Dienstag, 11. November 2008

Schadensbegrenzung?

Momentan ist es scheinbar eine Welle: Schlechte Werbung im Briefkasten!

Dieses Mal ist es eine Bank, die versucht auf die Finanzkrise zu reagieren, denn sie verteilt als Postwurfsendung ein so genanntes Magazin, das Vertrauen erwecken und Zusammenhänge erklären soll.

Klappt nicht ganz, denn dieses Magazin besteht aus mageren acht Seiten, in denen hauptsächlich Werbeanzeigen leuchten. Auf der Vorderseite steht dick und fett Mitgliedermagazin - was ich nicht bin - und gleich darunter Sonderveröffentlichung für alle Haushalte im Geschäftsgebiet - oha, also doch! Angeblich erwarten mich wichtige Informationen zur aktuellen Situation der Finanzmärkte, aber irgendwie zweifel ich an der guten Absicht und blätter los.

Die Überschriften lauten Vertrauen verpflichtet, verspieltes Vertrauen, xyz trotzt der Finanzkrise, beraten und verkauft und eine starke Hand für einen starken Mittelstand, aber die Inhalte lobpreisen in Form von Interviews, Statistiken und Werbeannoncen nur die eigene Bank.

Wo sind die Infos? Meinen die etwa die kleine Spalte mit der angeblichen Chronologie der Krise? Oder die ewig langen und langweiligen Texte zwischen der Werbung? Furchtbar viel Text, den selbst ich kaum lesen mag, weil er an sich nur Werbung für diese Bank darstellt, Kunden locken soll und nicht besonders gut geschrieben ist. Informationen? Fehlanzeige. In jeden zweiten Satz wird mir mitgeteilt, wie schlimm das alles ist, aber wie sicher diese eine Bank doch sei. Wie kann man Menschen nur erzählen, dass diese Bank zu 100 Prozent sicher sei? Seit wann gibt es absolute Sicherheit? Auf der letzten Seite, unter dem Impressum werden dann alle Filialen in Bochum inklusive Kontaktdaten aufgeführt und damit ich ja nicht vergesse, wie toll diese Bank ist, weist man mich noch mal auf die stabile Wertentwicklung bei hoher Flexibilität hin.

Gut, das Teil wirkt pseudo-professionell. Weder das Layout, noch die Texte oder der Druck begeistern mich spontan - einfach 08/15. Hätten Sie sich echt schenken können, weil sie Informationen anpreisen, aber schlicht Werbung machen - wird die Menschen, die mit dieser Bank Geld verloren haben sicherlich richtig begeistern! Nun wissen sie endlich, wo ihr Geld gelandet ist, denn billig war dieses Meisterwerk garantiert nicht und wenn ich nicht mal aus beruflichem Interesse lese, wer dann?

wortfeilchen