Donnerstag, 16. April 2009

Hasse ma Zeit?

Zeitnot bestimmt das Leben der meisten Menschen - Zeit zu untersuchen, warum das so ist!

Genau das hat die Soziologin Nadine Schöneck getan und, wie ich finde, erstaunliche Ergebnisse herausgefunden: So hat ihre Untersuchung ergeben, dass wir gar nicht so gestresst sind, wie wir eigentlich denken! Im Gegenteil, die Aussage, dass man gar keine Zeit habe, scheint eine unbewusste Lüge zu sein, die sich eingebürgert hat, denn wer wichtig ist, hat keine Zeit. Keine Zeit zu haben hat sich zum Statussymbol entwickelt.

Ja, ich weiß, das muss man erst einmal sacken lassen, aber die aufgeführten Beispiele zeigen sehr anschaulich, an der Theorie ist was dran: Die meisten Menschen würden einen Arzt misstrauisch beäugen und vielleicht sogar seine Kompetenz anzweifeln, wenn man problemlos und in kürzester Zeit einen Termin erhalten würde. Kann ein Arzt gut sein, wenn er nicht viel zu tun hat? Ich finde, klar, er kann, aber mit dieser Meinung bin ich wohl ziemlich allein.

Interessant, wer unter notorischer Zeitnot leidet oder diese zumindest verkündet, soll sozial unauffällig und angepasst sein. Auch so eine Sache, die stimmen könnte, andererseits, wer will schon immer angepasst sein und mit der Herde trotten?

Die Lüge, man habe keine Zeit, kann man aber auch andersrum auslegen: Wenn ich sage, ich habe keine Zeit und bin völlig gestresst, kommt niemand auf die Idee mir zusätzliche Arbeit aufzubürden und ich kann in Ruhe entspannen. Aber ich habe auch keinen Job, der mich nervt oder stresst, im Gegenteil I love what I do und drücke mich nicht vor unangenehmen Aufgaben, weil ich sie kaum kenne.

wortfeilchen
PS: Den kompletten Artikel kann man hier nachlesen.