Irgend etwas läuft schief.
An sich dachte ich immer, dass ich Männer prinzipiell verstehe. Stimmt aber nicht. Sie sind mir ein Rätsel. (Ein Rätsel, dass mich selten dazu verlockt, es zu lösen.) Sie haben vielfach Dinge an sich, die mich einfach nur zutiefst erschrecken oder verwundern. Ganz interessant finde ich sie, wenn Damen um sie herum sind - balzende Gockel mit Territorialverhalten sind nichts dagegen.
Manche meinen oft, Männer seien lediglich einfach. Vielleicht ist da der Haken: Ich kann eventuell nicht so einfach denken oder will es auch nicht.
Andererseits: Versetze ich mich ausnahmsweise in ihre scheinbar reduzierte Gedankenwelt, klappt es halbwegs und ich verstehe sie mehr oder weniger, aber will ich das überhaupt? Es könnte ja durchaus auch andersrum versucht werden.
Frauen verstehe ich besser, aber auch nicht immer. Sie sind mir oft viel zu kompliziert und ebenso anstrengend wie Männer. Dazu kommt dann die Stutenbissigkeit, die ich auch nicht mag und teile. Konkurrenzdenken ist einfach nicht meine Welt. Und auch hier kann man immer wieder Veränderungen im Verhalten bemerken - sobald ein balzender Truthahn die Henne umkreist.
Es kann auch nicht am Alter liegen, denn es ist bewiesen, dass ich immer entspannter und einfacher werde - dennoch: Ich verstehe sie nicht. Spinnen die anderen? Werden sie im Alter einfach komischer?
Was heißt das für mich?
Ich bin anscheinend ein Mischwesen. Äußerlich eindeutig voll weiblich, innerlich was-auch-immer. Vielleicht bin ich nur nicht von hier und sollte ganz schnell nach Hause telefonieren? Oder doch einfach Eremitin im erträumten Leuchtturm in der nordischen Pampa werden? Möglichkeiten gibt es viele ...
wortfeilchen
PS: Und ja, es gibt Ausnahmen. Es gibt sie wirklich: Die unkomplizierten, interessanten und humorvollen Menschen, die sich weder auf dem Rücken anderer profilieren müssen, noch übertrieben egozentrisch sind. Ui!