Mittwoch, 27. Februar 2013

fundstück: werbung mit popo.



Das ist sie, die neue Werbung für den Oslo Vinterpark, ersonnen und umgesetzt von der Agentur Anti. Eine Menge Gesäß - und genau das ist wohl der Anlass für erhitzte Gemüter und Aufregung.

Was will man uns diese Werbung sagen? 

Ganz einfach, steht ja auch drunter: Die neuen Skilifte sind viel besser als die alten, dazu bequemer und hinterlassen keine Blessuren am Allerwertesten. Einfache Message, einfache Umsetzung ohne Schnörkel, hübsche Popos in weiblicher und männlicher Ausführung. 

Aber nein, so einfach ist es nicht, es folgen Assoziationen zu SM-Praktiken, Missbrauch, 50 Shades of Grey und Sexismus. Warum nur? Sind wir bereits so geprägt, dass wir etwas nicht einfach annehmen können, ohne negative Verbindungen zu schaffen?

Meine Erfahrung mit Skiliften tendiert gegen Null, weshalb ich den Wahrheitsgehalt nicht bestätigen, aber auch nicht abstreiten kann. 50 Shades of Grey habe ich nicht gelesen. (Und werde es auch nicht tun.) Ich sehe einfach zwei Popos, die ein paar blaue Flecken haben und frage mich, wie die dort gelandet sind. Fertig. Punkt. Aus. 

Aber vielleicht bin ich auch zu einfach gestrickt, naiv und freue mich schlicht über Werbung, die nicht übertreibt und übersteigert. Sagt Ihr es mir!

Mittwoch, 20. Februar 2013

ein bissen wikinger.

Wikinger - was wisst Ihr eigentlich darüber? Wickie und die starken Männer, Asterix oder olle Hollywoodschinken? Meist stammt das Wissen daher - und ist mehr als mangelhaft. Findet jedenfalls die Altskandinavistin, also ich, die über Wikinger viel mehr weiß und daher diesen kleinen Artikel names 10 Things You May Not Know About The Vikings sehr mag.

An erster Stelle die Sache mit den Helmen, an denen rechts und links ein Horn zu finden war. Völliger Blödsinn, denn die Wikinger waren in erster Linie Bauern, manchmal Fischer und Händler und zogen eher aus Not auf Viking, wo sie dann als trunkene, marodierende Piraten in christlichen Gefilden für Angst und Schrecken sorgten. Helme hatten sie, zum Schutz im Kampf, wo Hörner doch gestört hätten. Hörner hatten sie auch - und tranken bei festlichen Anlässen und Zeremonien daraus, ansonsten wurden Hörner genutzt, um daraus Kämme, Besteck etc. zu fertigen.

Womit wir beim zweiten Punkt des Artikels sind: Wikinger waren im Gegensatz zu anderen Völkern recht reinlich - sie badeten, rasierten sich und betrieben Haarpflege. Während wir dachten, ein Bad mache anfällig für Krankheiten, sei völlig sinnfrei, was für feine Leute und sowieso eine böse Sache, plantschten Wikinger fröhlich in Bottichen, heißen Quellen, Seen und Flüssen. Lag aber auch vielleicht daran, dass sie meist schwimmen konnten.

Wikinger ist eine Sammelbezeichnung, was so nicht ganz richtig ist, denn es gab dänische, schwedische, norwegische, etwas später auch isländische Wikinger - und dazu regional verschiedene Runen, die Schriftzeichen der Wikinger. Die Unterscheidungen waren eigentlich noch viel feiner, aber lassen wir es dabei.

Die Wikinger kamen rum - und hielten sich auch Sklaven, so waren zum Beispiel Iren gern gesehen, weil sie so schnell laufen konnten. Damals, als sie in Vinland unterwegs waren, gehörte ein irisches Paar dazu und diente als Kundschafter. Wikinger waren sowas wie die damaligen Schweizer, denn sie verdingten sich auf Zeit als begehrte Söldner, zum Beispiel in nordafrikanischen Ländern, wo sie - hellhäutig und -haarig - ziemlich auffielen und dazu noch größer als der Durchschnitt waren und somit reichlich beeindruckend waren. 

Wikinger-Frauen waren ihrer Zeit weit voraus und empanzipiert - und keinesfalls so rechtlos wie die meisten der damaligen Frauen. Man mag darüber denken, was man will, aber im Falle von Ehebruch war es absolut berechtigt, dass eine Wikingerfrau ihren Mann nackt durchs Dorf trieb. Sie konnte Titel, Grundbesitz und Geld erben und gingen mit auf Viking, so auch die Tochter von Erik dem Roten, die Vinland entdeckte. Wo wir gerade bei Erik dem Roten, den mutmaßlichen Besiedler Grönlands sind: Seine Frau verweigerte ihm das eheliche Recht des Beischlafes, bis sie eine christliche Kirche errichten durfte.

Das soll erst einmal genügen, aber eine kleine Anmerkung noch: Die Idealisierung und Mythosbildung, die zum Beispiel durch das Dritte Reich propagiert wurden, sind ebenso übertrieben wie falsch und dumm. Gilt auch heute noch: Wenn man keine Ahnung, einfach mal ... Ihr wisst schon.

Wer mehr erfahren mag, dem empfehle ich das Buch Die Abenteuer des Röde Orm von Frans G. Bengtsson, ein sehr schönes Buch, das dazu auch kurzweilig ist und den Film Der 13. Krieger, der anschaulich Einblicke in das Wikinger-Leben gibt. Weitere Kurz-Fakten kann man in dem kleinen, oben erwähnten Artikel nachlesen.

