Mittwoch, 22. August 2007

Beleidigte Leberwurst ...

Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, galt die Leber als Sitz der Gefühle, Lebenssäfte und Temperamente des Menschen. Selbst Ärzte gingen im Mittelalter davon aus, dass hier Trauer, Wut, Liebe und Zorn seien. Ärgerte sich Mensch, oder brachte seine Leber durch andere Emotionen aus dem Gleichgewicht, beleidigte er seine Leber. Will man diesen gestauten Groll loswerden, hilft es nur, frei/frisch von der Leber weg zu sprechen. Somit ist eine weitere Redewendung geklärt.

Soweit zur Leber, aber wie kommt die Wurst dazu?

So ganz genau ist dieses Rätsel bisher nicht gelöst. Theorien gibt es einige. Eine besagt, dass der Metzger, wenn er Wurst macht, alle anderen Wurstarten vor der Leberwurst aus dem Kochtopf mit kochendem Wasser nimmt. Die Leberwurst braucht länger, ist also eine Zeit lang allein im Topf und davon nicht begeistert, also beleidigt.

Diese Redensart ging in den Sprachgebrauch über und ist auch in der Literatur oft zu finden.

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