminister den deutschen Plural nicht beherrscht, weil er Wir Deutsche sagt, was nicht korrekt sei, denn es heißt schließlich Wir Deutschen.


Pustekuchen! Der Verfasser irrt oder hat einfach schlecht recherchiert, denn es ist kompliziert - und Guido Westerwelle muss sich den Vorwurf (dieses Mal) nicht gefallen lassen. 

Laut Duden sind beide Möglichkeiten erlaubt, man kann Wir Deutsche (starke Form) und Wir Deutschen (schwache Form) sagen, wobei die starke Form (wie auch viele starke Verben) langsam ausstirbt und die schwache Form bevorzugt wird. Daher gilt in diesem Fall: Schön ist, was gefällt.

Warum das so ist, erklärte der Spiegel online bereits 2005:


Die Erklärung ist logisch und einfach zu merken: Die Substantive der Deutsche, wir (die) Deutschen stammen von einem Adjektiv namens deutsch.

Substantivierte Adjekte formen keine vollwertigen Hauptwörter, aber fast, daher funktioniert die Sache mit den Deutschen und der Deutschen genauso wie bei anderen Adjektiven, zum Beispiel schön, alt oder neu. Sprechen wir uns als schönen Menschen, sagen wir nicht Wir Schöne, sondern Wir (die) Schönen.

Richtig verzwickt wird es, wenn wir nicht genau wissen, ob der Plural bestimmte oder unbestimmte Menschen betrifft: Meinen wir, die nachfolgende Aussage gilt für uns, die Schönen schlechthin, oder eher doch für eine unbestimmte Gruppe, nämlich für uns, ein paar Schöne?

Daher nicht willkürlich mit Steinen werfen - und bitte vorher mit den Irrungen und Wirrungen der deutsche Sprache auseinandersetzen.

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Freitag, 4. Februar 2011

verlorene worte sind ommawörter.

Ommawörter sind Worte, die nach und nach verloren gehen, sie sterben aus. Sie sind subjektiv, entstammen sie doch dem persönlichen Leben und haben einen ebenso persönlichen Bezug - nämlich zur Omma, und manchmal auch zum Oppa. 

Es gibt unzählige Gründe Ommawörter zu bewahren und es gibt einen Ort, wo sie liebevoll gehegt und gepflegt werden, auf Ommawoerter.de


Und weil Ihr Euch vielleicht nicht so viel unter Ommawörter vorstellen könnt, folgen nun Beispiele mit Wiedererkennungswert:



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PS. Mein liebstes Ommawort, der Patscheimer, ist leider nicht zu finden. Ich sollte es vorschlagen.

Donnerstag, 3. Februar 2011

in eigener sache: utopia.



Warum? Aus Gründen. Ganz vielen.

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Mittwoch, 2. Februar 2011

dem holger steffens sein geburtstag.

Foto: tobalo

Man mag es kaum glauben, aber der da auf dem Foto, das schmucke Kerlchen mit dem Dackelblick hat heute Geburtstag. Er ist nun 40 und ein bisschen. 

Zeit, um erwachsen, vernünftig und furchtbar langweilig zu sein? Weit gefehlt. Und das ist auch gut so. Einer muss schließlich die bekloppten Ideen austesten, die ihm einfallen. Und dazu wunderbar humorvoll, warm und töfte sein.

Bleibt nur noch eine Sache: Alles Liebe zum Geburtstag, Herr Steffens!

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Dienstag, 1. Februar 2011

verlorene worte: nachtschlafend.

Der Schlaf vor Mitternacht ist angeblich der gesündeste – was jede Nachteule vehement und entrüstet ablehnen wird.

Aus welchem Grund auch immer, ich liebe es, das alte Adjektiv nachtschlafend, das in seiner aktivischen Form einen passivischen Sinn hat und eigentlich die Zeit, in der geschlafen wird, beschreibt. 

Es steht für spät nachts, zur Schlafenszeit oder bei nachtschlafender Zeit – und gefällt mit seinem Passiv-Aktiv-Kram ausnehmend gut. Besonders, weil ich zu nachtschlafender Stunde reichlich aktiv bin und die besten Einfälle habe.

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