Dienstag, 4. Dezember 2007

Ich bin heilig!

Heute ist mein Namenstag, naja, eigentlich gehört er allen weiblichen Wesen, die Barbara heißen, aber ich kenne außer mir keine, also ist es allein meiner.

Ich kenne die heilige Barbara, passend zum Ruhrgebiet, als Schutzpatronin der Bergleute. Aber sie ist noch mehr: Sie ist eine der vierzehn Nothelfer und Schutzheilige/Patronin des Bergbaus, der Türme, Festungsbauten und der Artillerie; der Bergleute, Geologen, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Bauern, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen Gewitter, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod.. Weiterhin ist sie eine der saligen Frauen, die man auch als Kinder- und Schicksalsfrauen kennt, und stellt die göttliche Muttertrinität dar - eine Menge Jobs für eine Frau.

Historisch gesichert ist sie zwar nicht, aber von der katholischen Kirche als Heilige und Märtyrerin anerkannt.

Die Legende
Barbara von Nikomedien lebte Ende des 3. Jahrhunderts in Kleinasien. Ihr Vater war ein König oder zumindest ziemlich reich. Sie war sehr schön und klug und bei den Männern begehrt, wies aber alle Aspiranten zurück. Sie machte Bekanntschaft mit dem Christentum und nahm auch den christlichen Glauben an. Ihr Vater Dioscuros sperrte Barbara, um sie vor Männern und anderen Dingen wie dem Christentum, zu schützen, in einen Turm, wo sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannte, was ihren Vater dazu brachte zu versuchen sie mit Gewalt vom Christentum zu bekehren. Keine Chance. Sie ließ als Zeichen der Dreifaltigkeit sogar ein drittes Fenster in den Turm bauen und ließ sich taufen. Zu viel für den Vater, er wollte sie umbringen. Sie floh durch eine Felsspalte, die sich plötzlich vor ihr öffnete. Ein Hirte verriet sie und wurde als Strafe in einen Stein, seine Schafe in Heuschrecken verwandelt. Der Vater fand Barbara, verprügelte sie und brachte sie zum Statthalter Marcianus, der sie zum Tod verurteilte. Sie wurde schwer misshandelt, aber Christus erschien ihr und heilte ihre Wunden. Der Statthalter ließ sie mit Keulen schlagen, schnitt ihr die Brüste ab und folterte sie auch noch mit brennenden Fackeln. Barbara betete. Ein Engel erschien, aber der Vater köpfte Barbara mit dem Schwert, wurde von einem Blitz getroffen und verbrannte. Seitdem steht Barbara als ein Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit.

Barbara-Bräuche
Am heutigen Barbara-Tag schneidet man Zweige von einem Obstbaum, vorzugsweise einem Kirschbaum und stellt ihn in lauwarmes Wasser. Meist blüht dieser Zweig dann Weihnachten. Kirschzweige müssen es aber nicht sein, es funktioniert eigentlich mit allen früh blühenden Gehölzen wie Winterjasmin, Zaubernuss, Kornellkirsche, Zierkirsche, japanische Quitte, Goldregen, Ginster, Zierjohannisbeere, Schlehe, Zierpflaume, Mandelbäumen, Forsythie, Weide und Hasel. Manchmal klappt es sogar mit Flieder- oder Apfelbaumzweigen.

Barbara-Bauernregeln
Auf Barbara die Sonne weicht, auf Lucia sie wiederum herschleicht.
Geht Barbara im Klee, kommt's Christkind im Schnee.
St. Barbara mit Schnee, im nächsten Jahr viel Klee.
Barbara im weißen Kleid, verkündet gute Sommerzeit.
Zweige schneiden zu St. Barbara, Blüten sind bis Weihnachten da.

wortfeilchen mit gar nicht so unpassendem Namen