Montag, 18. Februar 2013

ruhrdeutsch + die bochumer polizei = rollanden

An sich, also ganz grundsätzlich, und bis auf Ausnahmen, schätze ich die Polizei und sehe sie als meinen Freund & Helfer. In Bochum habe ich bisher immer nur sehr freundliche, nette und sympathische Ordnungshüter und -hüterinnen angetroffen, die hilfreich sind. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen. Gepaart mit dem Wissenswert, meiner Neugier und dem Folgen des Polizeitickers der Polizei Bochum bei Facebook ergibt das meist vergnügliche Kurzweil.

Klingt vielleicht ein wenig merkwürdig, schließlich geht es doch immer um Verbrechen, Gewalt, Diebe, Einbrecher und viele andere Dinge, die man nicht erleben möchte und die mich auch nicht anziehen. Aber die verwendete Sprache ist oftmals eine wahre Wonne: Da tauchen Ganoven auf, die brachial und dreist vorgehen. Hach, wunderschöne Worte, die Seltenheitswert haben und mich erfreuen. 

Letztes Wochenende ging es in Bochum übrigens fast so zu wie in einer richtigen Stadt; sagt jedenfalls die Meldung. Schaut man genauer hin, liest man dies:


Na und, wird der geneigte Leser sagen, ein Tippfehler halt. Aber nein, sage ich, lasst mir die Freude! Denn die guten alten Rinderrouladen heißen umgangssprachlich in ruhrgebietlichen Gefilden schon mal Rollanden. 


Wer mehr lesen und informiert sein mag, hier der Link zum Presseportal der Polizei Bochum und hier der Link zum Facebook-Polizeiticker der Polizei Bochum.

Dienstag, 5. Februar 2013

abgenutzte worte: ganzheitlich.

Ich habe ein Problem. Mit einem Wort, das immer, dauernd und überall in jedem erdenklichen und unmöglichen Zusammenhang auftaucht: ganzheitlich. Grundsätzlich ist es ein harmloses Adjektiv mit der Aussage, dass alles in seiner Ganzheit betrachtet, fächerübergreifend und in einem größeren Zusammenhang dargestellt wird. 

Scheint nicht selbstverständlich zu sein, denn es gibt ganzheitliche Medizin, wobei ich immer hoffe, ein Mediziner betrachtet meine gesamte Ganzheit und nicht nur einzelne Bereiche. Ganzheitliche Psychologie und Pädagogik gibt es ebenso wie ganzheitliches Tantra, Ayurveda, Tao und sonstiges esoterisches Brimborium. Begebe ich mich auf die Suche, finde ich ganzheitliches Leben, Lernen, Denken, Handeln, Arbeiten, Tun, Lassen und heute habe ich auch noch ganzheitliches Texten gefunden. 

Was will man mir damit sagen oder verkaufen? Ich texte über alle Barrieren? Hinfort mit Regeln und Inhalten? Ich begebe mich in den Lotossitz und warte auf die Eingebung, die mich fächerübergreifend ergreift und den größeren Zusammenhang zwischen Grammatik und Orthografie über mich kommen lässt? Ich kenne den Unterschied zwischen Verben und Adjektiven?

Ich neige zu Unsinn, Kreativität und Abwechslung, also habe ich beschlossen, dass ich nun einen ganz neuen Trend erschaffe: Ich texte nämlich ab sofort holistisch. Ich konzipiere holistisch und bin seit heute die Erfinderin der holistischen Kommunikation und the next big thing ist außerdem holistisches Social Media-Gedöns.

Ist eigentlich nichts anderes als ganzheitlich, klingt aber reichlich exotisch und vielversprechend auch noch. Im Gegensatz zu ganzheitlich ist holistisch eine ganz und gar neue Masche, beschert mir sicherlich traumhafte Umsätze, ist nicht wegen zu häufiger Verwendung völlig abgenutzt und mein alleiniges Alleinstellungsmerkmal par excellence. 

Außerdem weiß doch kaum jemand, was Holismus ist und niemand kommt auf die Idee, dass ich vielleicht genau das Gegenteil machen könnte - nämlich reduktionistisch texten. Oder doch ganzheitlich? Man weiß es nicht ganz genau, will man auch nicht, ist doch auch egal: Es lebe das holistische Texten. Nennt mich bitte textende Holistin. Oder so.

Freitag, 1. Februar 2013

auflösung: bilderrätsel

Ihr habt Euch nicht gerade mit Ruhm und großem Interesse bekleckert und mitgerätselt, dennoch werde ich Euch die Lösung nicht vorenthalten:


Die sieht nämlich so aus und zeigt Bio-Nähgarnreste, die ich von manomama bekommen habe. Einfach so, weil ich gerne nähe und Biogarn so schwierig zu bekommen ist. Außerdem freue ich mich sehr, so ein Stück manomama zu haben und zu tragen.

Und weil ich ungemein stolz und dankbar bin, dass manomama sich mit so viel Mut, Liebe, Freude und Spaß, und dazu auch mit enorm viel Kampfgeist und Durchhaltevermögen für uns alle einsetzt, freue ich mich noch mehr. 

Nehmt es hin - und unterstützt Sina und ihre Ladys. Zum Beispiel durch Bestellungen von öko-sozialer Bekleidung.