Wir sind zwischen den Jahren, in einer Zeit, die es im Kalender nicht gibt. Diese Redewendung bezeichnet die Tage - und Nächte - zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, dem Dreikönigstag.
Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, gab es Religionsstreitigkeiten zwischen Protestanten und Katholiken. Klar, die gab und gibt es immer mal wieder, aber in Süddeutschland wurde es heftig, denn seit 153 v. Chr. begann das Jahr offziell am 1. Januar, was aber nicht mit der christlichen Zeitrechnung zusammenpasste, denn hier beginnt das Jahr am 25. Dezember, wenn Jesus geboren ist.
Viele Christen begannen das Jahr am 6. Januar, da an diesem Tag Jesus getauft wurde. Also gab es im Endeffekt dreimal einen Jahresbeginn, nämlich am 25. Dezember, am 1. und am 6. Januar. Im 17. Jahrhundert legte der damalige Papst Neujahr auf den 1. Januar, was aber nicht alle Bistümer, Städte und Landkreise mitmachten. So gab es in Süddeutschland etwa 100 Jahre lang unterschiedliche Kalender - je nachdem, ob man sich, wie die Katholiken nach dem Gregorianischen, oder die Protestanten nach dem Julianischen Kalender richtete. Das ging sogar so weit, dass an der Universität in Tübingen ein Theologieprofessor den Kalender der anderen als Werk des Teufels und des Antichristen beschimpfte.
Betrachtet man es rein historisch und objektiv stimmt das alles nicht, denn Jesus wurde sehr wahrscheinlich im Frühling geboren ...