Freitag, 11. Dezember 2009

verlorene Worte | vermaledeit

Vermaledeit. Wer hat das Wort in letzter Zeit gehört? Ich jedenfalls nicht. Leider, denn eigentlich ist es sehr nützlich und klingt dazu noch äußerst liebreizend.

Vermaledeit ist Umgangssprache und steht für verdammt und verflucht, wobei es etymologisch mit Erstem nicht viel zu tun hat. Althochdeutsch firdamnon, mittelhochdeutsch verdam(p)nen stammt von dem Lateinischen damnum, was so viel wie (Geld)buße, Verlust, Schaden oder Nachteil bedeutet. Es kommt aus der Kirchensprache und steht in Verbindung mit dem Ausstoß aus der göttlichen Gnade, also eine Art Fluch von oben.

Zurück zu vermaledeit, das eher für verflucht steht und eine Anlehnung an das lateinische Verb maledictus ist. Maledictus kann mit schlecht sagen, schlecht reden, schlecht heißen und verfluchen übersetzt werden. Hier steckt der (heidnische) Sinn des Verwünschens und Verfluchens drin. Der Gegensatz dazu ist benedicere, was natürlich gutsagen, gutheißen oder auch segnen und lobpreisen bedeutet. Gebenedeien, auch so ein verlorenes Wort, ist die deutsche Entsprechung zu benedicere.