Montag, 10. November 2008

PS: Knapp vorbei ist auch daneben.

Vielleicht bin ich etwas pedantisch, aber ich finde, wenn man Texte schreibt und großzügig unters Volk bzw. in Briefkästen, Zeitschriften, etc. wirft, sollte man versuchen Fehler zu vermeiden - oder eine/n Lektor/in bemühen. Ich ging bisher auch davon aus, dass die großen Agenturen bzw. wohlhabenden Kunden entsprechend handeln, aber anscheinend nicht.

Denn überall springt es mir ins Auge. Alle tun es! Der Hersteller meines Autos, die Supermarkt-Kette, die Bank um die Ecke und öfter auch mal meine lokale Tageszeitung - und nun hat es auch meine Versicherung erwischt. Sie alle haben keine Schwierigkeiten es gerne und oft zu benutzen, mit der Schreibweise schon eher: Das Postskriptum.

Eigentlich kommt "Post scriptum" aus dem Lateinischen und bedeutet "nach dem Geschriebenen" - darum findet man eigentlich am Ende eines Briefes.
Eigentlich, denn heute bekomme ich einen Brief meiner Hausrat-Versicherung und was prangt ganz oben? Richtig, ein Postskriptum.

Es ist durchaus im Sinne der Werbung, das Postskriptum zu nutzen und auch an einer anderen Stelle, als an der vorgesehenen, aber falsche Schreibweise? Nöö. Meine Versicherung schreibt "P.S.:", die Bank um die Ecke versucht es mit "PS.:" - getroffen haben sie beide nicht.

Immerhin hatten wir alle ein paar Jahre Zeit, uns an die "neue" Rechtschreibung zu gewöhnen. Immerhin ist sie auch seit August 2007 offiziell gültig - dennoch gibt es anscheinend ein paar Dinge, die noch nicht einwandfrei funktionieren.

Wie lange kann die deutsche Rechtschreibung dem Druck der Masse noch standhalten? Vielleicht sollte die deutsche Rechtschreibung einfach der Masse nachgeben?

wortfeilchen