Mittwoch, 18. November 2009

verlorene worte: rabauke

Wie oft habe ich dieses Wort gehört?

Jedes Mal, wenn ich wieder mit zerrissener Hose auftauchte oder mich mit meinem sieben Jahre älteren Bruder kloppte. Ich war ein wildes Kind, keine Mauer vor mir sicher, kein Baum zu hoch und gefallen ließ ich mir auch nichts.

Schade, denn eigentlich wurde es immer mit einem Lächeln gesagt und den Rabauken in sich sollte man nie so ganz verlieren. Ein Rabauke zu sein, macht nämlich ganz viel Spaß.

Ein wenig anders sieht es mit der Etymologie des Wortes aus, obwohl das vielleicht Auslegungssache ist:

Ursprünglich stammt der Begriff von dem mittelhochdeutschen Verb riben, was so viel wie brünstig sein, sich begatten oder reiben bedeutet. Im Pott würde man es aktiv wuschig nennen. Daraus entstand das altfranzösische riber, womit jemand gemeint ist, der sich wüst aufführt. Das passende altfranzösische Substantiv ribaud entspricht dem Schurken oder Strolch ebenso, wie der niederländische rabauw. Ende des 19. Jahrhunderts durchlief das Wort Rabauke anscheinend einen Bedeutungswandel: Der Rabauke wurde umgangssprachlich zu einem rüpelhaften, gewalttätigen Jugendlichen.

Dabei war und bin ich immer eine charmante, fröhliche Rabaukin und keine Rüpelin.

wortfeilchen